München ist bereit für das Finale der Champions League – und profitiert dabei vom frühen Scheitern des FC Bayern. Gegenwärtig ist auch einer, der nicht kommt.

Auch Florian Wirtz ist in München. In den Tagen vor dem Finale der Champions League hat ein Cola-Sponsor die Stadt mit seinen Werbeplakaten und Bannern überzogen, auch auf Litfaßsäulen oder auf den Bildschirmen in U-Bahnen gibt es kein Entrinnen.

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Und immer wieder taucht deshalb das Werbegesicht des Getränke-Multis auf: Florian Wirtz eben. Als sei es nicht schon schlimm genug, dass er gerade dem FC Bayern abgesagt hat und das Endspiel diesmal ohne die Gastgeber stattfindet.

Mehr Umsatz dank Aus des FC Bayern im Viertelfinale

Es wird wohl keiner laut sagen: Aber dass der FC Bayern den Traum vom „Titel dahoam“ im Viertelfinale gegen den Finalisten Inter Mailand hat begraben müssen, kommt München nicht ungelegen, denn: Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband rechnet zum Endspiel mit 90.000 Übernachtungen auswärtiger Gäste, darüber hinaus geht das Wirtschaftsreferat der Stadt von einem „touristisch bedingten Mehrumsatz“ von 46 Millionen Euro aus. Bei einer Teilnahme des FC Bayern am Finale wären es wohl weniger Übernachtungen und Umsatz gewesen.

Günstig ist der Ausflug für die Anhänger von Inter und Endspielgegner Paris Saint-Germain dabei keineswegs. Das billigste Ticket für das Finale hat immerhin 180 Euro gekostet, das teuerste 950 Euro, Karten der mittleren Kategorie lagen bei 650 Euro.

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Im Stadion gibt es dafür neben dem Auftritt der legendären US-Rockgruppe Linkin Park („The Emptiness Machine“) auch einen von David Garrett: Der Star-Violinist wird bei der Präsentation des Henkelpotts eine neu arrangierte Version des Klassikers „Seven Nation Army“ der White Stripes spielen.

Champions-League-Finale: Drei Fanzonen in München

München ist zum fünften Mal nach 1979, 1993, 1997 und 2012 Gastgeber des finalen Duells um den Henkelpott. 1997, damals noch im ehrwürdigen Olympiastadion, gewann Borussia Dortmund gegen Juventus Turin 3:1. Beim „Finale dahoam“ 2012 unterlag der FC Bayern im Elfmeterschießen dem FC Chelsea. Die Stadt wirkte danach wie gelähmt – das wird diesmal aller Voraussicht nach anders sein, nach dem Duell zwischen Mailand und Paris wird in mindestens einer der gleich drei Fanzonen für mehr als 60.000 Fans gefeiert werden.

Weil München als die nördlichste Stadt Italiens gilt und knapp sechs Autostunden von Mailand entfernt ist, wird mit einer leichten Mehrheit von Anhängern von Inter gerechnet. Für 16.000 von ihnen ist eine Fanzone am Odeonsplatz eingerichtet, rund 23.000 Fans fasst der Königsplatz, wo sich der „PSG Fan Meeting Point“ befindet. Und zusätzlich bietet auch der Olympiapark mit dem „Champions Festival“ Platz für weitere 23.000 Fußball-Fans. Programm gibt es dort ab Donnerstag und bis Sonntag.

Zahlreiche Legenden treten gegeneinander an

Es wird einiges geboten in München – und schon am Tag vor dem Finale, das wegen der reduzierten Kapazität der Arena nur 64.500 Menschen verfolgen können, auch jede Menge Fußball.

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Im neuen SAP Garden am Rande des Olympiaparks treten beim „UEFA Ultimate Tournament“ vier Teams an, deren Spieler wohl prominenter sind als jene der zwei Finalisten am Samstag: Die Kapitäne der vier Mannschaften sind Lothar Matthäus, Kaka, Luis Figo und Clarence Seedorf – zu ihren Mitspielern gehören ehemalige Stars wie Giovane Elber oder Andres Iniesta.