Weltweites Börsen-Beben und Angst vor Rezession – kommt jetzt der Aufstand gegen die Zoll-Politik des US-Präsidenten?
In Europa und Asien herrscht Chaos am Aktienmarkt. Auch die großen US-Indizes sind im freien Fall: Der Dow Jones ist seit Jahresbeginn um 10 Prozent gefallen, der S&P 500 um fast 14 Prozent, der Nasdaq Composite sogar um 19 Prozent.
Donald Trump machte am Montag unbeirrbar weiter. Nun hat er zusätzliche Zölle gegen China noch für diese Woche angekündigt, sollte die Volksrepublik ihre Gegenzölle nicht zurückziehen. China wiederum droht mit drastischen Gegenmaßnahmen. Den Null-Zoll-Vorschlag der EU lehnte Trump in der Nacht ab.
Damit scheint die Welt endgültig auf einen Handelskrieg zuzusteuern. Doch in den USA werden prominente Stimmen gegen Trumps Wirtschafts-Chaos immer lauter!
Harvard-Ökonom zerpflückt Trumps Politik
Der renommierte Ökonom Prof. Kenneth Rogoff (72) von der Harvard University, Ex-Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, sagte zu BILD, dass sich Trumps Politik „zum schlechtesten wirtschaftlichen Experiment der Nachkriegszeit“ entwickle.
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Für Rogoff ist Trumps Glaube an die positive Wirkung von Zöllen „eine tief verwurzelte Überzeugung, die bis in die 1970er-Jahre zurückreicht, als Japan der größte Konkurrent der USA war“.
Trump glaube also nicht nur, dass Zölle ein politischer Gewinn seien, sondern auch, dass sie notwendig seien, um den Welthandel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ein gefährlicher Irrtum! Der Freihandel war der Garant für den wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahrzehnte.
Und selbst seine eigenen Partei-Kollegen fürchten, dass sich der Präsident gewaltig täuscht.
Sieben von Trumps Senatoren planen Zoll-Revolte
Sieben republikanische Senatoren, darunter Senatspräsident pro tempore Chuck Grassley (Iowa) und Mitch McConnell (Kentucky), Ex-Republikaner-Chef im Senat, planen einen Aufstand gegen ihren Präsidenten.
Sie haben einen überparteilichen Gesetzentwurf unterzeichnet, der vorsieht, dass der US-Kongress Zölle in Zukunft genehmigen müsste. Ein Beweis ihres Misstrauens!
Im republikanisch geführten Senat, der als Teil des US-Kongresses im Kapitol in Washington tagt, schwindet die Unterstützung für die Zoll-Politik Trumps
Foto: DREW ANGERER/AFP
Ted Cruz, republikanischer Senator aus Texas, warnte sogar, dass die Republikaner bei den Zwischenwahlen 2026 ein „Blutbad“ erleben, wenn Donald Trumps Zölle eine Rezession auslösen würden.
Schon fünf weitere Senatoren haben sich angeschlossen und unterstützen den sogenannten „Trade Review Act von 2025“ und bekommen immer mehr Unterstützung aus der Wissenschaft.
„Chaotisch und unvorhersehbar“
Ökonom Rogoff stellt klar: „Es ist sehr schwer, einen Wirtschaftswissenschaftler zu finden, der Trump zustimmt. Die lange Geschichte von Zöllen zeigt, dass sie dem Land, das sie einführt, viel mehr schaden als den Konkurrenten des Landes.“
Hätte Trump nur 10 Prozent Zölle für alle eingeführt, sei das zwar eine schlechte Idee, aber nicht das Ende der Welt, so Rogoff zu BILD. Nun sei die Zukunft der USA jedoch „chaotisch und unvorhersehbar“ geworden.
Auch CEOs stellen sich gegen Trump
▶︎ Jamie Dimon (69), Chef der größten US-Bank JPMorgan, warnte vor sinkenden Unternehmensgewinnen, steigenden Preisen für US-Verbraucher und einem Bruch mit langjährigen Handelspartnern.
„Meine ernsthafteste Sorge ist, wie sich dies auf Amerikas langfristige wirtschaftliche Bündnisse auswirkt“, schrieb Dimon in seinem Jahresschreiben an die Aktionäre.
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▶︎ Besonders scharf äußerte sich der US-Fondsmanager und Milliardär Bill Ackman (58), der Trump im Wahlkampf noch unterstützt hatte. Er warf dem Präsidenten in einer ganzen Serie von Onlinebotschaften auf X vor, einen „Atomkrieg gegen jedes Land der Welt“ anzuzetteln.
▶︎ Selbst Trumps engster Verbündeter und „Effizienz“-Berater Elon Musk (53) geht immer mehr auf Distanz.
Am Montag veröffentlichte Musk auf X ein Video des verstorbenen US-Ökonomen Milton Friedman von 1980. Darin erklärt der berühmte Wirtschaftswissenschaftler für Laien, dass ein einfacher Bleistift aus Bestandteilen aus der ganzen Welt zusammengesetzt ist.
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Deshalb seien ein „freier Markt“ und „Harmonie und Frieden zwischen den Völkern der Welt“ so wichtig, sagt Friedman.
Er beschreibt damit den jahrzehntelangen Konsens, mit dem Trump nun gebrochen hat.