Russland zieht nach ukrainischen Angaben mehr als 50.000 Soldaten an der Front in der ukrainischen Region Sumy zusammen. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten laut einer zuvor veröffentlichten Erklärung mit. Russland wolle „eine Offensive auf Sumy vorbereiten“, sagte er.
Die ukrainische Armee versuche einen Angriff abzuwenden, unter anderem
durch ihre Aktionen im benachbarten russischen Gebiet Kursk, sagte
Selenskyj laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. Ziel eines russischen Vorstoßes auf Sumy könnte
sein, auf ukrainischer Seite eine Pufferzone einzurichten, sagte er.
Allerdings fehlten den russischen Truppen diese Soldaten an anderen
Stellen der Front – zum Beispiel bei Pokrowsk im Donbass.
Russland greift die Grenzregion Sumy wieder verstärkt an, seitdem die ukrainische Armee vergangenen März aus der benachbarten russischen Region Kursk vertrieben worden war.
Selenskyjs Pressekonferenz fand den Angaben nach am Dienstag
statt. Die ukrainischen Medien veröffentlichten den Inhalt erst heute,
als der Präsident bereits auf dem Weg nach Berlin war.
„Trump hat zugesagt, dass Sanktionen erhoben werden“
Selenskyj drängte zudem erneut auf ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und schlug vor, US-Präsident Donald Trump ebenfalls einzuladen. „Wenn Putin sich mit einem bilateralen Treffen nicht wohlfühlt, oder wenn jeder will, dass es ein trilaterales Treffen ist, habe ich damit kein Problem“, betonte der ukrainische Präsident. Er sei „für jegliches Format bereit“.
Solange Russland die Ukraine angreife, müsse die US-Regierung weitere Sanktionen gegen Russland erheben, forderte Selenskyj. „Trump hat zugesagt, dass Sanktionen erhoben werden, falls Russland nicht aufhört.“ Die Ukraine habe mit den USA über Sanktionen gegen den russischen Energie- und Bankensektor beraten. Selenskyj hoffe, dass die USA nun solche Sanktionen einführen werden.
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Die Ukraine hat derweil in der vergangenen Nacht nach russischen Angaben Russland mit zahlreichen Drohnen angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, fast 300 ukrainische Drohnen abgefangen zu haben, darunter mehr als 40 über der Region Moskau. Mehrere Moskauer Flughäfen mussten den Flugverkehr für mehrere Stunden einstellen. Grund dafür sollen auch Drohnenangriffe auf zwei Drohenfabriken nahe der russischen Hauptstadt gewesen sein.
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