Newsblog zum Ukraine-Krieg
Selenskyj reist kurzfristig aus Deutschland ab
Aktualisiert am 28.05.2025 – 21:17 UhrLesedauer: 16 Min.
Wolodymyr Selenskyj: Er wird am Abend nicht nach Aachen kommen. (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa/dpa-bilder)
Russland plant offenbar eine Großoffensive. Der ukrainische Präsident will die eigene Rüstungsindustrie stärken. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Die Ukraine hat sich zu einem erneuten Treffen mit Unterhändlern Moskaus bereiterklärt, will aber vorher die russischen Friedensbedingungen sehen. Dies teilte der ukrainische Verhandlungsführer und Verteidigungsminister Rustem Umerow am Mittwochabend im Onlinedienst X mit. Zuvor hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt, Moskau schlage ein erneutes Treffen in Istanbul vor, bei dem der ukrainischen Seite das von Moskau angekündigte Memorandum vorgelegt werden solle.
Russland hat der Ukraine nach eigenen Angaben einen Zeitpunkt und einen Ort für neue Friedensgespräche vorgeschlagen. Der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski teilt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, er habe der Ukraine entsprechende Vorschläge für den Austausch von Memoranden oder Bedingungen zur Beendigung der Kämpfe übermittelt. Er erwarte nun eine Antwort. Die russische Delegation sei bereit, sich in den kommenden Tagen persönlich mit der ukrainischen Seite zu treffen. Kurz darauf teilte der russische Außenminister Sergei Lawrow mit, dass das Gesprächsangebot sich auf den 2. Juni in Istanbul beziehe.
Nach seinem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz sollte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eigentlich nach Aachen weiterreisen und dort an der Verleihung des Karlspreises teilnehmen. Damit war Selenskyj selbst vor zwei Jahren ausgezeichnet worden. Doch wie der „Spiegel“ nun unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, reist der ukrainische Präsident von Berlin aus direkt zurück in die Ukraine. Hintergrund für die Entscheidung sei demnach die ernste Situation vor Ort. Russland hat nach ukrainischen Angaben etwa 50.000 Soldaten an der Nordostgrenze der Ukraine zusammengezogen und könnte eine Offensive in der Region planen.
Video | Video: Selenskyj überrascht mit Detail beim Berlin-Besuch
Quelle: t-online
Bundeskanzler Friedrich Merz empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt. Die beiden Politiker wollen sich nach ihrem Gespräch vor der Presse äußern. Erwartet wird, dass Merz der Ukraine weitere militärische Hilfe zusagt. Offenbleibt, wie sich der Kanzler zu der von Selenskyj mehrfach erbetenen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern verhalten wird.
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau weitere Ortschaften im Osten der Ukraine eingenommen. Es handle sich um Kostjatyniwka in der Region Sumy und um Selene Pole in Donezk. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist offenbar in Berlin gelandet. „Wir sind schon angekommen“, sagte ein Mitglied der ukrainischen Delegation am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Nach Angaben der Polizei sind rund 2.400 Polizisten wegen des Besuchs im Einsatz. Von 6 bis 22 Uhr kommt es vor allem in Tiergarten im Bereich des Potsdamer Platzes zu Sperrungen. Autofahrer sollten die Bereiche meiden und möglichst weiträumig umfahren.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow kündigt weitere Verhandlungen mit der Ukraine an. Eine nächste direkte Gesprächsrunde werde in Kürze angesetzt, sagte Lawrow auf einer internationalen Sicherheitskonferenz. Eine zentrale Forderung Russlands in Friedensverhandlungen bleibe, dass die Ukraine den Status eines neutralen Landes einnehme, betont er.