Im März 2024 war ein Besucher der Birkensauna auf dem dortigen Parkplatz brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt worden. Nun wurde am Wuppertaler Landgericht das Urteil verkündet: Einer der beiden Angeklagten muss wegen Körperverletzung für zwei Jahre und drei Monate in Haft. Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen, ihm konnte eine Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden.
Zwei Tage nach dem Raubüberfall hatten bei den Wuppertalern die Handschellen geklickt, das Amtsgericht hatte noch beide wegen schweren Raubes und Körperverletzung zu jeweils zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Nachdem sie gegen das Urteil in Berufung gegangen waren, saßen die beiden Polen nun erneut auf der Anklagebank.
Die Tat in der Nacht des 10. März 2024 hatte wegen ihrer Brutalität hohe Wellen geschlagen, ein aus Wuppertal stammender Mann war dabei schwer verletzt worden. Zuvor hatte der 53-Jährige die Birkensauna besucht und sie gegen 22 Uhr verlassen, bevor er auf dem Parkplatz von hinten niedergeschlagen wurde und auf den Boden stürzte. Die Täter hatten seine Gucci-Bauchtasche gestohlen und vergeblich versucht, ihm auch noch seine Uhr zu entwenden. In der Sauna soll der 53-Jährige Uhr und Schmuck nicht abgelegt haben und es soll „deutlich gewesen sein, dass bei ihm etwas zu holen sei“.
Glaubt man einem der beiden Angeklagten, so soll es bei dem Überfall jedoch nicht darum gegangen sein, das Opfer zu bestehlen. Vielmehr soll der Wuppertaler früher mit der Ex-Partnerin eines der Angeklagten in einer Beziehung gewesen sein und dessen Wut auf sich gezogen haben. Dass er immer sonntags in die Birkensauna geht, sollen die Täter gewusst haben. Sie sollen zuvor mindestens einmal vergeblich versucht haben, den 53-Jährigen dort zu überfallen. In der gestohlenen Bauchtasche des Opfers hatten sich unter anderem dessen Airpods befunden, die der Wuppertaler nach dem Raubüberfall selbst geortet hatte. Polizeibeamte hatten sie später auf einem Dach in der Nähe der Wohnung eines der Angeklagten gefunden, bei dem 34-jährigen war auch die gestohlene Bauchtasche sichergestellt worden. Zum mutmaßlichen Mittäter hatte der Wuppertaler nichts gesagt, Zeugen hatten ihn jedoch bereits zuvor in der Sauna gesehen. Einer der Täter soll mit einer Sturmmaske vermummt gewesen sein, der andere soll ein Tattoo am Hals gehabt haben. Kurz nach der Tat hatten nicht nur weitere Saunagäste, sondern auch das Opfer selbst konkrete Hinweise zu den Tätern gegeben.
Der aus Wuppertal stammende Mann war bei dem Raubüberfall schwer verletzt worden, der 53-Jährige hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und leidet noch immer unter den psychischen Folgen. Im Zeugenstand hat er nun ausgesagt, dass er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen habe und nur deshalb weiterhin die Birkensauna besuche, weil der Betreiber es erlaubt habe, dass er auf dessen Stellplatz nahe dem Eingang parken dürfe.