Jedes Jahr werden in Duisburg rund 5000 Kinder in die Grundschule eingeschult. Und die brauchen immer mehr Platz. Während etwa in der Siedlung rund um 6-Seen-Wedau gleich eine komplett neue Grundschule gebaut wird, müssen anderswo die bestehenden Gebäude modernisiert werden.

So auch in Hamborn, wo nun neben der städtischen Abteigrundschule der neue Rohbau für einen Erweiterungsbau steht. Die Bauarbeiten hatten im Juli 2024 begonnen. Gerade die Abteigrundschule hat die Modernisierungsmaßnahmen nötig: Manche Gebäudeteile stammen hier noch aus den Jahren vor 1900. Mehr als 400 Kinder werden an der Schule unterrichtet.

Zum Richtfest kam nun auch Sören Link (SPD). „Mit dem Erweiterungsbau setzen wir das nächste Zukunftszeichen für unsere Schulen: moderne Räume, bessere Bildungschancen und ein Umfeld, in dem sich Schülerinnen und Schüler frei entfalten können – genau so ein Fundament brauchen wir für unsere Kinder und für ein starkes Hamborn“, sagte der Oberbürgermeister.

Die Schulbaugesellschaft (SD) investiert für das Projekt rund 27 Millionen Euro, das Gebäude ist auf drei Stockwerken insgesamt etwa 4000 Quadratmeter groß. Geplant sind mehrere Unterrichts- und Fachräume, unter anderem für die Fächer Kunst und Musik, eine Mensa mit Küche sowie Räume für den offenen Ganztag (OGS). Der Schulhof soll in der Mitte des L-förmigen Baus liegen – das alte und das neue Gebäude sollen den Schulhof so von der Autobahn A59 abschirmen.

Der Erweiterungsbau wird nach Angaben der Stadt in der sogenannten Holzhybrid-Bauweise errichtet. Das heißt: Das Erdgeschoss und der OGS-Bereich werden aus Beton gebaut, die oberen beiden Etagen bestehen aus einem Holztragewerk. Beim Bau hat man sich an klimafreundlichen Richtlinien orientiert, um möglichst viel CO2 zu sparen. Die Fertigstellung des Erweiterungsneubaus ist für Januar 2026 geplant. Danach folgt die Kernsanierung der benachbarten Bestandsgebäude.

Die Planungen hatten bereits 2020 begonnen, die Politik sprach damals von einem „Leuchtturmprojekt“ für die Stadt. Zwischenzeitlich wurde auch diskutiert, den alten Bau später komplett abzureißen. Die Pläne wurden allerdings verworfen, nachdem klar wurde, dass wegen des Rechtsanspruchs auf die Ganztagsbetreuung zu wenig Platz zur Verfügung stehen würde. Die Nähe zur Autobahn verhinderte einen größeren Neubau an dem Standort.

Zuletzt hatte die Stadt viel Geld in ihre Schulen gesteckt. Im April wurde auch an der Gemeinschaftsgrundschule Vennbruchstraße in Duisburg-Walsum ein Erweiterungsbau eingeweiht. Dort gibt es nun unter anderem eine neue Turnhalle, eine Mensa, die auch als Aula genutzt wird sowie zusätzliche Schulräume.

Bereits im vergangenen August wurde auch an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Duissern ein neues Gebäude in Betrieb genommen, in Meiderich wurde die Dislichschule saniert, in Neumühl freut sich die Salzmannschule über mehr Platz.

In 6-Seen-Wedau dauert es derweil noch, bis die Grundschule hier öffnet. Schließlich müssen überhaupt erst noch Wohnhäuser gebaut werden. Baubeginn für die Schule ist erst Ende 2026. Viele Räume der Schule, etwa die Bibliothek und das Lernstudio, sollen dann dem gesamten Quartier zur Verfügung stehen.