Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Russland die Planung einer neuen Offensive vorgeworfen. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Kremlchef Putin und seine Umgebung sich auf eine Beendigung des Kriegs vorbereiteten und ernsthaft eine diplomatische Lösung in Betracht zögen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Im Gegenteil, es gibt viele Anzeichen dafür, dass sie neue Angriffsoperationen vorbereiten. Seinen Angaben nach zeigt die russische Führung damit ihre Verachtung für alle diejenigen, die sich um einen Frieden bemühten. Diese Aussage dürfte sich auf US-Präsident Donald Trump beziehen, der sich seit seinem Amtsantritt im Januar als Vermittler für eine Friedenslösung präsentierte. Er setzte sich auch klar vom Unterstützerkurs seines Vorgängers Joe Biden für die Ukraine ab.
+++ 21:41 Putin will westliche IT-Firmen in Russland ausbremsen +++
Kremlchef Putin will die Dienstleistungen aus Russland fortgegangener westlicher IT-Konzerne im Land sperren. „Man muss sie drosseln“, sagt Putin bei einer Besprechung mit russischen Unternehmern. Er sage dies ohne jede Verlegenheit. Der Westen wolle Russland strangulieren, also müsse man Gleiches mit Gleichem vergelten, fordert der 72-Jährige. Auch anderen Branchen versprach er Protektionsmaßnahmen. Vorausgegangen war die Klage eines russischen IT-Managers über Milliardenverluste für einheimische Technologieunternehmen. Die Branche leide darunter, dass Russen weiter vielfach auf Zoom oder Microsoft setzten. Putin kündigt an, die Bürger „von ihren schlechten Angewohnheiten zu befreien“. Virtuelle ausländische Handelsplattformen kritisiert Putin zudem als „Loch“, über die alles Mögliche nach Russland eingeführt werde.
+++ 21:06 Wadephul: Keine Aussagen über Taurus-Lieferung +++
Nach der Ankündigung von Kanzler Friedrich Merz, die Reichweitenbeschränkung für an die Ukraine gelieferte Waffen im Einklang mit dem Westen aufzuheben, werden nun wieder Forderungen laut, auch die von Kiew gewünschten Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. Grundsätzlich gelte das, was Merz schon bei mehreren Gelegenheiten gesagt habe, sagt Außenminister Johann Wadephul auf die Frage, ob die Zeit reif sei zur Lieferung weitreichender deutscher Taurus-Marschflugkörper, hinzu: „Wir werden über einzelne Waffen-Systeme keine Aussagen machen.“ Die Bundesregierung werde dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „nicht die Gelegenheit geben, zu wissen, was wir konkret tun“. Der Minister ergänzte: „Es wird verantwortungsvoll sein, aber es wird so sein, dass die Ukraine sich wirkungsvoll verteidigen kann.“
+++ 20:30 Klingbeil widerspricht Kurswechsel bei Reichweitenbeschränkung für Waffen an Ukraine +++
Vizekanzler Lars Klingbeil hat dem Eindruck widersprochen, es gebe einen Kurswechsel bei der Reichweitenbeschränkung für von Deutschland an die Ukraine gelieferten Waffen. „Was die Reichweite angeht, will ich noch sagen, da gibt es keine neue Verabredung, die über das hinausgeht, was die bisherige Regierung gemacht hat“, sagt er auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz in Berlin. Zuvor hatte Kanzler Friedrich Merz beim „WDR Europaforum 2025“ in Berlin erklärt, es gebe „keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen, die an die Ukraine geliefert worden sind, weder von den Briten, noch von den Franzosen, noch von uns, von den Amerikanern auch nicht.“ Sein Vorgänger, Olaf Scholz, war stets zurückhaltend, was den Einsatz westlicher Waffen gegen russisches Territorium angeht.
+++ 20:10 Journalist erlebt Attacke auf Kiew: Moskau „hat mit Zermürbungsstrategie Gegenteil erreicht“ +++
Der Journalist Denis Trubetskoy lebt in Kiew, wo er auch die jüngsten schweren Angriffe des russischen Militärs erlebt. Er schildert im Gespräch mit ntv seinen Alltag im Kriegsgebiet und die aktuelle Stimmung in der ukrainischen Bevölkerung.
