Ausnutzung spekulativer Technologie
ETH-Forscher entdecken Schwachstelle in allen Intel-Prozessoren
28.05.2025
Quelle: Pressemitteilung
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Alle Intel-Prozessoren ab der neunten Generation sind Forschenden der ETH Zürich zufolge von einer Branch-Privilege-Injection-Schwachstelle betroffen. Dabei nutzt sie die Art und Weise aus, wie die Prozessoren Anweisungen vorausberechnen.
Bei der Sicherheitslücke CVE-2024-45332 handelt es sich um eine Branch-Privilege-Injection-Schwachstelle, die an Spectre und Meltdown erinnert.
(© DragonImages – stock.adobe.com)
Forschende der Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich gaben jüngst bekannt, eine neue Klasse von Sicherheitslücken in den Prozessoren von Intel gefunden zu haben. Von den sogenannten „Branch Privilege Injection“-Schwachstellen seien alle Intel-Prozessoren ab 2018 betroffen und damit eine ganze Bandbreite von Produkten: PCS, Server, Rechenzentren.
Spekulative Technologie nimmt Rechenschritte vorweg
Wie die Forscher der Computer Security Group (COMSEC) am Departement für Informationstechnologie und Elektrotechnik der ETH Zürich erklären, entsteht die neue Art von Schwachstellen durch spekulative Technologie. Konkret bedeutet dies, dass Prozessoren versuchen, Anweisungen vorauszuberechnen, bevor sicher ist, ob sie wirklich gebraucht werden. Dabei berufen sie sich auf ihre Erfahrung darüber, welche Anweisung bisher als nächste kam. Indem sie also einzelne Rechenschritte vorwegnehmen, wird die Verarbeitung von Informationen beschleunigt und die Leistung erhöht.
Was im Normalbetrieb eine gängige Arbeitsweise ist, könnte den Forschern zufolge zum Einfallstor für Cyberkriminelle werden. Denn die COSMEC habe eine Möglichkeit entdeckt, wie CPUs (Central Processing Units) missbraucht werden können, sodass die Akteure unberechtigterweise an Informationen von den Nutzern der Prozesse gelangen. Diese Art der Ausnutzung erinnere stark an die Schwachstellen Meltdown und Spectre, die schon im Jahr 2018 die spekulative Ausführung in Prozessoren ausnutzten.
„Die Sicherheitslücke öffnet sich in allen Intel-Prozessoren“, erklärt Kaveh Razavi, der Leiter der COMSEC. „Wir können über die Schwachstelle die Inhalte des Puffer-Speichers des Prozessors (Cache) und des Arbeitsspeichers (RAM) eines anderen Nutzenden der gleichen CPU vollständig auslesen.“ Vor allem im Cloud-Umfeld, in dem sich viele Nutzer die gleichen Hardware-Ressourcen teilen, sei dies eine große Gefahr für die Datensicherheit. Betroffen von dieser Branch-Privilege-Injection-Schwachstelle seien alle Prozessoren von Intel ab der neunten Generation, die in PCs und Laptops verbaut sind, aber auch solche, die in Rechenzentrums-Servern zum Einsatz kämen. Die Forscher ergänzen, sie hätten jedoch auch schon Prozessoren der siebten Generation gesehen, bei denen die spekulative Technologie missbraucht werden könne.
Grundlegendes Architekturproblem
Das Team von COMSEC habe die Sicherheitslücke im September 2024 an Intel gemeldet, mittlerweile wurde sie in den CVE-Katalog unter der ID CVE-2024-45332 (CVSS 5.7) aufgenommen. Seit der Meldung habe das Unternehmen einige Schutzmaßnahmen zur Absicherung seiner Prozessoren umgesetzt. Dennoch deute diese Art von Schwachstelle auf ein größeres Problem hin. „Die Serie von neuentdeckten Sicherheitslücken in den spekulativen Technologien ist ein Hinweis auf grundlegende Fehler in der Architektur“, sagt Razavi. „Die Sicherheitslücken müssen eine nach der anderen gefunden und dann geschlossen werden.“ Um diese Schwachstellen zu beheben sei eine spezielle Aktualisierung im Microcode der Prozessoren nötig. Diese könne über ein BIOS- oder ein Betriebssystem-Update erfolgen.
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Stand vom 30.10.2020
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