Die EU-Staaten haben in einem letzten Schritt die Einrichtung eines 150 Milliarden Euro schweren Rüstungsfonds genehmigt. Die zuständigen Minister gaben beim Rat für Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel ihre Zustimmung für die Etablierung des Programms „Security Action for Europe“ (SAFE), das durch gemeinsame EU-Kredite finanziert wird und Darlehen an europäische Länder für gemeinsame Verteidigungsprojekte vergeben soll.

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Das Dorf Stara Mykolaiwka in der Region Donezk sei eingenommen worden. Unabhängig überprüfen lässt sich dies nicht. Die russische Führung teilt fast täglich mit, dass ihre Einheiten im Osten der Ukraine Dörfer erobert haben. Die Regierung in Kiew nimmt dazu in der Regel nicht Stellung.

Die finnischen Marineübungen in der Nähe der Grenze zu Russland entwickeln sich nach Darstellung des Moskauer Außenministeriums zu einem Instrument der Eskalation durch die Nato. Das Manöver wird vor dem Hintergrund von Vorwürfen Finnlands stattfinden, russische Militärflugzeuge hätten vergangene Woche den finnischen Luftraum verletzt. Am Montag teilte das finnische Außenministerium mit, es habe deshalb den russischen Botschafter in Helsinki einbestellt.

Das Nato-Mitglied Finnland erklärte am Freitag, es gehe davon aus, dass zwei russische Militärflugzeuge in seinen Luftraum vor der Küste von Porvoo im Süden eingedrungen seien. Die Stadt Porvoo liegt nur knapp 50 Kilometer östlich der Hauptstadt Helsinki. In der Ostseeregion herrscht höchste Alarmbereitschaft, nachdem es seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine zu einer Reihe von Ausfällen von Stromkabeln, Telekommunikationsverbindungen und Gaspipelines gekommen war. Russland wurde wiederholt Sabotage vorgeworfen. Die Nato verstärkt zudem ihre Präsenz in der Region mit Fregatten, Flugzeugen und Marinedrohnen.

Die lettische Außenministerin Baiba Braže hat die EU auf X aufgefordert, keine Visa mehr an russische Staatsbürger auszustellen. Braže argumentiert mit Sicherheitsbedenken. Kurz zuvor hatte der lettische Innenminister Rihards Kozlovskis in einem ähnlichen Vorstoß die EU aufgefordert, die Visa zu stoppen. Wie Braže auf X schreibt, sei die Zahl der Visa für russische Staatsbürger für den Schengenraum 2024 um ein Viertel gestiegen.