Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen stellte am Mittwochmorgen in Köln ihr Konzept für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele mit der Rhein-Ruhr-Region vor. Ministerpräsident Hendrik Wüst präsentierte die Eckpunkte der geplanten Bewerbung, die beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eingereicht wurde. Auch Wuppertal ist in diese Planungen miteinbezogen, soll zwei Sportstätten für das Großevent stellen.

Das Stadion am Zoo könnte wie auch schon bei der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr als Basecamp dienen. „Das ist der Status Quo. Um dort Spiele auszurichten, müsste ein Ausbau erfolgen. Diese Mittel müssten wir jedoch nicht selber aufbringen. Dafür gäbe es dann ein Konjunkturprogramm“, erklärt Wuppertals Sportdezernent und OB-Kandidat Mathias Nocke (CDU). Als Spielstätten angedacht sind derzeit beispielsweise der Signal Iduna Park in Dortmund, die BayArena in Leverkusen oder das RheinEnergie Stadion in Köln.

Die Schwimmoper könnte hingegen ein „richtiger“ Schauplatz der Spiele werden – nämlich für die Wettkämpfe im Wasserball. „Die Schwimmoper ist eines der besten Schwimmsportbäder in Deutschland und erfreut sich großer Beliebtheit“, betont Nocke und sagt, dass dort keine größeren Aufrüstungen nötig wären.

Schneidewind: „Wir wollen uns selbstbewusst als Stadt mit Zukunft zeigen.“

Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind befürwortet die Bewerbung der Region Rhein-Ruhr für die Olympischen Spiele: „Die Olympischen und Paralympischen Spiele wären eine großartige Gelegenheit, die Metropolregion Rhein-Ruhr einem internationalen Publikum sichtbar zu machen. Die Region hat so viele Stärken, die es wert sind, präsentiert zu werden.“ Hinsichtlich der Berücksichtigung Wuppertals sagt er: „Wuppertal bereitet sich derzeit auf die Bundesgartenschau 2031 vor – wir wollen uns selbstbewusst als Stadt mit Zukunft zeigen. Die Olympischen und Paralympischen Spiele wären bestens geeignet als Schaufenster für die vielfältigen und gelungenen Transformationsprozesse der Region.“

Bereits Ende März hatte der Wuppertaler Sportausschuss einem Begrüßungsantrag zur Bewerbung für die Olympischen Spiele einstimmig zugestimmt. In der vorletzten Sitzung des Wuppertals Rats hat dieser der Mitbewerbung bereits zugestimmt und betont, dass er die Bewerbung NRW’s begrüßt.

16 weitere Städte Nordrhein-Westfalens sind Teil des Konzepts

Offen ist noch, ob sich die deutsche Dachorganisation für 2036, 2040 oder 2044 bewerben will. Neben Wuppertal wurden 16 weitere Städte NRW’s als Austragungsort berücksichtigt. Das sind Hopsten-Schale, Halle, Dortmund, Recklinghausen, Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen, Duisburg, Bochum, Krefeld, Mönchengladbach, Düsseldorf, Aachen, Köln und Leverkusen. Auch drei Städte außerhalb von NRW sind Teil des Konzepts: In Kiel beziehungsweise Warnemünde sollen die Segelwettbewerbe ausgetragen werden. In Markkleeberg soll der Kanu-Slalom stattfinden.

Hendrik Wüst bezeichnet NRW als „Powerstation des wahren Sports“. Aus gutem Grunde wie Mathias Nocke findet: „Bei 5,5 Millionen Menschen die in 17 300 Sportvereinen organisiert sind ist das ein unschätzbarer Beitrag für die Jugendarbeit, den Erhalt der Gesundheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch das Ehrenamt.“ Er fügt hinzu: „Die Olympischen Spiele in Nordrhein-Westfalen bieten Wuppertal die Chance, unsere Sportstätten aufzuwerten und die Stadt im internationalen Sportgeschehen sichtbarer zu machen.“

Für Deutschland gehen neben der Rhein-Ruhr-Region voraussichtlich vier weitere Städte ins Rennen: Berlin, München, Hamburg und Leipzig. Bis 2026 soll zwischen allen fünf Bewerbern eine Stadt oder Region ausgewählt werden, um damit international seinen Hut in den Ring zu werfen. Das ursprüngliche Vorhaben, die Olympischen Spiele schon 2032 nach Deutschland zu holen, scheiterte. Damals hatte sich Alexander Mronz um eine Bewerbung für NRW gekümmert. Nun ist also die Düsseldorfer Agentur D-Sports beauftragt.