Beim Stuttgart-Lauf kam es zu organisatorischen Engpässen. Erschwert wurden die Bedingungen zusätzlich durch anhaltenden Regen und kühle Temperaturen. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone
Stau bei der Anreise, Gedränge im Ziel, lange Wartezeiten und Regen: Beim Stuttgart-Lauf lief nicht alles rund. Die Organisatoren blicken dennoch zufrieden auf das Event zurück.
Mit hochrotem Kopf trifft ein Läufer verspätet am Start ein. Während die meisten Teilnehmer schon längst unterwegs sind, startet er alleine in den Halbmarathon des Stuttgart-Laufs – sichtlich erschöpft, noch bevor sein Rennen überhaupt begonnen hat. Der Grund: dichter Verkehr in Bad Cannstatt, der am Sonntagmorgen einzelne Teilnehmende ausbremste. Wer nicht früh genug losfuhr, steckte im Stau – und kämpfte sich unter Zeitdruck zum Start.
Nicht alle Teilnehmer erreichen den Stuttgart-Lauf pünktlich
Der Stuttgart-Lauf fand am vergangenen Wochenende zum 32. Mal statt. Tausende Laufbegeisterte zog es trotz wechselhaftem Wetter auf die Strecke. Über 15.000 Läufer nahmen teil – davon über 7000 am Halbmarathon, so Alexander Hübner, organisatorischer Leiter des Stuttgart-Laufs. Doch nicht alle erreichten den Start in Bad Cannstatt rechtzeitig – einzelne Teilnehmer kamen zu spät und mussten ihr Rennen mit Verzögerung aufnehmen.
„Der ein oder andere verspätet sich immer“, so Alexander Hübner. Die große Mehrheit der Läufer sei aber pünktlich gestartet. Von einem großen Stau habe er am Sonntag nichts mitbekommen: „Wenn es zu viel Stau gibt, werden wir von der Verkehrsleitzentrale kontaktiert. Dann können wir die Startzeitpunkte der Läufe nach hinten verschieben.“ Am Wochenende hätte ihn diesbezüglich aber niemand kontaktiert, so Hübner.
Anreise zum Stuttgart-Lauf durch Stau erschwert
Laut der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ) erstreckte sich der Stau am Sonntagvormittag von der Gaisburger Brücke auf der Talstraße über die obere B10/14 mit Zufahrt zum Cannstatter Wasen. Der Rückstau habe sich für Fahrzeuge, die aus der Innenstadt kamen, bis zum Dreieck Neckarpark und zur Poststraße erstreckt.
Die Hauptzufahrtswege zum Veranstaltungsort waren somit überlastet, was insbesondere für spät anreisende Teilnehmer oder Besucher längere Fahrzeiten bedeutete. Ob und wie die Kommunikation zwischen dem Veranstalter und der Verkehrsleitzentrale verlief, wird derzeit noch geprüft. Die Verkehrsleitzentrale wird nach eigenen Angaben versuchen, den Vorgang am Sonntag genau nachzuvollziehen.
Vor dem Stuttgart-Lauf am vergangenen Sonntag sorgte ein Stau für Verzögerungen, sodass einzelne Läufer den Start nicht rechtzeitig erreichten. Foto: Marie Part Zielbereich überfüllt: Gedränge und Wartezeiten beim Stuttgart-Lauf
Auch im Zielbereich lief nicht alles reibungslos. „Hinter der Ziellinie haben sich so viele Menschen versammelt, dass einige Läufer nicht ungehindert ins Ziel einlaufen konnten“, berichtet Alexander Hübner. Denn viele seien direkt hinter der Ziellinie stehen geblieben, um Selfies zu machen oder sich mit Bekannten auszutauschen. Das habe zu einem Rückstau und Gedränge geführt. „Wir werden unsere Lehren daraus ziehen und es bei der Planung des nächsten Laufs berücksichtigen“, so der organisatorische Leiter.
Wer seine Medaille nach dem Lauf gravieren lassen wollte, musste mit langen Wartezeiten rechnen. Einzelne Läufer entschieden sich aufgrund der langen Schlangen gegen eine Gravur. „Es dauert seine Zeit, eine Medaille zu gravieren“, erklärt Hübner. Teilnehmer, die ihre Medaille aufgrund der langen Wartezeiten nicht gravieren lassen konnten, könnten sich nachträglich an den Veranstalter wenden: „Wir können den Läufern ihre Medaille nachträglich graviert zuschicken.“
Stuttgart-Lauf trotz Herausforderungen erfolgreich
Trotz einiger organisatorischer Herausforderungen blickt der Organisationsleiter insgesamt zufrieden auf den Ablauf der Veranstaltung. Er betont, dass viel positives Feedback für die Laufstrecke des Halbmarathons eingegangen sei und dass man aus den aufgetretenen Hürden Lehren ziehen werde. „Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Stuttgart Lauf.“