Am Montagabend war das Korschenbroicher Dorf Glehn in Aufruhr. Der Grund: Die Profis des Erstligisten Borussia Mönchengladbach hatten sich angesagt, um auf ihrer Saison-Abschlusstour ein Freundschaftsspiel gegen die A-Liga-Truppe des örtlichen Fußballvereins zu bestreiten.

Die Resonanz war riesig, die Sportanlage an der Johannes-Büchner-Straße war mit offiziellen 3868 Zuschauern brechend voll. Und das Kommen hatte sich gelohnt. Schließlich zeigten die Stars der benachbarten Borussia nicht nur ihr Können, sondern bewiesen auch große Fannähe. Da war es letztlich egal, wie sich die Amateure des SV Glehn gegen die Profis schlugen. Am Ende mussten sie eine 2:14-Niederlage hinnehmen. Besonders in der ersten Spielhälfte mussten die Glehner gegen die in Topbesetzung angetretenen Gladbacher mächtig leiden. Sie drückten von Beginn aufs Gas, zeigten teilweise Kabinettstückchen und hatten richtig Lust aufs Toreschießen. Den Anfang machte der Franzose Alassane Plea schon in der 2. Minute, danach hielten die Profis die Schlagzahl hoch und legten bis zur Pause neun weitere Treffer nach.

Für das das erste Highlight nach der Pause sorgten dann aber die Gastgeber, als der eingewechselte Jonah Kluth einen Steilpass in die Tiefe auf Stürmer Devrim Celik spielte, der wiederum den mitgelaufenen Kevin Geringer sah und bediente. Der junge Mann aus der eigenen Jugend des SV Glehn behielt die Nerven und trug sich mit dem ersten Treffer für seine Mannschaft in die Geschichtsbücher des Vereins ein. Weil die Gladbacher es insgesamt etwas ruhiger angehen ließen und Glehn die anfängliche Nervosität abgelegt hatte, waren die Unterschiede nicht mehr ganz so extrem. Dennoch brauchte es in der Nachspielzeit die freundliche Mithilfe der Borussia-Profis, damit die Glehner ihren zweiten Treffer erzielen konnten. Plötzliche liefen Devrim Celik und Jonah Kluth alleine aufs Borussia-Tor zu, wobei Celik dieses Mal nicht querlegte, sondern selbst das Tor schoss.

Glehns Vorsitzender Norbert Jurczyk war hinterher restlos begeistert davon, wie das Event im Dorf angenommen wurde: „Das war eine überragende Veranstaltung. Über 3800 Menschen zu mobilisieren, das schafft kein anderer Kreisligist.“