Die US-Regierung empfiehlt gesunden Schwangeren und Kindern nicht länger eine Impfung gegen das Coronavirus. Das teilte US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. mit. Die Impfungen wurden demnach aus dem von der US-Gesundheitsbehörde CDC erarbeiteten Impfplan gestrichen.

Wie die New York Times schreibt, hätten Kinder mit gesundheitlichen Einschränkungen damit weiterhin Anspruch auf den Impfstoff. Allerdings sei unklar, ob staatliche Programme oder private Versicherungen die Kostenübernahme für die Impfung einschränken würden.

Kennedy sagte, die Regierung des früheren US-Präsidenten Joe Biden habe gesunde Kinder zu einer Corona-Impfung „gedrängt“, obwohl es keine klinischen Daten gebe, die eine wiederholte Auffrischungsstrategie bei Kindern unterstützten.

Traditionell stimmt der beratende Ausschuss für Impfpraktiken der
CDC über Änderungen des Impfplans oder Empfehlungen für die
Impfung ab, bevor der Direktor der CDC eine endgültige Entscheidung
trifft. Dieses Verfahren hat Kennedy, der in der Vergangenheit immer wieder Skepsis gegenüber Impfstoffen äußerte, mit seiner Entscheidung umgangen. 

Säuglinge haben erhöhtes Risiko an Covid zu erkranken

William Schaffner, der Teil des beratenden Ausschusses des CDC ist,
sagte, dass das Gremium im Juni über die Frage der Impfempfehlung
abstimmen wollte. Er hatte erwartet, dass sie sich für gezieltere
Impfungen anstelle einer allgemeinen Impfstoffempfehlung aussprechen
würden. Jetzt sei der ganze Prozess „einfach auf den Kopf gestellt“
worden.

Insgesamt ist die absolute Zahl der Kinder, die durch Covid schwer erkrankt sind, gering. Kinderärzte weisen jedoch darauf hin, dass die jüngsten Säuglinge, ähnlich wie ältere Erwachsene, mit das höchste Risiko für einen Krankenhausaufenthalt haben.

„Auch schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko, an Covid schwer zu erkranken und ins Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen“, sagte Denise Jamieson, eine Beraterin der CDC. Eine Covid-Erkrankung könnte unter Umständen zu Früh- und Totgeburt führen. Sie sei enttäuscht, dass diese Möglichkeit für „schwangere Frauen, die sich schützen möchten“, nicht mehr bestehe, sagte Jamieson.

Impfen

Mehr zu diesem Thema

WHO-Pandemievertrag:
Wie viel ist das Abkommen für den nächsten Ernstfall wert?

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Robert F. Kennedy Jr.:
Verrückt und trotzdem anschlussfähig

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Masern-Ausbruch:
„Meine Sorge ist, dass wir unsere Impfgegner-Bewegung exportieren“