+++ 19:58 Wadephul kontert russische Kritik an Ukraine-Unterstützung +++
Außenminister Johann Wadephul weist russische Kritik an der Aufhebung der Reichweitenbeschränkung deutscher Waffen für die Ukraine strikt zurück (siehe Eintrag 17:26 Uhr). „Es hat jetzt mehrere Aufforderungen und Gelegenheiten gegeben, an den Verhandlungstisch zu kommen für den russischen Präsidenten und er hat sie ausgeschlagen“, sagt der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem portugiesischen Kollegen Paulo Rangel in der Hauptstadt Lissabon. „Wir haben immer klar angekündigt, dass dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleiben wird“, fügt Wadephul hinzu. Die Bundesregierung habe „immer deutlich gemacht, dass wir die Ukraine unterstützen werden in dem Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor“, führt Wadephul weiter aus. Deutschland werde im europäischen Rahmen über Sanktionen zu entscheiden haben, er werde das Thema auch bei seinem Besuch in den USA mit dem dortigen Kollegen Marco Rubio erörtern. Deutschland werde die Ukraine militärisch weiterhin so unterstützen, „dass sie sich zur Wehr setzen kann und verhindern kann, dass der russische Aggressor seinen Krieg erfolgreich fortsetzt“.
+++ 19:39 Aus SPD und Linke kommt Kritik an Merz wegen Aufhebung von Reichweitenbeschränkung für Waffen an Ukraine +++
Eine Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz, wonach für aus Deutschland an die Ukraine gelieferte Waffen keine Reichweitenbegrenzung mehr gelten soll (siehe Eintrag 15:40 Uhr), ist in Deutschland auf Kritik gestoßen. Einzelne Ausnahmen bei den Reichweiten seien sinnvoll, „insgesamt finde ich aber alles, was den Krieg ausweitet, falsch“, sagt der SPD-Politiker Ralf Stegner den RND-Zeitungen. Auch seien solche öffentlichen Äußerungen wie von Merz „nicht hilfreich“. Stegner pochte stattdessen auf mehr diplomatische Bemühungen. Linken-Fraktionschef Sören Pellmann teilt mit, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei „ein furchtbares Verbrechen“. Er fügt jedoch hinzu: „Die Lieferung von immer mehr und immer schwereren Waffen hat den Krieg nicht beendet.“ Dass es jetzt keinerlei Reichweitenbeschränkungen für Waffenlieferungen mehr gebe, könne „zu einer weiteren Eskalation führen“.
+++ 19:11 Jäger: US-Sanktionen gegen Russland wären „wirklich ernst“ +++
Donald Trump nennt Wladimir Putin „absolut verrückt“, ein neues Maßnahmenpaket gegen Russland wird bereits vorbereitet. Politologe Thomas Jäger erklärt, warum es verheerende Folgen für Russland haben könnte und schätzt ein, wie lang es noch zu einer Taurus-Lieferung dauern könnte.
+++ 18:52 Rutte: Nato dürfte sich auf fünf Prozent Wehrausgaben einigen +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte rechnet eigenen Angaben zufolge mit einer Einigung der Mitgliedsländer auf Verteidigungsausgaben von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung. „Ich rechne damit, dass wir uns in Den Haag auf ein hohes Verteidigungsausgabenziel von insgesamt fünf Prozent einigen werden“, sagt Rutte auf der Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der Nato in Dayton (US-Bundesstaat Ohio). „Aber ich werde nicht sagen, wie die individuelle Aufteilung aussieht“, fügt der Niederländer hinzu. Anfang des Monats hatte Rutte 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung an Verteidigungsausgaben und zusätzliche 1,5 Prozent für Infrastruktur vorgeschlagen. Das Militärbündnis will sich am 24. und 25. Juni bei einem Gipfeltreffen in Den Haag auf die neuen Ziele einigen.
