Stand: 28.05.2025 16:34 Uhr
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat Trainer Ole Werner mit sofortiger Wirkung freigestellt. Erst am Montag hatte der Verein mitgeteilt, dass der 37-Jährige seinen 2026 auslaufenden Kontrakt nicht verlängern wird. Den Nachfolger hat Werder offenbar schon parat: Es wird wohl Elversbergs Coach Horst Steffen.
„Wir bedauern Oles Entscheidung sehr, weil wir uns eine langfristige Zusammenarbeit mit ihm hätten vorstellen können. Da wir aber auf der Position des Cheftrainers Kontinuität und Klarheit für die Zukunft brauchen, haben wir uns entschieden, Ole freizustellen“, erklärte Geschäftsführer Clemens Fritz. „Oles Entschluss, seinen Vertrag nicht zu verlängern, war für uns Anlass, diese Entscheidung jetzt zu treffen, da es enorm schwierig ist, eine Personalplanung voranzutreiben, wenn nicht klar ist, wer im nächsten Jahr Cheftrainer ist.“
Auch Kohlmann und Drews freigestellt
Mit Blick auf die Kaderzusammenstellung, die Weiterentwicklung der Mannschaft und die zukünftige Ausrichtung, sei es notwendig, auf dieser Position längerfristig planen zu können, so Fritz weiter. Neben Werner stellte der Club auch die Co-Trainer Patrick Kohlmann, Tom Cichon und Hannes Drews frei.
„Unser Ziel ist es, noch in dieser Woche den neuen Trainer bekanntzugeben.“
Werder-Geschäftsführer Clemens Fritz
Medien: Elversberg-Coach Steffen wird neuer Werder-Coach
Die Suche nach einem neuen Cheftrainer ist bei den Hanseaten derweil schon recht weit fortgeschritten. „Wir sind in Gesprächen. Unser Ziel ist es, noch in dieser Woche den neuen Trainer bekanntzugeben“, hatte Fritz am Dienstagmorgen erklärt. „Die Liste ist schon runtergebrochen. Man kann sagen, es ist nur noch ein Zwei-Kandidaten-Kreis und daraus werden wir auch unsere Entscheidung treffen.“
Feierte mit Elversberg große Erfolge: Horst Steffen.
Diese ist nun nach Informationen des Saarländischen Rundfunks und übereinstimmenden weiteren Medienberichten gefallen. Demnach soll Horst Steffen, Erfolgscoach der SV Elversberg, bei den Hanseaten auf Werner folgen. Werder habe die Verpflichtung eines neuen Trainers bestätigt, ohne dabei jedoch einen Namen zu nennen. Am Montag war der 56 Jahre alte Steffen mit den Saarländern in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim am Bundesliga-Aufstieg gescheitert und hatte anschließend ein Treuebekenntnis zu dem Dorfclub vermieden.
Steffen, der die SVE von der Regionalliga in die Zweite Liga führte, ist noch bis 2026 an die Saarländer gebunden. Als mögliche Ablösesumme steht ein niedriger sechsstelliger Betrag im Raum.
Werner: „Hatte in Bremen eine wunderbare Zeit“
Der freigestellte Werner zeigte indes Verständnis für die Entscheidung des Clubs. „Dass Werder sich nun zu diesem Schritt entschieden hat, kann ich aus der Clubperspektive nachvollziehen. Ich hatte in Bremen mit meinem Trainerteam eine wunderbare Zeit, mit einem super Staff, einer tollen Mannschaft und Verantwortlichen, deren Unterstützung ich immer gespürt habe“, sagte der 37-Jährige.
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Der Fußball-Bundesligist braucht spätestens ab Juni 2026 einen neuen Trainer. Aber auch ein sofortiger Werner-Abschied scheint denkbar.
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Der ehemalige Coach von Holstein Kiel hatte die Bremer zu Zweitligazeiten im Herbst 2021 übernommen und sie in seiner ersten Saison auf Anhieb zurück in die Bundesliga geführt. Dort steigerte sich Werder von Jahr zu Jahr, die zurückliegende Saison beendete der Club mit 51 Punkten auf Platz acht.
„Mir fällt es alles andere als leicht, meinen Vertrag nicht zu verlängern.“
Ole Werner
Doch die Entwicklung ist Werner an der ein oder anderen Stelle nicht schnell genug gegangen. „Ich habe schon häufig gesagt, dass es mir in meiner Arbeit darum geht, einen Verein zu entwickeln. Wenn ein gewisser Punkt erreicht ist, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder man sorgt für Veränderungen um einen Trainer herum oder man ändert etwas an der Trainerposition“, so der 37-Jährige, dem es nach eigener Aussage „alles andere als leicht fällt, meinen Vertrag nicht zu verlängern“.
Werner wiederum dürfte mit seiner bodenständigen, unaufgeregten Art und seiner kontinuierlichen Arbeit auch das Interesse anderer Bundesliga-Clubs geweckt haben. Momentan befinden sich der RB Leipzig, der VfL Wolfsburg, der 1. FC Köln, der FC Augsburg und auch Hannover 96 auf Trainersuche.
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Werder Bremen ist für seine Kontinuität auf der Trainerbank bekannt. Otto Rehhagel prägte die Geschichte der Hanseaten 14 Jahre lang, ebenso Thomas Schaaf von 1999 bis 2013.
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