Mit Zuversicht blickt die Hochschule Esslingen in die Zukunft ihrer Studierenden. Im Bild (v.l.): Jürgen Minuth, Gerd Wittler, Udo Lang. Foto: Hochschule Esslingen
Die Hochschule Esslingen startet ein neues Studienmodell: Mechatronik Business vereint Technik und Wirtschaft. Wieso die Hochschule trotz zahlreicher Krisen auf die Industrie setzt.
Je breiter ein Studium aufgestellt ist, desto besser sind die Perspektiven für die Studierenden. Das wissen auch Hochschulen und Universitäten. „Wir haben aus der Industrie bereits Signale bekommen. Das Interesse ist groß“, sagt Udo Lang, Prodekan der Fakultät Wirtschaft und Technik an der Hochschule Esslingen. Aus diesem Grund führt die Hochschule im kommenden Wintersemester ein neues Studienmodell ein.
Mechatronik Business verbindet die Fachrichtung Mechatronik mit der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen. Studierende sollen nach ihrem Studium gleich zwei Abschlüsse auf ihren Weg mitnehmen können – das trotz eines Studiums und einer Abschlussarbeit.
Erst Mechatronik, dann Wirtschaftsingenieurwesen
Interessierte können sich ganz normal in den Studiengang Mechatronik einschreiben. In den ersten beiden Semestern wird nur Mechatronik im Grundstudium studiert, gleichzeitig werden die Studierenden von dem Studiendekan beraten. Ab dem dritten Semester wird das Studium durch Inhalte aus dem Wirtschaftsingenieurwesen ergänzt. Nach neun Semestern Regelstudienzeit wird es dann mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Das sei aber nur der Standardweg, es sei etwa auch möglich später einzusteigen.
Die Hochschule bietet neben Mechatronik Business auch weitere Modelle für den Studiengang Mechatronik an. So können Studierende sich gleichzeitig in einem Betrieb ausbilden lassen, während sie studieren, und auch eine Art duales Studium sei möglich. Doch warum erweitert die Hochschule einen Studiengang, der vor allem auf die Industrie setzt, wenn doch diese angesichts zahlreicher Krisen schwächelt?
Hochschule kooperiert mit lokaler Industrie
Tatsächlich sei es für Absolventen nicht mehr so einfach wie früher, direkt nach ihrem Abschluss einen Job zu finden, sagt Studiendekan Lang. Die Aussichten seien dennoch gut. „Unsere fachlichen Schwerpunkte wurden so ausgewählt, dass sie den Studierenden die bestmöglichen Perspektiven bieten – auch angesichts der regionalen Industrie“, erklärt er. Besonders der Schwerpunkt auf die Medizintechnik biete im Hinblick auf den demografischen Wandel viel Zukunftspotenzial.
„Unsere Studienmodelle entstehen aus der Kooperation zwischen lokalen Firmen und der Hochschule“, erklärt Gerd Wittler, Studiengangkoordinator. Die Firmen hätten großes Interesse daran, lokales Personal einzustellen und vor allem auch zu behalten. Während die Automobilbranche mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen habe, gäbe es auch einige Firmen, die expandieren. „Und die brauchen natürlich Leute“, sagt Wittler. „Das sowieso“, fügt sein Kollege Jürgen Minuth, Studiendekan der Fachrichtung Mechatronik, lachend hinzu und sagt: „Wenn die Leute in unserem Alter bald in Rente gehen, da braucht man viele neue Leute.“ Trotz Krise seien die Aussichten an der Hochschule Esslingen also gut.