+++ 18:10 Reisner bewertet Sommeroffensive: „Zwischen Prokrowsk und Torezk bildet sich Doppelkessel“ +++
Aktuell konzentrieren sich die russischen Streitkräfte laut Oberst Reisner darauf, im Mittelabschnitt der Front den Nachschub für die ukrainischen Truppen zu blockieren. Der Offizier des österreichischen Bundesheers betont, dass bei fehlender Unterstützung die Sommeroffensive Moskaus einen entscheidenden Moment bringen könnte.
+++ 17:52 Nordische Staaten: Russland ist eine Gefahr +++
Regierungschefs aus Nordeuropa haben vor den Gefahren gewarnt, die von Russland ausgehen. „Die furchtbaren Angriffe vom Wochenende beweisen, was wir leider schon wissen: Dass Russland nicht an einem Frieden interessiert ist“, sagt Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach einem Treffen mit ihren Amtskollegen in Finnland. Tagsüber spreche Präsident Wladimir Putin über Verhandlungen, nachts bombardiere er dann die Ukraine. Die Ukraine müsse noch mehr Unterstützung bekommen. Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo sagte, Russland stelle eine „langfristige Gefahr für uns und für ganz Europa“ dar. Nicht nur militärisch, sondern etwa auch durch Cyberattacken und Vorfälle in der Ostsee, wo mehrfach Unterseekabel beschädigt worden waren. Die Regierungschefs von Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island treffen sich im Südwesten Finnlands. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz wird erwartet.
+++ 17:26 Kreml: Lieferung von Langstreckenwaffen an Kiew gefährlicher Schritt +++
Russland hat die Aufhebung von Reichweitenbeschränkungen bei Waffenhilfen für die Ukraine durch Bundeskanzler Friedrich Merz scharf verurteilt. Die Lieferung von Langstreckenwaffen wäre ein gefährlicher Schritt, teilt der Kreml mit. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow sagt, eine solche Entscheidung würde einer politischen Lösung des Konflikts zuwiderlaufen. Merz hatte zuvor die westlichen Verbündeten aufgefordert, die Ukraine entschlossen mit Waffenhilfe zu unterstützen und hinzugefügt, dass es keine Reichweitenbeschränkungen mehr gebe. Die Ukraine könne also auch militärische Ziele in Russland angreifen.
+++ 16:41 Thiele: „Putin führt Trump ein Stück weit am Nasenring“ +++
Die USA wollen als Vermittler zwischen der Ukraine und Russland einen Waffenstillstand realisieren. Für Oberst a. D. Ralph Thiele treffen in den Gesprächen ein „sehr gewiefter Taktiker“ und ein „Neuankömmling aus dem Immobiliengeschäft“ aufeinander.
+++ 16:13 Neue Kuriosität an der Front: Ukrainer zerstören russischen „Stachelschwein“-Panzer +++
Drohnenangriffe sind an der Front in der Ukraine tödliche Realität. Um sich vor den Attacken aus der Luft zu schützen, greifen die russischen Truppen mitunter zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Nach der Entwicklung sogenannter Schildkrötenpanzer haben russische Soldaten vor einigen Wochen eine neue Kuriosität vorgestellt. Statt zusätzliche Panzerplatten an das Fahrzeug zu schweißen, rüsteten die Russen mindestens einen Schützenpanzer mit langen, hervorstehenden Metalldrähten aus. Dadurch sollten offenbar anfliegende Kamikazedrohnen frühzeitig zur Explosion gebracht werden. Ein Foto des modifizierten BMP-2 in einer Lagerhalle kursiert seit Anfang Mai im Netz. Das ukrainische Portal Euromaidan Press bezeichnete das Konstrukt aufgrund seines Aussehens als „Stachelschwein“-Panzer.
