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Stand: 28.05.2025 16:18 Uhr

Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 4 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.


Jörg Strohschein

Mboko spielt zu schnell für Lys

Eva Lys – Victoria Mboko 4:6, 4:6

Großes Talent, gepaart mit jugendlicher Unbekümmertheit sind für die Kontrahenten oft eine toxische Mischung. Diese unangenehme Erfahrung musste auch die derzeit beste deutsche Spielerin Eva Lys in der 2. Runde in Paris machen. Gegen die Wucht der erst 18 Jahre alten Victoria Mboko war 23-Jährige in vielen Phasen schlicht überfordert. Vor allem ihre 2. Aufschläge reichten nicht aus, waren zu harmlos und boten der Qualifikantin aus Kanada zu viel Angriffsfläche.

Dabei hatte nicht nur der Erstrundensieg gegen Peyton Stearns Lys Selbstvertrauen gegeben. Vielmehr hatte sie ihr größtes Problem, ihre  rheumatische Autoimmunerkrankung, in den Griff bekommen.  „Ich war noch nie so fit und verletzungsfrei wie dieses Jahr“, sagte Lys im Vorfeld. Aber: Mboko reitet derzeit auf einer Erfolgswelle, das Nachwuchstalent hatte in diesem Jahr mit dem neuerlichen Sieg eine 42 zu 5 Sieges-Bilanz. Zudem konnte sie vier Challenger-Turniere in 2025 gewinnen. Dieser Euphorie Mbokos konnte Lys nicht genug entgegensetzen. Damit ist auch die letzte deutsche Teilnehmerin im Einzelwettbewerb ausgeschieden.

Lorenzo Musetti ist nicht aufzuhalten

Lorenzo Musetti – Daniel Elahi Galan 6:4, 6:0, 6:4

So unspektakulär der Sieg gegen Daniel Elahi Galan auch war, für Lorenzo Musetti bedeutet der Erfolg, dass er auf Platz 7 der Weltrangliste geführt wird. Der 23 Jahre alte Italiener, der in der Runde zuvor den ebenfalls chancenlosen deutschen Profi Yannick Hanfmann eliminierte, ist einer der Shootingstars der jüngeren Zeit. Erst vor zwei Jahren stieß Musetti erstmals in die Top 20 vor. Seitdem geht es unaufhaltsam voran mit „Muse“. „Die Ziele sind größer, ich möchte immer weiter nach vorne“, sagte Musetti nach dem Match gegen den Kolumbianer. Der junge Man aus Carrara in der Toskana scheint in diesen Tagen in sich zu ruhen und daraus viel Kraft zu ziehen, auch, weil sein zweites Kind unterwegs ist, wie er vor gut einer Woche auf Instagram verkündete. Es läuft in allen Lebenslagen rund bei Lorenzo Musetti, den nicht wenige Experten als Geheimfavoriten in Paris sehen.

Siegemund im Doppel in Runde zwei

Siegemund/Haddad Maia – Jeanjean/Ponchet 6:3 6:0

Im Einzel hat es für Laura Siegemnund knapp nicht gereicht für die 2. Runde. Im Damen-Doppel ist die Deutsche mit ihrer Partnerin Beatriz Haddad Maia dagegen leicht und locker in die nächste Runde eingezogen. Gegen das französische Duo Leolia Jeanjean und Jessika Ponchet zeigte die nur 1,67 Meter große Siegemund auf Court 2 (der heute noch eine weitere Rolle für die 37-Jährige spielen wird) wieder einmal ihre außergewöhnlichem Volleyfähigkeiten. Siegemunds aggressives Netzspiel sorgte für viele Punkte bei diesem hoch verdienten Erfolg.

Frühes Ende für Casper Ruud

Casper Ruud – Nuno Borges 6:2, 4:6, 1:6, 0:6

Einer der Titel-Favoriten tritt vorzeitig die Heimreise an. Der Norweger Casper Ruud musste verletzungsbedingt den vierten und letzten Satz gegen den Portugiesen Nuno Borges nahezu kampflos hergeben. Eine Blessur im linken Knie sorgte dafür, dass der 26-Jährige nicht mehr richtig laufen konnte. Dabei war Ruud, der in den vergangenen drei Jahren zwei Mal das Finale und einmal das Halbfinale in Roland Garros erreicht hatte, nach einer sportlichen Talsohle wieder auf einem gutem Weg.

Diese hatte aber tiefer gehende Gründe: Ruud hatte sich aufgrund mentaler Probleme Anfang des Jahres professionelle Hilfe geholt. „Das hat mir sehr geholfen. Schon bald spürte ich eine deutliche Besserung. Ich finde es großartig, jemanden zu haben, mit dem ich über meine Gefühle sprechen kann“, sagte Ruud Anfang Mai. Mit der Unterstützung ging es steil aufwärts. Das Masters 1000 in Madrid konnte er sogar gewinnen, der größte Titel seiner bisherigen Karriere. Das frühe Aus in Paris dürfte ihn deshalb sehr wurmen.

Der Titelverteidiger zieht seine Kreise

Carlos Alcaraz – Fabian Marozsan 6:1, 4:6, 6:1, 6:2

Carlos Alcaraz lässt sich nicht aufhalten. Auch der Ungar Fabian Mroszan konnte dem Titelverteidiger nicht ausreichend ärgern. Der Spanier feierte seinen 20. Sieg in 23 Matches in Roland Garros, eine brillante Bilanz. „Ich versuche jedes Match zu genießen. Und ich liebe diesen Court“, sagte Alcaraz über den (Center-) Court Philippe-Chatrier.