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Stand: 26.05.2025 18:00 Uhr

Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 2 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.


Jörg Strohschein

Altmaier triumphiert

Daniel Altmaier – Taylor Fritz 7:5, 3:6, 6:3, 6:1

„Das ist mein favorisiertes Turnier für immer“, sagte Daniel Altmaier nach dem spektakulären Sieg gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz mit einer Mischung aus Erleichterung und großer Freude. Es war schließlich einer der größten Siege für den 26 Jahre alten Kempener in seiner gesamten Karriere. Fritz hatte dem derzeit zweitbesten deutschen Tennisspieler gerade gegen Ende des Matches nichts mehr entgegenzusetzen. Altmaiers Vorhand schlug ebenso regelmäßig krachend auf der Seite des Weltranglisten-Vierten ein wie seine sonst eher wackligere, einhändige Rückhand. Mit seinem Spiel gelang es Altmaier, die Gunst der Zuschauer auf dem Court Simonne-Mathieu im Laufe des Matches an sich zu ziehen. Es war eine Partie, an die sich Altmaier wohl noch in einigen Jahren sehr gerne erinnern wird.

Bittere Pille für Korpatsch

Tamara Korpatsch – Yuliia Starodubtseva 6:2, 1:6, 4:6

Die Enttäuschung, der Frust, standen ihr ins Gesicht geschrieben: Tamara Korpatsch ist nach über zwei Stunden hartem Kampf in der 1. Runde ausgeschieden. Eine bitte Pleite, nachdem sich die 30-Jährige nervenstark durch die Qualifikation gekämpft hatte. Korpatsch war eigentlich auf dem aufsteigenden Ast – nach Verletzungssorgen und sportlich schwächeren Zeiten. Auf Weltranglistenplatz 148 ist sie mittlerweile abgerutscht. Aber: In der vergangenen Woche hatte Korpatsch sogar ein Challenger-Turnier in der Slowakei gewonnen, was ihr neues Selbstvertrauen gegeben hatte. Die jüngsten Erfolge machten sich zunächst auch bemerkbar. Mit ihrer aggressiven und mutigen Spielweise hat die gebürtige Hamburgerin die Ukrainerin Yuliia Starodubtseva (Nr. 81) in Satz eins dominiert, danach verlor sie aber den (taktischen) Faden und gab das überaus enge Spiel noch aus der Hand.

Rabenschwarzer Vormittag für Navarro

Jessica Bouzas Maneiro – Emma Navarro 6:0, 6:1

Wenn die Nummer 9 der Setzliste in der ersten Runde nur ein Spiel gewinnt und sich mit solch einer krachenden Niederlage aus dem Turnier verabschiedet, ist eine kleine Sensation perfekt: Es war wohl einer dieser Tage für die US-Amerikanerin Emma Navarro, die sie am liebsten aus dem Kalender streichen würde. Es sollte der 24 Jahre alten New Yorkerin nichts, aber auch gar nichts gelingen – ein rabenschwarzer Vormittag. Die Weltranglisten-68. Jessica Bouzas Maneiro aus Spanien konnte ihr Glück kaum fassen und steht überraschend in der 2. Runde.

Lockerer Alcaraz-Sieg und Party-Kritik

Carlos Alcaraz – Giulio Zeppieri 6:3, 6:4, 6:2

Der Titelverteidiger trifft auf einen Qualifikanten: Für Carlos Alcaraz war das Match gegen den Italiener Giulio Zeppieri nicht viel mehr als eine zweistündige Trainingseinheit. Das Match war dann auch eher Vergnügen denn echte Anstrengung für den 22 Jahre alten Spanier. Doch eines schwebt derzeit über dem Ausnahmespieler: Alcaraz sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, er würde zu viel Zeit mit Partys und langen Nächten verbringen. „Natürlich bin ich ein Profi. Für mich steht Tennis an erster Stelle, aber ich versuche auch, meine Momente des Vergnügens zu haben“, sagte Alcaraz vor dem Match. Nach seiner Halbfinalniederlage in Paris 2023 gegen Novak Djokovic war er nach Ibiza geflogen, um dort ausgiebig zu Party machen. „Ich will ehrlich sein, ich bin hingefahren, um richtig zu feiern. Ich habe das ausgenutzt, weil ich wusste, dass ich vielleicht nie wieder drei Tage wie diese erleben werde.“ So lange der junge Mann seine Partien gewinnt, wird die Kritik schnell wieder verstummen.

Letzter Auftritt von Stan Wawrinka?

Stan Wawrinka – Jacob Fearnley 6:7 (6:8), 3:6, 2:6

Der Paris-Sieger von 2015 verließ erhobenen Hauptes den Court 14, die Fans feierten den Schweizer trotz der deutlichen Niederlage mit Sprechchören. Sein Gegner Jacob Fearnley klatschte anerkennend, als Stan Wawrinka Richtung Ausgang ging. 40 Jahre alt ist der Schweizer mittlerweile, unglaubliche 19 Mal hat er am Grand Slam von Paris teilgenommen. Viele Auftritte auf der roten Asche in Paris werden aber wohl nicht mehr dazu kommen, zumal Wawrinka in den vergangenen vier Jahren nie mehr über die zweite Runde herausgekommen ist – und nun bereits in der 1. Runde die Segel streichen musste. Es könnte das letzte Spiel Wawrinkas in Paris gewesen sein. Dennoch: Die Menschen in Frankreich lieben ihren „Stan“, wo immer er auftaucht, wird er gerne gesehen. Sicher auch dann, wenn er künftig als prominenter Zuschauer die Anlage am Bois de Boulogne betreten würde.