+++ 15:40 Merz: Westen hebt Reichweitenbeschränkung für Waffen der Ukraine auf +++
Die westlichen Partner heben die Reichweitenbeschränkungen für Waffen auf, die an die Ukraine geliefert und gegen russische Militärziele eingesetzt werden sollen. „Es gibt keine Beschränkungen mehr hinsichtlich der Reichweite der an die Ukraine gelieferten Waffen – weder von Großbritannien, Frankreich noch von uns. Auch von den USA gibt es keine Beschränkungen“, sagt Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem WDR-Europaforum. Dies bedeute, die Ukraine könne sich nun verteidigen, „indem sie zum Beispiel militärische Stellungen in Russland angreift“, führt Merz weiter aus. Die Ukraine hatte zuvor bereits Langstreckenraketen von den USA, Großbritannien und Frankreich erhalten, darunter ATACMS, Storm Shadow und SCALP, durfte diese jedoch zunächst nur gegen russische Streitkräfte in den besetzten ukrainischen Gebieten einsetzen.
+++ 15:25 Merz kündigt wegen Russland-Politik Druck auf Ungarn und Slowakei in der EU an
Kanzler Friedrich Merz hat verstärkten Druck auf die russland-nahen EU-Regierungen in Ungarn und der Slowakei angekündigt. „Wir werden einem Konflikt mit Ungarn und der Slowakei nicht aus dem Wege gehen können, wenn es bei diesem Kurs bleibt“, sagt Merz auf dem WDR-Europaforum. Beide seien nur eine kleine Minderheit unter den EU-27. „Aber wir können es nicht zulassen, dass von einer kleinen Minderheit die Entscheidungen der gesamten Europäischen Union abhängig werden“, fügt Merz mit Blick auf die bremsende Rolle beider Staaten bei den EU-Sanktionen gegen Russland hinzu. „Da könnte es durchaus noch etwas deutlichere Worte, vielleicht sogar härtere Konflikte geben.“ Er selbst habe vergangene Woche mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban gesprochen. Merz führt weiter aus, dass die EU sehr wohl Möglichkeiten habe, um die beiden Regierungen unter Druck zu setzen. Dazu gehörten Vertragsverletzungsverfahren bei Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit. „Aber es gibt immer die Möglichkeit, ihnen auch europäische Mittel zu entziehen“, sagt der CDU-Vorsitzende. Er wolle diese Konflikte nicht. „Aber wenn es nötig ist, dann tragen wir sie aus.“
+++ 15:09 Ukrainischer Geheimdienst: Belarus verfügt über keine Atomwaffen +++
Belarus verfüge über Trägersysteme für Atomwaffen, habe jedoch keine Sprengköpfe, sagt der Chef des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes (SZRU), Oleh Iwaschtschenko, in einem Interview mit der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. Im Dezember 2023 hatte der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko behauptet, die Übergabe russischer Atomwaffen an Belarus sei Anfang Oktober desselben Jahres abgeschlossen gewesen. Belarus ist ein wichtiger Verbündeter Moskaus und es wurde bereits berichtet, dass sich auf seinem Territorium russische taktische Atomwaffen befinden, nachdem die beiden Länder im Mai 2023 ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet hatten. Dem widerspricht nun Iwaschtschenko deutlich. Belarus verfüge derzeit über keine Atomwaffen. „Es gibt keine Sprengköpfe. Sie richten Lager ein, bereiten sich vor und bauen. Lukaschenko sagt, sie werden Oreschnik bis Ende des Jahres haben. Aber das scheint Wunschdenken zu sein. Bis heute gibt es nichts dergleichen, und es ist unwahrscheinlich, dass es dazu kommt“, sagt Iwaschtschenko. Die sogenannte Oreschnik ist eine neue ballistischen Mittelstreckenrakete der Russen.
+++ 14:32 Bericht: Selenskyj kommt am Mittwoch nach Berlin +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt nach „Spiegel“-Informationen am Mittwoch nach Berlin. Selenskyj werde von Bundeskanzler Friedrich Merz empfangen, berichtet das Nachrichtenmagazin. Merz wolle bei dem persönlichen Treffen mit Selenskyj mögliche Schritte hin zu weiteren technischen Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland beraten, heißt es. Zudem wolle der Kanzler den ukrainischen Staatschef über die Planungen für ein neues Sanktionspaket der EU gegen Russland informieren. Ziel sei, den Druck auf Moskau zu erhöhen, sich auf ernsthafte Gespräche einzulassen. Es ist der erste Empfang Selenskyj beim neuen Bundeskanzler in Berlin. Selenskyj werde auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen, berichtet der „Spiegel“ weiter.
