Renten-Zoff bei Maischberger! Es ging hoch her zwischen der Grünen-Politikerin Ricarda Lang (31) und Kanzleramts-Chef Thorsten Frei (51, CDU).
Aufhänger der Diskussion: CDU-General Carsten Linnemann (47) hatte am Sonntag vorgeschlagen, mit einer „Aktivrente“ Rentner zum Arbeiten zu motivieren.
Lang reagierte entsetzt auf den CDU-General: „Bei Carsten Linnemann macht mir Sorgen, dass er morgen sagt, die Kinder im Land müssen mehr arbeiten.“
▶ Ihr harter Vorwurf: „Wenn man das Konzept Rente nicht verstanden hat, dann sollte man vielleicht auch nicht darüber reden!“
Thorsten Frei hielt dagegen, verteidigte die Forderung seines Parteifreundes: „Wir wollen Rentnern die ersten 2000 Euro im Monat steuerfrei stellen.“ Niemand solle zur Arbeit gezwungen werden. Das Ziel sei lediglich, Anreize für freiwilliges Arbeiten zu schaffen, so Frei.
Lang im Gespräch mit Kanzleramts-Chef Thorsten Frei (51, CDU)
▶ Ricarda Lang überzeugte das nicht. Stattdessen sieht sie in Linnemanns Vorschlag ein übergeordnetes Problem: Die Union tue so, als sei Deutschland „faul“, obwohl die Fakten dagegen sprechen: „Vier von fünf Menschen, die arbeiten können, tun das. Wir sind trauriger Spitzenreiter bei unbezahlten Überstunden.“
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Frei widersprach energisch: „Ich sage nicht, dass die Menschen faul sind, sondern es gibt zu wenig Anreize dafür. Warum haben Menschen einen Minijob neben Vollzeitjobs? Weil Überstunden viel zu stark besteuert sind!“ Die CDU wolle daher Überstundenzuschläge steuerfrei machen, um mehr Leistung finanziell attraktiver zu gestalten.
„Wer Vollzeit arbeitet, muss davon leben können!“
Genau das Argument brachte Ricarda Lang auf die Palme: „Wenn jemand Vollzeit arbeitet und zusätzlich einen Minijob braucht, dann verdient die Person nicht genug, um zu leben.“
Ihre Forderung stattdessen: Mindestlohn rauf auf 15 Euro, mehr Kita-Plätze und bessere Unterstützung für Familien. Frei dagegen betonte, es gebe auch viele, die freiwillig mehr arbeiten wollten, um sich zusätzliche Wünsche zu erfüllen.
Einigkeit bei Polizisten-Hass
▶ Bei einem anderen Thema zeigten sich die Streithähne schließlich doch noch einig: Beide kritisierten die umstrittene „All cops are bastards“-Provokation von Grünen-Jugend-Sprecherin Jette Nietzard (26).
Ricarda Lang deutlich: „Ich halte das für kompletten Schwachsinn. Dass ich in den letzten Jahren überhaupt politisch arbeiten konnte, lag daran, dass ich vom BKA geschützt wurde.“ Auch Thorsten Frei, selbst Sohn eines Polizisten, stimmte mit ein.
Zollfreier Handel zwischen Europa und Amerika
Zum Talk-Abschluss war auch noch Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer (das Medienunternehmen, zu dem u.a. auch BILD gehört) im Interview. Er warb im Zollstreit mit den USA für freien Handel: „Europa und Amerika sollten miteinander zollfreien Handel treiben. Das ist ein unglaublicher Stimulus.“