Nach „nicht optimalen“ (Seitz), kräftezehrenden 120 Minuten steht für seine Mannschaft mehr Regeneration als Training auf dem Plan bis zum Mittwoch. Es geht in erster Linie darum, wieder frisch zu werden – in den Beinen und im Kopf. „Ohne die notwendige Frische wird es brutal schwer gegen Havelse, da werden wir keine Chance haben. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, da brauchen wir die notwendige Klarheit“, erklärt Seitz.

Seitz warnt vor Havelser Kontern

Und die wird nötig sein, denn der Gegner ist ausgeruht. Während Lok die Meisterschaft erst am letzten Spieltag endgültig unter Dach und Fach brachte und dann auch noch im Landespokal gefordert war, hatte Gegner Havelse seit mehr als einer Woche frei und konnte sich gezielt vorbereiten. Da die Meisterschaft auch schon vor mehr als einem Monat feststand, konnten auch in den letzten Ligaspielen Reserven gespart werden.

Doch es gilt noch auf mehr zu achten beim Gegner, weiß Seitz: „Es ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die schon längere Jahre zusammenspielt.“ Eine ihrer größten Waffen wird das Konterspiel sein: „Was sie wirklich brutal gut machen, ist das Umschaltspiel nach Ballgewinn. Da sind sie ganz weit oben mit dabei und da müssen wir uns drauf einstellen. Wir dürfen keine einfachen Ballverluste haben und müssen dann sofort wieder auf Defensive umschalten.“

Dennoch gibt es aus Seitz‘ Sicht keine Favoriten: „Es sind 50:50-Matches. Es kommt auch ein bisschen drauf an, wer die Nerven besser im Griff hat.“ Auch beim Gegner steigt die Vorfreude. „Im Vorfeld der Partien wurde sehr viel geredet, nun hat das Warten bald endlich ein Ende. Es werden zwei absolute Endspiele, denen wir entgegenfiebern. Wir sind voller Vorfreude auf die Partien gegen Lok Leipzig“, wurde TSV-Kapitän Julius Düker in einem kurzen Vorbericht auf der vereinseigenen Homepage zitiert.

Die Fans als x-Faktor

Dass Lok als Meister nicht direkt aufgestiegen ist und den Umweg über die Aufstiegsspiele gegen den Nordvertreter gehen muss, sorgt trotz der Historie nicht für negative Stimmung. „Wir wussten es ja vorher und sehen das Ganze jetzt positiv“, so Seitz. Sein Team bekomme ein weiteres Heimspiel vor großer Kulisse und mit frenetischen Fans. Knapp 10.000 Zuschauer sind für die Partie vom Deutschen Fußball-Bund zugelassen.

Auch, dass das Rückspiel in Havelse vor dann knapp 3.500 Fans stattfindet, beeinträchtigt die Vorbereitung nicht. „Darüber machen wir uns keine Gedanken. Wir sehen es so, dass wir jetzt zu Hause eine gute Basis schaffen können. Mit den Zuschauern im Rücken ist er zuversichtlich, dass „wir so ein Ergebnis erzielen, dass wir mit einer guten Portion Selbstvertrauen nach Havelse fahren.“