Wie stehen die Chancen der Deutschen?
Nach den Absagen von Seitz, Schäfer-Betz und Malewski ruhen die deutschen Hoffnungen vor allem auf Helen Kevric. Die 17-Jährige ist das größte Turntalent, das Deutschland derzeit hat. Im vergangenen Jahr beeindruckte Kevric bei den Olympischen Spielen in Paris mit Rang acht im Mehrkampf und dem sechsten Platz am Stufenbarren. In Leipzig geht die Junioren-Europameisterin und deutsche Mehrkampfmeisterin mit Medaillenambitionen an den Start.
Für den nötigen Feinschliff soll Aimee Boorman sorgen. Die US-Amerikanerin, die einst Turn-Megastar Simone Biles in die Weltspitze führte, ist seit wenigen Monaten Trainerin am Bundesstützpunkt in Stuttgart, der nach wie vor mit den Auswirkungen des schweren Missbrauchsskandals zu kämpfen hat.
Frauen-Bundestrainer Gerben Wiersma gab als Ziel für die EM aus, „dass wir mit dem Team unter den besten Fünf landen und uns zudem für das Mixed-Teamfinale qualifizieren“. Zudem strebe er „mindestens einen Finalplatz im Mehrkampf sowie einen Finalplatz im Gerätfinale an“.
Letzte Wettkämpfe für Toba
Die deutschen Männer gehen nach dem Rücktritt des ehemaligen Barren-Weltmeisters Lukas Dauser eher mit Außenseiterchancen ins Rennen um die Einzelmedaillen. Dunkel, der bei EM 2022 in München Bronze am Pauschenpferd gewann und bei den Olympischen Spielen in Paris das Finale im Mehrkampf erreichte, ist eine Überraschung noch am ehesten zuzutrauen. Der erfahrene Toba, vor vier Jahren EM-Silbermedaillengewinner am Reck, wird seine Karriere nach der EM beenden.
Im Vorfeld der EM hatten die Männer immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Hinzu kommt der aktuell stattfindende Generationenwechsel. „Unser Ziel ist es, unter die besten acht Mannschaften zu kommen. Zudem wollen wir im Mehrkampffinale als auch im Mixed Teamfinale vertreten sein“, sagte Männer-Cheftrainer Jens Milbradt.
Wo kann ich die Turn-EM verfolgen?