Stand: 27.05.2025 15:50 Uhr
Nach vier Jahren endet der erste Strafprozess zum VW-Dieselskandal. Einer der Verurteilten ist der Beiratsvorsitzende des Boxclub Traktor Schwerin, Jens Hadler. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.
Seit fast einem Jahrzehnt ist Jens Hadler ehrenamtlicher Beiratsvorsitzender des Boxclubs Traktor Schwerin. Zudem ist er seit sechs Jahren beim Deutschen Boxsport-Verband tätig – zunächst als Vorstandsmitglied, seit 2023 dann als Präsident. Jetzt soll der promovierte Maschinenbauer und Ex-VW-Manager ins Gefängnis.
Haftstrafe ohne Bewährung
Das Landgericht Braunschweig hat Hadler und drei weitere ehemalige Führungskräfte am Montag verurteilt. Hadler war beim Volkswagen-Konzern Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung und erhielt vom Landgericht Braunschweig die höchste Haftstrafe der vier Angeklagten: Viereinhalb Jahre ohne Bewährung. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die vier Ex-Manager an der Manipulation von Diesel-Motoren beteiligt waren. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Weder Hadler noch Traktor Schwerin haben bislang auf NDR Anfragen zu dem Urteil reagiert.
Prozess endet nach vier Jahren
Mit dem Urteil endet nach nahezu vier Jahren ein Mammutprozess. Vorausgegangen waren mehr als 170 Verhandlungstage – etwa 150 Zeuginnen und Zeugen wurden befragt. US-Behörden hatten den Skandal 2015 aufgedeckt. Volkswagen hatte mit einer Software Abgaswerte von Dieselfahrzeugen manipuliert. Bis heute hat der Dieselskandal VW rund 32 Milliarden Euro gekostet.
Weitere Informationen
Das Landgericht Braunschweig verhängte zweimal Haftstrafen, zwei Angeklagte erhielten Bewährung. Die Verteidigung geht in Revision.
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27.05.2025 | 16:00 Uhr
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