Newsblog zur US-Politik

Trump: „Harvard bekommt Tritt in den Hintern“

Aktualisiert am 28.05.2025 – 20:37 UhrLesedauer: 42 Min.

US-Präsident Donald Trump beim Memorial Day auf dem Soldaten-Friedhof in Arlington: Alles muss auf ihn ausgerichtet werden.Vergrößern des Bildes

Donald Trump: Der US-Präsident wirft der Harvard-Universität Antisemitismus vor. (Quelle: Ken Cedeno)

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Donald Trump tritt gegen die Elite-Universität Harvard nach. Der US-Außenminister verkündet neue Einreiseregeln auch für Europäer. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Im Streit mit Harvard hat US-Präsident Donald Trump erneut Druck auf die Elite-Universität ausgeübt. „Harvard muss sich benehmen“, sagte der Republikaner auf Nachfrage eines Journalisten im Weißen Haus. Die Hochschule begegne den USA „mit großer Respektlosigkeit“ und manövriere sich immer weiter ins Abseits. Trump betonte, er wolle, dass Harvard „wieder großartig wird“ – doch stattdessen suche die Universität die Konfrontation und wolle „kämpfen“. „Sie wollen zeigen, wie schlau sie sind, und sie bekommen einen Tritt in den Hintern.“

Die Trump-Regierung hat mehrere Universitäten, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft, mit finanziellem Druck an die Leine genommen, um etwa Diversitätsprogramme zu stoppen. Sie begründet ihr Vorgehen hauptsächlich mit propalästinensischen Protesten an US-Universitäten und dem Vorwurf, antisemitische Vorfälle auf dem Campus zu dulden. Kritiker werfen der Regierung vor, die Proteste als Vorwand zu nutzen, um politisch unliebsame Institutionen zu schikanieren.

Anders als andere Hochschulen widersetzt sich Harvard den weitreichenden Forderungen der US-Regierung. Trumps Regierung hat der Universität deshalb Zuschüsse in Milliardenhöhe gestrichen. Außerdem will die US-Regierung die Universität im Bundesstaat Massachusetts daran hindern, internationale Studierende aufzunehmen. Ein Gericht beschäftigt sich mit dem Fall.

US-Präsident Donald Trump zeigt sich mit Blick auf neue Sanktionen gegen Russland zögerlich – hat Kremlchef Wladimir Putin aber gleichzeitig ein Ultimatum gesetzt. „Wir werden herausfinden, ob er uns an der Nase herumführt oder nicht – und wenn er es tut, werden wir ein wenig anders reagieren“, sagte Trump bei einem Auftritt vor der Presse im Weißen Haus auf Nachfrage. Er könne nicht sagen, ob Putin den Krieg tatsächlich beenden wolle, aber innerhalb von „rund zwei Wochen werden wir es herausfinden“. Mehr dazu lesen sie hier.

Die US-Regierung führt neue Visa-Beschränkungen für Ausländer ein, die ihrer Auffassung nach die Meinungsfreiheit von US-Amerikanern einschränken. „Heute kündige ich neue Visa-Beschränkungen an, die für ausländische Beamte und Personen gelten wird, die an der Zensur von Amerikanern beteiligt sind“, teilte US-Außenminister Marco Rubio mit. „Ob in Lateinamerika, Europa oder anderswo – die Zeiten der nachsichtigen Behandlung jener, die die Rechte von Amerikanern untergraben, sind vorbei.“

Das US-Außenministerium erklärte, dass es inakzeptabel sei, dass ausländische Funktionäre Haftbefehle gegen US-Bürger wegen Beiträgen auf amerikanischen Social-Media-Plattformen erlassen oder diese androhen würden, während sie sich auf US-amerikanischem Boden befänden. Ebenso sei es nicht hinnehmbar, wenn „ausländische Amtsträger von amerikanischen Technologieplattformen verlangen, globale Inhaltsmoderationsrichtlinien zu übernehmen oder sich an Zensurmaßnahmen zu beteiligen, die über ihre Zuständigkeit hinausgehen und in die Vereinigten Staaten hineinwirken“.

Dies werde man künftig nicht mehr dulden, derartige Maßnahmen verletzten die Souveränität der USA, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Rubio schrieb auf der Plattform X, „dass Amerikaner zu lange schon von ausländischen Behörden mit Geldstrafen belegt, schikaniert und sogar angeklagt werden, wenn sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen“.

Weitere Details zu der neuen Maßnahme blieben zunächst offen. Das US-Außenministerium betonte jedoch, dass auch Familienangehörige der betroffenen Personen unter die Visa-Beschränkungen fallen können.

Die erste Amtszeit von Donald Trump war in den Augen von Amerikas Ultrakonservativen und Radikalen verloren, das soll sich bei der zweiten nicht wiederholen. Im „Project 2025“ haben Trumps Unterstützer und Verbündete niedergeschrieben, wie sie die Vereinigten Staaten umbauen wollen: Das Land soll autoritärer und christlich-nationalistischer werden.

US-Journalist David Graham ist einer der besten Kenner des „Project 2025“, er hat mit „Der Masterplan der Trump-Regierung“ ein Buch darüber geschrieben. Im Interview mit t-online erklärt Graham, wer hinter „Project 2025“ steckt, wie diese Leute vorgehen und wie weit ihre Pläne reichen.