Man weiß ja nie! Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) hat bei Sandra Maischberger (58) eine vielsagende Anspielung gemacht.
Es ging um ein Märchenschloss, das jedes Jahr Millionen Amerikaner magisch anzieht: Neuschwanstein. Erbaut von einem Märchenkönig: Ludwig II. Zeichentrick-Genie Walt Disney ließ sich von der malerischen Alpen-Burg für einen weltberühmten Märchenfilm inspirieren: „Dornröschen“.
Maischberger: „Friedrich Merz will Donald Trump nach Deutschland einladen, nach Kallstadt in Rheinland-Pfalz (Herkunftsort der deutschen Vorfahren Trumps, d. Red.) Sie haben ein Schloss in Bayern. Wäre es eine gute Idee, ihn nach Neuschwanstein zu bringen? Das ist doch viel mehr Donald Trump als Karlstadt!“
▶︎ Söders schlagfertige Antwort zur Heiterkeit des Publikums: „Ja. Aber ich befürchte, er will es dann behalten!“
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Schon der Anfang der Talkshow hatte etwas Märchenhaftes: Maischberger zeigte Üppig-Szenen von einer CSU-Tour nach Indien. Söders stolzer Kommentar: „Wenn im Ausland Gutes über Deutschland geredet wird, ist es meistens mit Bayern verbunden. Essen, Trinken, Feiern, Feste, Hochtechnologie – alles Dinge, die man sehr mit Bayern verbindet.“
Dann aber ging es ernst weiter. Söder über die Koalition: „Es gibt ein gemeinsames Verantwortungsgefühl. Jeder nimmt die Wahlergebnisse als das, was es ist: als Aufforderung, etwas anders zu machen als in der Zeit der Ampel – und die Demokratie zu stärken.“
Sandra Maischberger (58) im Gespräch mit Söder
Foto: WDR/Oliver Ziebe
Söders Analyse: „Die Demokratie stärkt man nicht nur, indem man Appelle richtet, sondern indem man was macht. Bei der SPD spürt man die Ampel-Erfahrung: Das war wahrscheinlich intern noch schlimmer, als wir von außen mitbekommen haben.“
Söder dann wieder locker über das Duzen in der Koalition: „Ich bleibe beim Sie, erstmal. Die neue zärtliche Männerfreundschaft ist ja zwischen Friedrich Merz und Lars Klingbeil entstanden, die duzen sich ganz liebevoll.“
Söders Infos aus dem zwischenmenschlichen Bereich: „Ich habe immer mit Frau Esken ein Du, das hat sich damals so ergeben, in der alten Groko. Übrigens hat Friedrich Merz heute Frau Esken mit einem Blumenstrauß voraussichtlich verabschiedet, weil sie ja ihre letzte Sitzung hatte im Koalitionsausschuss.“
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Kantig wurde Bayerns Ministerpräsident beim Thema Zuwanderung: „Wir sind im Land überfordert von den Migrationsleistungen. Wir haben es NICHT geschafft. Beim Bürgergeld ist fast die Hälfte nichtdeutscher Herkunft.“ Seine Forderung deshalb: „Zuwanderung in Arbeit immer, Zuwanderung in soziale Sicherung sehr restriktiv!“
Söder über Sozialleistungen für Nichtdeutsche: „Es geht da auch um gefühlte Gerechtigkeit. Ich finde, dass jemand, der sein Leben lang einbezahlt hat in soziale Kassen, anders behandelt werden muss als jemand, der noch nie einbezahlt hat.“
Söder zweifelt an positiven Auswirkungen vom Familiennachzug auf die Integration: „Das glaube ich nicht. Das hat jedenfalls bislang nicht funktioniert.“
Söder: „Putin hat null Interesse“
Der CSU-Chef illusionslos über Friedenschancen im Ukrainekrieg: „Man spürt, dass Putin null Interesse hat. Es ist ja ein zynisches Spiel, dass nach Gesprächen mit dem US-Präsidenten die Angriffe noch verstärkt werden!“
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Seine Einschätzung: „Ich glaube, dass man wie zu Zeiten des Kalten Krieges mit einem klaren Konzept der Abschreckung etwas erreichen kann. Insofern macht Friedrich Merz das sehr, sehr gut. Ich sehe die Verpflichtung, der Ukraine zu helfen, als grundlegend moralisch!“
Söder über den Taurus: „Ich glaube, dass er ein höchst effektiver Verteidigungsmechanismus ist, denn sonst würde auf der anderen Seite nicht so hart und konsequent dagegen gearbeitet werden.“
Söder dann sportlich über die Entscheidung von Fußballstar Florian Wirtz (22), lieber nach Liverpool als nach München zu gehen: „Spart wahnsinnig viel Geld für den FC Bayern!“