2024 eroberten die dänischen Senkrechtstarter Iotunn gleichermaßen die Herzen von Progressive-, Death- und Black Metal-Fans, nun schlagen die US-Amerikaner Tómarúm zumindest in eine benachbarte Kerbe. Das zweite Album BEYOND OBSIDIAN EUPHORIA mischt ähnliche Einflüsse, doch klafft der Spalt zwischen ihnen weiter offen. Ihr Fokus auf virtuose Arrangements schränkt Zugänglichkeit in den überlangen Tracks ein, und der Gutturalgesang orientiert sich mehr am Fauchen klassischen Black Metals. Was Tómarúm wieder einfängt, ist die Dualität, die auch das Quintett aus Atlanta in ihre Musik flicht: Leidenschaftlicher Klargesang und schonungslose Growls liefern sich einen Zweikampf, umtanzen einander, verdrängen, ergänzen (besonders schön in ‘Shallow Ecstasy’).
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Keine von Kyle Walburns Stimmen passt besser als die andere, das kunstvolle Miteinander macht BEYOND OBSIDIAN EUPHORIA erst so ergreifend. Zusätzlich schön ist die Einbindung von Kontrabass (‘Halcyon Memory: Dreamscapes Across The Blue’) sowie der Rahmen, in dem der letzte Song ‘Becoming The Stone Icon (Obsidian Reprise)’ das eröffnende ‘In Search Of The Triumph Beyond (Obsidian Ouverture)’ noch einmal aufgreift. In seiner Grundform ist BEYOND OBSIDIAN EUPHORIA also bereits rund und interessant, doch zur Höchstform fehlt den Amerikanern noch etwas Straffung.
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