Köln – Wer bekommt die Olympischen Spiele? In Köln hat Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, CDU) die Bewerbung für NRW vorgestellt – und dabei mit dessen Größe geprotzt.

Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland sei „der richtige Platz“ für das Mega-Sportevent. „Die Spiele fänden vor mehr Zuschauern statt als jemals zuvor in der Geschichte der Spiele“, sagte Wüst. Zehn Millionen Tickets könnten hier verkauft werden, es wären dann „so viele wie noch nie“.

Im Vergleich zu den Konkurrenten Berlin, Hamburg und München will NRW auch mit bereits vorhandenen Arenen punkten. Die Austragungsstätten würden sich über 14 Standorte an Rhein und Ruhr erstrecken.

Schalke soll Schwimmstadion werden

▶︎ Spektakulär: Die Schwimmwettbewerbe können vor 60.000 Zuschauern auf Schalke in der Arena Gelsenkirchen stattfinden. Auch das wäre ein Rekord!

▶︎ Dortmund würde Fußball und Handball bekommen, in der Düsseldorfer Arena sollen u.a. Basketball und Volleyball stattfinden. In Duisburg treten Ruderer und Kanuten an und geritten wird (natürlich) in Aachen.

▶︎ Das zentrale Olympische Dort (auch für die Paralympischen Spiele) soll nach Köln oder Essen ziehen. Verbunden mit einem „temporären“ Leichtathletikstadion, das später zu einem Wohn- und Geschäftsviertel umgebaut werden könnte.

Rekord-Reiterin Isabell Werth (55, 14 Olympia-Mediallen) unterstützt die NRW-Bewerbung

Rekord-Reiterin Isabell Werth (55, 14 Olympia-Medaillen) unterstützt die NRW-Bewerbung von Hendrik Wüst

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Wüst gab sich zuversichtlich, dass auch die Bevölkerung von den Spielen begeistert wäre, eine Bürgerbeteiligung soll noch folgen. Zwölf Millionen Menschen würden in NRW regelmäßig Sport treiben, es gäbe mehr als 17.000 Sportvereine und 42 Bundesligavereine in den Profiligen.

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Wüst: „Rhein und Ruhr haben das beste Angebot in Deutschland für die Olympischen Spiele. Wir sind Sportland Nummer 1“ – ein Seitenhieb gegen Bayern-Regent Markus Söder (58, CSU), der vor einer Woche mit seinen Olympia-Plänen vorgeprescht war?

So stehen die Chancen für Olympische Spiele in NRW

Am Vormittag hatte Wüst zusammen mit den Spitzen der beteiligten NRW-Städte dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) das Bewerbungskonzept vorgelegt. DOSB-Vorstandsmitglied Volker Bouffier (73, ehemaliger Ministerpräsident von Hessen) sagte nach der Präsentation vielsagend: „Wir sind zur Neutralität verpflichtet. Aber was wir hier gesehen haben, ist schon sehr, sehr eindrucksvoll.“

Die Entscheidung, mit welchem Standort sich Deutschland für die Spiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben will, fällt der DOSB im Herbst. Die Bewerbung dafür muss bis Ende Mai vorliegen.