Zum Abschluss des 31. Spieltags in der 3. Liga kassierte Hansa Rostock eine bittere 1:2-Niederlage bei Rot-Weiss Essen. Damit beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits acht Punkte – der Traum vom Aufstieg dürfte damit fast geplatzt sein.

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Hansa-Trainer Daniel Brinkmann vertraute auf seine bewährte Startelf, nahm lediglich eine gezwungene Änderung vor: Ex-RWE-Spieler Cedric Harenbrock rückte für den verletzten Ryan Naderi in die Startformation – und wurde prompt zum Faktor.

Was für ein Start! Ausgerechnet Harenbrock traf in der Anfangsphase gegen seinen Ex-Klub zur Führung für die Kogge: Nach einem Distanzschuss von Alexander Rossipal fälschte er artistisch mit der Hacke zum 1:0 ab (9.). Harenbrock spielte zuvor sieben Jahre im RWE-Trikot.

Die nächste große Chance hatte erneut Hansa: Adrien Lebeau kam aus elf Metern völlig frei zum Abschluss – doch der Ball segelte weit über das Tor (18.). Und das rächte sich schnell.

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Denn plötzlich fiel aus dem Nichts der Ausgleich: Hansas Ahmet Gürleyen köpfte ungenau in die Füße von RWE-Topstürmer Ahmet Arslan, der sich vor FCH-Keeper Benjamin Uphoff eiskalt zeigte und sicher verwandelte (22.). Rostock brachte sich so selbst aus dem Tritt – und das sollte sich wenig später rächen.

Rossipal, letzter Mann in der Defensive, zog gegen den schnellen Arslan die Notbremse – und sah in der 28. Minute die Rote Karte. Schon wieder offenbarte die Hansa-Abwehr große Lücken. Harenbrock nach dem Abpfiff bei MagentaSport: „Die Rote Karte hat unser Spiel kaputt gemacht.“

Essen drückte weiter. Lucas Brumme vergab vor der Pause freistehend (41.), es ging mit einem 1:1 in die Kabinen.

„Er wollte es nicht glauben“: Müller erfuhr alles aus den MedienTeaser-Bild

Quelle: BILD06.04.2025

Umstrittener Elfmeter besiegelt Niederlage

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel – unter den Augen von Osnabrücks Trainer Marco Antwerpen, der am Mittwoch mit dem VfL auf die Kogge trifft. Essen hatte zwar mehr Ballbesitz, blieb im Abschluss aber lange ungefährlich. Hansa verteidigte leidenschaftlich, hielt dagegen – bis zur 80. Minute.

Dann zeigte Schiedsrichter Martin Speckner nach einem Handspiel von Gürleyen auf den Punkt. Eine äußerst strittige Entscheidung – der Rostocker bekam den Ball aus kurzer Distanz an den Oberarm.

Wieder trat Arslan an – und traf zum 2:1-Sieg für Essen. Trainer Brinkmann wütete hinterher bei MagentaSport in Richtung Schiri Speckner: „Das ist wirklich unglaublich, was heute gegen uns gelaufen ist. Wir sind, was die Fehlentscheidungen angeht, Tabellenführer. Und diese Punkte fehlen uns. Wir wurden um den Lohn gebracht, um es vorsichtig zu formulieren.“

Hansa-Trainer Daniel Brinkmann war bedient

Hansa-Trainer Daniel Brinkmann war bedient

Foto: Christoph Reichwein/dpa

Rostock wehrte sich in Unterzahl bis zum Schluss, blieb am Ende aber erneut ohne Punkte. Und im stimmungsvollen Stadion an der Hafenstraße blieb es aus Sicht der Gäste auffällig ruhig: Der Hansa-Support im nicht ganz ausverkauften Gästeblock war verhalten – nur gelegentlich waren Fangesänge zu hören.