+++ 14:20 Macron: Trump erkennt langsam Aspekte von Putins Lügen +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron geht nach eigenen Worten davon aus, dass sein US-Kollege Donald Trump langsam „Aspekte der Lügen“ des russischen Staatschefs Wladimir Putin hinsichtlich der Ukraine erkennt. Er hoffe, dass Trumps Wut auf Putin zu neuen Sanktionen führen werde. Es sei wichtig, Putin mit massiven Sanktionen zu drohen. Macron äußert sich nach Trumps Ausbruch in den Online-Medien, in denen er den Kremlchef angesichts der jüngsten Raketenangriffe auf die Ukraine vorwirft, „absolut verrückt“ geworden zu sein.
+++ 13:44 Finnland bestellt russischen Botschafter ein +++
Das finnische Außenministerium hat den russischen Botschafter einbestellt. Hintergrund sei eine mutmaßliche Verletzung des finnischen Luftraums in der vergangenen Woche, teilt das Ministerium mit. Das Nato-Mitglied Finnland hatte am Freitag mitgeteilt, es gehe davon aus, dass zwei russische Militärflugzeuge in seinen Luftraum vor der Küste von Porvoo im südlichen Teil des nordischen Landes eingedrungen seien. Der finnische Grenzschutz untersuche den Vorfall. Die russische Botschaft in Helsinki äußerte sich zunächst nicht dazu.
+++ 13:19 Wadephul besucht am Mittwoch US-Außenminister Rubio +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul wird am Mittwoch seinen Antrittsbesuch bei seinem US-Kollegen Marco Rubio in Washington absolvieren. Nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes werden zentrale Themen die weitere Unterstützung der Ukraine, die Lage in Nahost, die Handelsbeziehungen und die Sicherheitspolitik sein. Ob Wadephul auch Mitglieder des US-Kongresses trifft, wollte sie nicht sagen.
+++ 12:54 Ukraine: China lieferte Material an russische Rüstungsbetriebe +++
Der ukrainische Auslandsgeheimdienst sieht es als erwiesen an, dass China Maschinen und Schießpulver an 20 russische Rüstungsbetriebe geliefert haben soll. Geheimdienstchef Oleh Iwaschtschenko sagt der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform: „Es gibt Informationen, dass China Werkzeugmaschinen, spezielle chemische Produkte, Schießpulver und Komponenten gezielt an Unternehmen der Rüstungsindustrie liefert.“ Der Geheimdienst habe diese Informationen für 20 russische Fabriken bestätigen können.
+++ 12:15 Kreml antwortet auf Trumps Statement zu Putin +++
Der Kreml hat gelassen auf Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump über Russlands Staatschef Wladimir Putin reagiert. Trumps Bemerkung, Putin sei „völlig durchgedreht“, sei möglicherweise auf emotionale Überlastung zurückzuführen. „Wir sind den Amerikanern und Präsident Trump persönlich für ihre Unterstützung bei der Organisation und Einleitung dieses Verhandlungsprozesses wirklich dankbar“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, als er zu den Äußerungen Trumps über Putin befragt wird. Es handele sich aber auch um einen Moment, der „mit einer emotionalen Überlastung aller und mit emotionalen Reaktionen verbunden ist.“ Trump hatte sich kritisch über Putin geäußert, nachdem Russland am Wochenende den größten Luftangriff auf die Ukraine seit Beginn des Krieges gestartet hatte.
