Hinter München folgen Hannover (32,50 Euro) und Düsseldorf (32 Euro) auf den Spitzenplätzen. Auch Städte wie Bremen, Stuttgart und Hamburg liegen über dem Schnitt. Deutlich günstiger wird es in Dortmund: Dort kostet die gleiche Fahrt nur 24,55 Euro – fast ein Fünftel weniger als in München. Deutschlandweit zeigen sich also erhebliche Preisunterschiede.

In Europa auf Platz drei

Auch im europäischen Vergleich reiht sich München unter den teuersten Metropolen ein. Nur in Amsterdam (34,65 Euro) und Rotterdam (33,62 Euro) wird eine Fahrt auf zehn Kilometern teurer. Am unteren Ende der Skala liegen osteuropäische Hauptstädte wie Skopje, Chișinău oder Tirana. Dass man dort für unter sechs Euro ans Ziel kommt, klingt aus mitteleuropäischer Sicht beinahe wie ein Relikt aus einer anderen Zeit.

Münchens OB Reiter gegen Mindestpreise für Mietwagen

Doch wie bewerten diese Preisunterschiede eigentlich die politischen Entscheider? Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärte jüngst, dass die Mobilität in der Stadt „bereits zu teuer“ sei – und begründete damit die Absage an eine Mindestpreisregelung für Plattformanbieter wie Uber oder Bolt. Man wolle die Preise nicht künstlich nach oben treiben, so der OB.

Ein Satz, der bei Taxiunternehmern wie Fahrgästen durchaus Fragen aufwirft. Denn gerade München belegt mit seinem Spitzenplatz im Preisranking, dass der gesetzlich regulierte Taxitarif bereits am oberen Ende des Spektrums liegt – und dennoch Uber & Co. mit Billigangeboten den Markt unter Druck setzen. Mindestpreise für Plattformdienste schaffen zumindest einen Rahmen, der ruinösen Wettbewerb verhindert und gleichzeitig für Transparenz sorgt.

Fairness ist die Lösung

Dass die Mobilität in München teuer ist, lässt sich schwer bestreiten. Doch die Frage bleibt: Ist die Lösung wirklich darin zu suchen, dass man regulierten Anbietern weiterhin Auflagen macht – während Plattformdienste mit weniger Verpflichtungen – die sie mittunter nicht einmal einhalten – Kunden gewinnen? Oder liegt nicht vielmehr in der Fairness der Marktbedingungen ein Schlüssel zu nachhaltiger Mobilität? Darüber sollte der Münchner OB noch einmal nachdenken. Es geht hier nicht um Centbeträge pro Kilometer, sondern um die langfristige Stabilität eines Gewerbes, das Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist.