Bis in den Bundestag hat es die Vorpommern-Magistrale nicht geschafft. Dafür haben zu wenige Leute die Petition in diesem Frühjahr unterstützt. „Unser Ziel haben wir aber dennoch erreicht“, sagt Günter Jikeli vom Usedomer Eisenbahnverein, der die Initiative mit ins Leben gerufen hat und sieht darin zunächst auch keinen Widerspruch.
Bahnlinie Thema im Petitionsausschuss
Klar, wäre es noch besser gewesen, direkt im Bundestag mit dem Thema aufzuschlagen. Doch das erforderliche Quorum von 30.000 Unterschriften zu erreichen, sei auch sehr hoch gewesen, schätzt er ein.
Jetzt muss sich aber in Berlin der Petitionsausschuss mit den Forderungen für eine schnellere Bahnverbindung von Sassnitz bis nach Berlin beschäftigen. Das sei genaugenommen das, was wir wollten, sagt Jikeli und plant schon wieder den nächsten Coup.
Vorpommern schlagen in Berlin mit Sonderzug auf
Am 23. Juni will er mit vielen Aktiven des Aktionsbündnisses, unter anderem mit den vorpommerschen Bürgermeistern, wichtigen Leuten aus Wirtschaft und Politik sowie aus den anliegenden Orten in Brandenburg, in einem speziellen Konferenzabteil der Bahn bis nach Berlin fahren. In der Hauptstadt soll die Tour dann zudem bis ins Kanzleramt führen. Ein Anschreiben an den neuen Kanzler Friedrich Merz (CDU) dazu haben die Vorpommern schon verschickt.
Medial werde man die ganze Tour zudem möglichst groß aufziehen, kündet Jikeli an. In Berlin solle man merken, dass beim Thema Vorpommern-Magistrale für eine schnelle Bahnverbindung durch den Osten Deutschlands alle an einem Strang ziehen, so sein Wunsch.
Forderung besteht seit Jahren
Das Hauptanliegen sei nach wie vor, dass die Vorpommern-Magistrale dringend beschleunigt werden muss. Durch die geplante Beschleunigung auf 160 km/h, mit der Option auf bis zu 230 km/h zu erhöhen, könnte die Infrastruktur in ganz Vorpommern sowie im nördlichen Brandenburg profitieren.
Das Anliegen der Initiative sei somit die Bereitstellung von Haushaltsmitteln des Bundes für die kurzfristige Planung, Reparatur und Modernisierung der seit 1863 bestehenden Bahnlinie. Dafür seien bereits 2023 Planungen begonnen worden.
„2024 stoppte der seinerzeitige Bundesfinanzminister die Planungen. Am 17. September 2024 protestierten wir dagegen vor dem Kanzleramt. Der damalige Kanzleramtsminister Schneider versprach Unterstützung“, heißt es vom Aktionsbündnis.
Diese Unterstützung erhoffe man sich jetzt auch vom Kanzler. Konkret müssten dafür Haushaltsmittel vom Bund bereitgestellt werden.