+++ 11:48 Ukraine: Russischer Vermögensfond „schmilzt dahin“ +++
Der Nationale Vermögensfonds Russlands soll wegen des Einmarsches in die Ukraine um ein Vielfaches abgesunken sein. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform mit Bezug auf Oleg Ivashchenko, den Leiter des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes. „Vor dem vollständigen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 belief sich der Nationale Vermögensfonds Russlands auf etwa 150 Milliarden Dollar. Jetzt sind es nur noch rund 38 Milliarden Dollar. Das Geld schmilzt dahin.“ Auch die Goldreserven sollen sinken. „Russland besaß 2.300 Tonnen Gold – jetzt sind es nur noch 1.700. Sie verkaufen es. (…) Insgesamt haben die russischen Militärausgaben in den letzten drei Monaten 5 Milliarden Dollar erreicht. Für die russische Wirtschaft ist das ziemlich bedeutsam.“
+++ 11:13 Russland: Haben wegen Drohnenangriffen vorübergehend Flughäfen geschlossen +++
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums 96 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen. Sechs davon seien über der Region Moskau gesichtet worden, teilt das Ministerium mit. Zwei der Flughäfen der russischen Hauptstadt hätten daraufhin den Betrieb vorübergehend eingestellt, gibt die Flugaufsicht bekannt.
+++ 10:44 Ukraine meldet größten russischen Drohnenangriff seit 2022 +++
Die Ukraine hat in der Nacht zum Montag nach Angaben aus Kiew den größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn erlebt. Russland feuerte insgesamt 364 Geschosse auf das Gebiet der Ukraine, darunter 355 Drohnen und Drohnenattrappen sowie neun Marschflugkörper, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Nach Angaben des Luftwaffensprechers Juriy Ignat handelte es sich um die bisher größte Drohnenattacke seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022.
+++ 10:16 Ukraine: Dritte Nacht in Folge Angriffe auf Kiew +++
Die russischen Drohnenangriffe auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge weitergegangen. Verletzte habe es nicht gegeben, teilt der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, mit. Im Ortsteil Dniprowskij seien bei Wohnhäusern jedoch Scheiben zu Bruch gegangen. Garagen und ein Erholungsheim seien von Trümmern getroffen worden.
+++ 09:35 Experte: Trumps Putin-Statement ist „verräterisch“ +++
Politikwissenschaftler Thomas Jäger hat Donald Trumps Truth-Social-Post, in dem er Kremlchef Putin „verrückt“ nennt, kritisch kommentiert. „Die Gleichsetzung von „Putins Bomben“ mit „Selenskyjs Worten“ ist verräterisch“, schreibt Jäger auf seinem X-Profil. Trump wolle damit seine großmäulige Unfähigkeit verschleiern. „Bevor die US-Administration nicht handelt, ist das nur PR in eigener Sache“, so Jäger. Trump hatte nach seiner Tirade gegen Putin noch geschrieben: „Gleichermaßen tut Präsident Selenskyj seinem Land mit der Art wie er redet auch keinen Gefallen. Alles aus seinem Mund sorgt für Probleme.“
+++ 09:01 Munz ordnet ein, wie Moskau auf Trumps „Putin ist verrückt“ reagiert +++
Nach Monaten der auffälligen Nähe zu Moskau nennt US-Präsident Trump Kreml-Chef Putin jetzt „verrückt“. In Russland und den dortigen Medien stürzt man sich jedoch auf andere Aussagen und bereitet sich damit nach Einschätzung von ntv-Korrespondent Rainer Munz auf ein Kippen der Stimmung zwischen Trump und Putin vor.
+++ 08:32 Ukraine: Haben insgesamt 971 Soldaten in Kursk gefangengenommen +++
Nach Angaben des Generalstabs wurden „Kyiv Independent“ zufolge seit Beginn des ukrainischen Vorstoßes nach Kursk im Jahr 2024 971 russische Soldaten gefangen genommen. Das Militär bezeichnete die Kampagne als „unerwartete und asymmetrische“ Aktion, die dazu beitrug, den sogenannten „Austauschfonds“ zu füllen – eine ukrainische Bezeichnung für gefangene russische Soldaten, die gegen ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht werden können. Erst zuletzt waren tausend ukrainische und russischen Kriegsgefangene ausgetauscht worden.
