Köln – Paukenschlag bei RTL! BILD erfuhr exklusiv: Der Kölner Sender stellt die Sendung „RTL Direkt“ mit Moderatorin Pinar Atalay ein.

Das Format wurde vor vier Jahren als Beginn der sogenannten „Nachrichten-Offensive“ aus der Taufe gehoben, Atalay wechselte dafür von den ARD-„Tagesthemen“ zu RTL. Zuletzt konnte das Magazin aber nicht mehr die hohen Quoten-Ansprüche des Senders erfüllen.

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Der Sender informierte nach BILD-Informationen am Dienstagmittag seine Mitarbeiter über diese Entscheidung. Dabei wurde auch verkündet, dass Atalay trotzdem als Journalistin dem Haus erhalten und unverändert zum Moderationsteam von „RTL Aktuell“ gehört.

Pinar Atalay bekommt ntv-Talk

Dazu wird bereits an Formaten mit ihr gearbeitet. So wird Atalay ab Herbst ein neues Talk-Format bei ntv (gehört zur RTL-Gruppe) bekommen – genauso wie auch Ex-BILD-Journalist Nikolaus Blome, der ein eigenes Format bekommt.

Nikolaus Blome (61) und Pinar Atalay mit Ex-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55)

Nikolaus Blome (61, l.) und Pinar Atalay mit Ex-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55)

Foto: AEDT Star Press/aedt

„RTL Direkt“ hingegen soll am 23. Juli 2025 nach vier Jahren zum letzten Mal laufen. Ist damit auch die Nachrichten-Offensive dort vorbei?

Inga Leschek (47), Chief Content Officer RTL Deutschland: „Die News-Berichterstattung spielt weiterhin eine elementare Rolle, denn sie ist zu einem großen Teil mitverantwortlich für unseren Erfolg. Mit der Optimierung der Primetime reagieren wir jedoch auf massive Nutzungsveränderungen.“

RTL möchte mehr Live-Berichterstattung

Was Leschenk meint: Statt eines Nachrichten-Magazins mit festem Sendeplatz wolle man jetzt häufiger auf aktuelle Ereignisse reagieren. „Die unmittelbare und ausführliche Live-Berichterstattung rund um Ereignisse wie zuletzt die Beerdigung von Papst Franziskus und die Wahl seines Nachfolgers oder die Wahl des Bundeskanzlers gewinnen immer mehr an Wichtigkeit für das lineare TV.“

Atalay mit Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (66) beim „Quadrell“ vor der Bundestagswahl im Februar

Atalay mit Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (66) beim „Quadrell“ vor der Bundestagswahl im Februar

Foto: Kay Nietfeld/dpa-Pool/dpa

Leschek weiter: „Hierfür gilt es, unsere Ressourcen zu bündeln und RTL im Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen zu stärken. Deshalb haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, ‚RTL Direkt‘ zur Sommerpause einzustellen.“

Das Aus von „RTL Direkt“ wird wohl auch zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Diesen Schritt bedaure man – so Martin Gradl, Geschäftsführer RTL NEWS & ntv – „außerordentlich“.