Ein Polizist hält einen Taser (Distanzelektroimpulsgerät) in den Händen.


Bei einem Einsatz im Dortmunder Westen drohte die Polizei einem Minderjährigen gegenüber, einen Taser einzusetzen (Symbolbild). © picture alliance/dpa

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Am Wochenende sind im Dortmunder Westen zwei Minderjährige vorläufig festgenommen worden. Sie hatten eine 28-jährige Frau betrogen.

Wie die Polizei am Montag (26.5.) mitteilte, täuschten nach bisherigen Erkenntnissen ein 15-jähriger und ein 17-jähriger Dortmunder über ein Online-Verkaufsportal eine Kaufabsicht für ein Mobiltelefon vor. Für die Kaufabwicklung verabredeten sie mit der 28-Jährigen am Samstag (23.5.) gegen 18.45 Uhr ein Treffen in der Somborner Straße in Lütgendortmund.

Dort ließen sich die Jugendlichen das Mobiltelefon unter dem Vorwand, es näher ansehen zu wollen, übergeben. Anschließend sprühte einer der Tatverdächtigen der Frau Reizgas ins Gesicht, bevor beide mit dem erbeuteten Mobiltelefon flüchteten.

Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein – und das erfolgreich. Die Beamten nahmen zwei verdächtige Personen wahr, die sich hinter einem abgestellten Wohnwagen versteckten. Den 15-Jährigen konnten die Einsatzkräfte unmittelbar vorläufig festnehmen. Der 17-Jährige aber flüchtete in den Flur eines Mehrfamilienhauses. Die Polizei drohte an, ein Distanz-Elektroimpulsgerät, also einen Taser, einzusetzen. Daraufhin hat sich der junge Mann offenbar widerstandslos festnehmen lassen.

Verbindungen zu anderen Taten

Das Handy fanden die Beamten unter dem Wohnwagen und gaben es der Frau zurück. Weil sich die 28-Jährige bei dem Betrugsversuch zuvor leicht verletzt hatte, wurde sie vor Ort von Rettungskräften versorgt.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Nach ersten Erkenntnissen bestehen Verbindungen zu weiteren ähnlichen Taten an den Vortagen. Die beiden Minderjährigen wurden von der Polizeiwache aus in die Obhut ihrer Erziehungsberechtigten übergeben, da die „besonderen Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft nicht vorlagen“, wie es heißt. Gegen sie wurden Strafverfahren wegen Betrugs und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Ein Ortsschild zeigt an, dass an dieser Stelle Dortmund-Somborn endet und Bochum beginnt.Die beiden Jugendlichen verabredeten sich mit der Frau in Dortmund-Somborn.© Natascha Jaschinski (A)

Taser sind in Nordrhein-Westfalen seit einigen Jahren Teil der Polizeiausrüstung, werden jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt. Der Taser wirkt durch das Abfeuern von zwei Elektroden, die Muskelverkrampfungen auslösen und die Zielperson für einige Sekunden handlungsunfähig machen.

Taser werden als Alternative zu Schusswaffen betrachtet, um Eskalationen zu vermeiden. In Dortmund und anderen Städten in NRW wird der Taser seit 2022 verstärkt im Streifendienst getestet und eingesetzt. Er ist dabei aber durchaus umstritten.

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