Industrie, Handel und Dienstleister in Bielefeld sind weiter im Stimmungstief. Das ist das Ergebnis der aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer. Der Klimakonjunkturindex ist seit der Herbstumfrage von 95 auf 82 Punkte abgesackt. Das ist der schwächste Wert nach der Corona-Pandemie, der Finanzkrise 2008 und dem Platzen der Internetblase Anfang der 2000-er Jahre.
Keine Trendwende in Sicht
Eine nachhaltige Umkehr des Negativ-Trends sei in Bielefeld nicht in Sicht. Insbesondere in der Bielefelder Industrie seien Lage und Stimmung besorgniserregend, sagte IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke. Fast die Hälfte der Betriebe bewertet ihre Lage als schlecht, und nur drei Prozent als gut. Die Gesamtumsätze in der Industrie gingen um über fünf Prozent zurück, die Zahl der Beschäftigten sank das fünfte Jahr in Folge. Auch im Bielefelder Handel ist die Lage angespannt, noch einigermaßen stabil ist sie bei den Dienstleistern.
Keine neuen Belastungen von der Stadt
Eine neue Bundesregierung müsse Wirtschaftspolitik zum Top-Thema machen, sagte Pigerl-Radtke. Sie fordert von der Stadt für Bielefeld die Ausweisung dringend benötigter Gewerbeflächen, die Erreichbarkeit der Stadt mit allen Verkehrsmitteln, den Verzicht auf neue Belastungen wie eine Verpackungssteuer oder eine Erhöhung bei Gewerbe- und Grundsteuern.