Dialog auf höchster Ebene!
Manfred Lütz (71), Psychiater, Psychotherapeut und Theologe, hat bei Markus Lanz (56) eine „wirklich sehr beeindruckende“ Begegnung mit dem jetzigen Papst Leo XIV. (70) geschildert.
Sein Bericht: „Eine Dreiviertelstunde Vieraugengespräch. Völlig unzeremoniell, auf Augenhöhe. Vor ungefähr zwei Jahren, da war er noch Kardinal. Bescheiden, sehr sympathisch. Ein hochgescheiter Mensch, der wirklich zuhört!“
Die Forderung des Papstes schon damals, so Lütz: „Er hat gesagt, die Kirche müsse wieder mehr über Jesus Christus, über Gott reden. Quasi wie auch (Bundestagspräsidentin) Julia Klöckner jetzt sagte, die Kirche könne auch über Tempo 130 auf der Autobahn reden, aber dafür würde sie nicht Kirchensteuer zahlen.“
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Lütz weiter: „Das Christentum kann auch politisch relevant werden, wenn es von der Substanz her wahrgenommen wird. Ich glaube, dass der Papst keine Politik machen kann, aber er kann Rahmenbedingungen dafür schaffen.“
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Aktuelles Beispiel des Experten: „Als Psychotherapeut fand ich das Gespräch im Oval Office (zwischen Trump und Selenskyj, d. Red.) schrecklich. Ich habe mich gefragt, wie können diese beiden Menschen noch einmal miteinander reden!“
Aber, so Lütz: „Im Petersdom ging das, wo man sich tatsächlich begegnete und wieder einen Kontakt aufnehmen konnte.“
Seine Hoffnung: „Vielleicht spielt der Vatikan da ja eine gewisse Rolle. Die vatikanische Diplomatie hat sehr viel Erfahrung.“
Zum Lanz-Thema „Sterbehilfe“ sagte Lütz: „Man kann nicht allem vorbeugen, insbesondere dem Tod nicht. Das ist ein Marketing-Gag, dass man sagt, man kann ja vorbeugen. Dann lebt jemand nur noch vorbeugend und stirbt gesund.“
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Lanz über das Älterwerden: „Meine Generation benimmt sich dermaßen bescheuert – guck mal, ich bin schon 60, und wie großartig sehe ich aus, 60 ist das neue 40, und so. Nee, ist es nicht. 60 ist einfach das alte 60, finde dich damit ab!“
Medizin und künstliche Intelligenz
Mediziner André Nemat (59) über Medizin und KI: „Wir leben in einer Art Transit. Wir lassen los, was uns bis jetzt Sicherheit gegeben hat, haben aber das andere noch nicht. Ich lasse die eine Liane los, ohne die andere bereits in der Hand zu haben. Und die Fallhöhe ist ziemlich groß.“
Markus Lanz (56), Medizin-Ethikerin Alena Buyx (47) und Manfred Lütz
Foto: ZDF
Patientenschützer Eugen Brysch (62): „Für die elektronische Patientenakte ist die KI dringend notwendig. Ich finde Leuchtturmprojekte toll, aber ich wäre froh, wenn das endlich die Basis erreichen würde, wo die Menschen ganz viel davon haben, und zwar jetzt!“
Medizin-Ethikerin Alena Buyx (47): „Wir haben die Basis der KI in den Krankenhäusern noch nicht, aber wir haben schon die Chatbots. Wir müssen gute KI hervorbringen und gleichzeitig aufpassen, dass uns das wilde Zeug nicht entgleitet!“