Unbekannte haben in der Nacht zu Montag die Fassade eines Tennisvereins in Grunewald mit dem Schriftzug „Wenn ich du wär“ beschmiert – eine Anspielung auf die gleichnamige Fernsehshow des Moderatoren-Duos Joko und Klaas. Auf sämtliche Fenster, Glastüren und Lüftungsgitter des Clubhauses ist zudem eine unangenehm riechende Substanz geschmiert worden.

Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage. Ermittelt werde wegen Sachbeschädigung. Der Tennis-Club 1899 Blau-Weiss in Grunewald habe am Montagmorgen Anzeige erstattet, sagte die Sprecherin.

Die Tagesspiegel-App Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen.

Im Internet kursiert eine Pressemitteilung, die zu dem Sachverhalt passt. Dabei handelt es sich um eine offensichtlich gefälschte Mitteilung. Die Moderatoren Joko und Klaas seien für den Vorfall verantwortlich – so die Darstellung auf der Webseite „wennichduwaere.org“.

Im Rahmen der TV-Show „Wenn ich du wäre“ habe das Moderatoren-Duo auf dem Gelände Buttersäure und Fäkalien verteilt, „um aufzuzeigen, wie sehr ihnen der faschistische Grundton des Vereins stinkt“. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz ist in die Ermittlungen involviert. Ihm wie auch dem Verein ist die Webseite mit der Mitteilung bekannt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Externen Inhalt anzeigen

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Lesen Sie auch Nach „Ausländer raus“-Parolen in Berliner Tennisclub Rassistisches Party-Gegröle laut Polizei nicht strafbar „Besorgniserregend hoch“ Zahl der politisch motivierten Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte steigt deutlich Mehr Gewalt gegen Queers „Das gesellschaftliche Klima ist rauer geworden“

Der Tennis-Club Blau-Weiss verweist auf Anfrage nach einer Stellungnahme auf den Anwalt des Vereins, Ben Irle. Dieser bestätigt, dass man Anzeige erstattet habe. Bei der Substanz handele es sich offenbar um Fäkalien. Der Vorfall sei ein trauriges Beispiel für einfallslosen und stumpfen Vandalismus. „Eine komplett konzeptlose Aktion, die belanglos bleibt und nichts mit legitimem politischem Aktivismus zu tun hat. Man kann getrost zur Tagesordnung übergehen“, sagte er.

In die Schlagzeilen geraten war der Verein im März dieses Jahres, weil dort Partygäste auf einer Feier im Clubhaus rassistische Parolen gerufen hatten. Ein Video dokumentierte die Szene. Zu sehen war dort, wie etwa hundert Gäste zu Musik tanzten. Mehrere riefen: „Ausländer raus, Ausländer raus“. Die Polizei hatte Kenntnis über den Vorfall. Sie ging damals aber nicht davon aus, dass die Gesänge strafbar sind.