+++ 07:55 Ukraine zerstört auffällig wenige Panzer +++
Bei den täglich von der Ukraine gemeldeten russischen Verlusten fällt auf, dass immer wieder kaum noch zerstörte Kampfpanzer und Schützenpanzer beziehungsweise weitere gepanzerte Kampffahrzeuge in der Auflistung auftauchen. So sollen im Verlauf des vergangenen Tages an der gesamten Front nur vier Panzer zerstört worden sein. Dazu kommen 8 gepanzerte Kampffahrzeuge. Dieser Trend zieht sich mit wenigen Ausnahmen bereits durch den gesamten Mai. Tage, an denen es 30 oder auch deutlich mehr Kampffahrzeuge zerstört wurden, sind im Gegensatz zu früher hingegen nur selten zu finden. Unklar ist, ob und inwiefern die sinkende Anzahl mit den geringer werdenden Beständen an schwerem Kriegsgerät der russischen Seite zusammenhängt.
+++ 07:14 Merz reist nach Finnland +++
Bundeskanzler Friedrich Merz reist heute nach Finnland, um dort am Gipfeltreffen der nordischen Staaten teilzunehmen. Dabei soll es vor allem um die Verteidigung des Nato-Bündnisgebiets angesichts der wachsenden Bedrohung aus Russland und die wirtschaftliche Zusammenarbeit gehen. Merz wird an einem Abendessen mit den Regierungschefs auf einer mittelalterlichen Burg in der Küstenmetropole Turku im Südwesten Finnlands teilnehmen. Finnland ist das achte Land, das Merz seit seinem Amtsantritt vor knapp drei Wochen besucht. Der nordische Gipfel bietet ihm die Möglichkeit, die Regierungschefs von gleich fünf Nato-Partnern gleichzeitig kennenzulernen: Norwegen, Dänemark und Island gehören dem Verteidigungsbündnis schon länger an. Finnland und Schweden traten nach der russischen Invasion in der Ukraine bei.
+++ 06:47 Selenskyj gibt neue Sanktionspakete bekannt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf Facebook bekanntgegeben, dass drei neue Sanktionspakete in Kraft getreten sind, nachdem sie vom Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine genehmigt wurden. Das erste Paket zielt auf Personen ab, die an der Finanzierung von Terrorismus, Finanzbetrug und der Umgehung von Sanktionen zugunsten Russlands beteiligt sind. Das zweite konzentriert sich auf „Propagandisten, deren Lügen Russlands Angriffe auf die Ukraine anheizen“, so Selenskyj. Ein drittes Paket soll Mitglieder russischer krimineller Organisationen sanktionieren, die „das Regime von Präsident Wladimir Putin unterstützen und enge Beziehungen zu ihm aufgebaut haben“.
+++ 06:18 ISW: Putin nutzt drei Dinge zu seinem Vorteil +++
Nach Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) nutzt Wladimir Putin vor allem drei Dinge, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass ein Sieg Russlands in der Ukraine unvermeidlich sei. Der Kremlchef nutze Langstreckenangriffe auf ukrainische Städte, aggressive rhetorische Kampagnen und den „übermäßigen Pessimismus im Westen“ hinsichtlich der Lage auf dem Schlachtfeld zu seinem Vorteil. So wolle er die Moral der ukrainischen Truppen und der westlichen Verbündeten schwächen. Das Ziel laut ISW: Im Westen das Gefühl säen, Unterstützung für die Ukraine sei müßig, da ein russischer Sieg unvermeidbar wäre. Die russischen Streitkräfte haben in den letzten acht Monaten ihre Langstreckenangriffe auf die Ukraine intensiviert und seit Januar 2025 sieben der bisher größten Drohnen- und Raketenangriffe des Krieges durchgeführt. Damit wolle Putin überspielen, dass die Möglichkeiten des russischen Militärs durch dreijährige Verluste an Personal und Material erheblich beeinträchtigt wurden.
