Die Nerven bei den Kassel Huskies sind zum Reißen angespannt! Dienstag (19:30 Uhr) können die Dresdner Eislöwen die Hessen mit dem vierten Halbfinal-Sieg (Serienstand 3:1) aus dem Rennen um den DEL-Aufstieg werfen.

Dann wäre der finanziell starke Hauptrunden-Sieger mal wieder gescheitert…

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Kassel-Trainer Todd Woodcroft (52) war nach der 3:4-Pleite in Dresden am Sonntag mehr als bedient, brachte bei der Spielanalyse ganz schmallippig nur noch zwei Sätze raus: „Wir haben einfach zu viele Fehler produziert und Fehlentscheidungen im Penaltykilling getroffen! Das hat den Unterschied gemacht.“

Gemeint hatte er damit auch die Szene vorm 1:1, als Dresdens Drew Le Blanc in Überzahl den Schläger in einen Schuss von Simon Karlsson hielt und unhaltbar abfälschte (36.).

Dazu hatte Woodcroft natürlich Wut wegen des Schlüsselmoments kurz vor Ende. Eislöwen-Verteidiger David Suvanto (30) zog wieder im Powerplay bei nur noch 15 Sekunden auf der Uhr ein Solo an, konnte an drei Huskies wie an Slalomstangen durchgehen. So entstand das Abstauber-Tor von Travis Turnbull zum 4:3-Sieg.

Eislöwen-Kapitän Travis Turnbull weiß, dass der finale Sieg gegen Kassel noch ein hartes Stück Arbeit wird

Eislöwen-Kapitän Travis Turnbull weiß, dass der finale Sieg gegen Kassel noch ein hartes Stück Arbeit wird

Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto

Jetzt droht Kassel die Voll-Blamage!

Zuhause hat der Top-Favorit bisher zweimal gegen Dresden verloren (0:1/1:2 n.V.) – und das, obwohl der Klub sich mit Ex-DEL-Stars wie David Wolf (35) oder Yannic Seidenberg (41) hochgerüstet hatte, um die Konkurrenz diesmal in Schach zu halten.

Was bedeutet der höllische Druck für Spiel fünf?

Woodcroft auf BILD-Nachfrage: „Wir haben immer noch drei Spiele zu gewinnen. Es war immer eng gegen Dresden. Ich war persönlich schon dabei, wenn solche Serien von 1:3 auf 4:3 noch gekippt sind. Wir müssen das Vertrauen dafür haben und besser arbeiten.“

Final-Einzug noch nicht in Sack und Tüten

Dass der Finaleinzug längst noch nicht in Sack und Tüten ist, haben die Dresdner auf dem Schirm. Turnbull: „Es wird hart, Kassel rauszuschießen. Sie haben ein gutes Team.“ Der Eislöwen-Kapitän wird sogar richtig martialisch, meint: „Das wird Krieg!“

Bisher ein Faustpfand der Dresdner: Wenn das Team in Rückstand lag, schlug es immer zurück. Selbst beim einzigen Huskies-Erfolg hatten die Eislöwen binnen fünf Minuten zuvor aus einem 1:3 ein 3:3 gemacht, unterlagen erst in der Overtime 3:4.

Die Frage ist, ob Kassel diese Willensstärke noch brechen kann. Jetzt, wo Druck und Nerven am Limit sind und die Nordhessen die Wand schon am eigenen Rücken spüren…