+++ 05:44 Wadephul: Russische Luftangriffe sind Affront gegen US-Präsident Donald Trump +++
Nach Russlands massiven Luftangriffen auf die Ukraine sieht Bundesaußenminister Johann Wadephul die Verbündeten des angegriffenen Lands in den Bemühungen für eine Waffenruhe durch Kremlchef Wladimir Putin getäuscht. „Putin tritt die Menschenrechte mit Füßen, das ist ein Affront auch gegen den US-Präsidenten Donald Trump“, sagt der CDU-Politiker in der ARD. Trump habe sich ja sehr bemüht, Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen – „und jetzt diese Reaktion“. Wadephul sagt weiter, man sehe daran, Putin wolle keinen Frieden. „Er will den Krieg fortführen und das dürfen wir ihm nicht gestatten.“
+++ 04:37 Russland hält Zivilisten seit acht Jahren gefangen +++
Stanislav Aseyev moniert, dass beim Gefangenenaustausch „1000 für 1000“ offenbar mehrere ukrainische Zivilisten nicht berücksichtigt wurden, die seit acht Jahren in Russland inhaftiert sind. „Die letzte Phase des groß angelegten Gefangenenaustauschs hat stattgefunden – und keiner der Zivilisten, die seit acht Jahren festgehalten werden, ist unter ihnen“, schreibt der Journalist, der sich eine Zeit lang selbst in russischer Haft befand, auf Facebook. Bereits 2020 habe Aseyev eine Liste mit den Namen der Gefangenen an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj übergeben. Geschehen sei seitdem nichts. „Ein Teil dieser Menschen half unseren Geheimdiensten tatkräftig in den Jahren, als die meisten Menschen sich nicht darum kümmerten, was im Donbas geschah.“ Aseyev geht davon aus, dass diese Menschen dem Kreml nichts bedeuten. „Die eigentliche Frage ist also: Bedeuten sie ihrem eigenen Staat überhaupt etwas?“
+++ 02:59 Kreml sendet Protestnote an schwedische Diplomaten +++
Moskau wird heute eine Protestnote nach Stockholm senden, sagt die Außenministeriumssprecherin des Kreml, Maria Sacharowa. Grund dafür soll ein Angriff mit Farbe auf die russische Botschaft in Stockholm sein. Eine handelsübliche Drohne warf wohl „einen Behälter mit Farbe am Eingang des Gebäudes ab“, berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. „Schweden muss seine Ultras zügeln, die Situation unter Kontrolle bringen und seine Verpflichtungen aus dem Wiener Übereinkommen eindeutig erfüllen“, sagt Sacharowa.
+++ 01:09 Türkischer Außenminister reist für Verhandlungen nach Russland +++
Der türkische Außenminister Hakan Fidan bricht heute zu einer zweitägigen Reise nach Russland auf. Er wird das Engagement seines Landes „für einen gerechten und dauerhaften Frieden“ und ihre Vermittlerrolle bekräftigen, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Die Gespräche sollen sich auch die Konflikte in Syrien, Gaza und dem Südkaukasus drehen. Fidan trifft voraussichtlich auf Kremlchef Wladimir Putin, Außenminister Sergej Lawrow und den Berater Wladimir Medinski.
+++ 23:52 Russland greift Ukraine den dritten Tag in Folge massiv aus der Luft an +++
Die russische Armee greift die Ukraine erneut mit großen Schwärmen von Drohnen an. Im Norden, Osten und Süden des Landes herrscht Luftalarm. Ukrainische Militärbeobachter zählen auf ihren Telegramkanälen schon vor Mitternacht mehr als 100 russische Kampfdrohnen in der Luft. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilt, greifen russische Drohnen vom Schwarzen Meer her die Hafenstadt Odessa an. Die russischen Streitkräfte hatten das Nachbarland schon in den Nächten auf Samstag und Sonntag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen massiv bombardiert. Allein am Sonntag wurden dabei zwölf Menschen getötet und knapp 80 verletzt.
+++ 22:50 Niederlande wollen Druck auf Kreml erhöhen +++
Der niederländische Außenminister Kaspar Veldkamp kündigt eine entschlossene Reaktion seines Landes und der Europäischen Union auf die neueste Angriffsoffensive Russlands an. „Russland behauptet, Frieden zu wollen, hat aber letzte Nacht Kiew und andere Städte mit 250 Drohnen und 14 ballistischen Raketen angegriffen. Es gibt zivile Opfer“, resümiert Veldkamp auf X. „Wir werden mit unseren Verbündeten zusammenarbeiten, um den Druck auf Russland zu erhöhen und die EU-Sanktionen auszuweiten.“
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