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Der Start in das Jahr 2025 war für einge europäische Flugreisende schwierig. In den ersten fünf Monaten des Jahres kam es zu Zehntausenden Verspätungen und Annullierungen.

Eine neue Analyse der 20 verkehrsreichsten europäischen Fluggesellschaften zeigt, welche Fluggesellschaften einen besonders turbulenten Start hatten.

Annullierungen: Finnair, KLM und BA melden die schlechtesten Zahlen

Die niederländische Fluggesellschaft KLM strich zwischen Januar und Mai die meisten Flüge (2.760), gefolgt von British Airways (1.763) und der deutschen Lufthansa (1.757), so der Bericht der Flugentschädigungsgesellschaft FlightRight.

Abgesehen von den reinen Zahlen war die Quote der gestrichenen Flüge bei Finnair am höchsten: 3,35 % von insgesamt über 43.000 Flügen.

An zweiter Stelle steht KLM (2,04 %), gefolgt von British Airways (1,58 %), Irlands Aer Lingus und Swiss International (1,29 %).

Zu den häufigsten Gründen für die Annullierung von Flügen gehören schlechtes Wetter, betriebliche Probleme, wie z. B. Besatzungsmangel oder mechanische Probleme, sowie Streiks und Sperrungen von Start- und Landebahnen.

Die relativ neue italienische Fluggesellschaft ITA erwies sich mit nur einer einzigen Annullierung im Jahr 2025 als eine der zuverlässigsten Gesellschaften.

Auch Turkish Airlines schnitt mit nur drei annullierten Flügen gut ab, gefolgt von LOT Polish Airlines (7) und der spanischen Fluggesellschaft Iberia (12).

Verspätungen: Portugals Tap meldet schlechteste Quote in Europa

Tap Portugal hat im Jahr 2025 die schlechteste Bilanz vorzuweisen: In den ersten fünf Monaten landeten 37 % der Flüge mit einer Verspätung von mindestens fünfzehn Minuten.

Ryanair verzeichnete mit 77.000 die meisten verspäteten Flüge, gefolgt von EasyJet mit über 26.600.

Allerdings führten sie viel mehr Flüge durch als die großen Fluggesellschaften, so dass die Wahrscheinlichkeit einer verspäteten Landung statistisch auch höher ist.

Weniger Annullierungen, aber mehr Verspätungen im Jahr 2025

Laut den Daten von FlightRight, die Euronews zur Verfügung gestellt wurden, sind die Annullierungen im Jahr 2025 im Vergleich zum letzten Jahr deutlich zurückgegangen.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 gab es 32 % weniger Flugausfälle, so dass insgesamt nur 0,61 % der Flüge betroffen waren.

Das vergangene Jahr war in Bezug auf Streiks besonders turbulent, geprägt von Arbeitskampfmaßnahmen bei Lufthansa und mehreren Fluglotsenstreiks in Frankreich.

Sind das also alles gute Nachrichten? Nicht wirklich. Die Verspätungen haben im Jahr 2025 sogar um 54 % zugenommen. Generell waren 16 % aller Flüge der 20 größten europäischen Fluggesellschaften betroffen.

Schuld daran sind vor allem schwere Unwetter. Im Januar brachten heftige Stürme wie Éowyn starke Winde mit sich und beeinträchtigten den Flugverkehr, insbesondere in Irland und im Vereinigten Königreich, sowie starke Schneefälle in Deutschland.

Darüber hinaus kam es im April in Spanien, Portugal und Südwestfrankreich zu massiven Stromausfällen, die zur Schließung mehrerer Flughäfen führten.

Schließlich stieg das Luftverkehrsaufkommen in Europa laut EuroControl Anfang 2025 im Vergleich zu 2024 um etwa 3,7 %.

„Dieser Anstieg des Flugaufkommens setzt die Flugsicherungssysteme und die Flughafeninfrastrukturen zusätzlich unter Druck, was zu mehr Staus und Verspätungen führt“, kommentiert FlightRight.

Welche Entschädigung können Sie im Falle einer Flugunterbrechung erhalten?

Fluggäste in der EU haben bei einer Verspätung von mindestens drei Stunden Anspruch auf eine Entschädigung.

Die Entschädigung richtet sich nach der Flugdistanz und nicht nach dem Ticketpreis: 250 Euro für Flüge bis zu 1 500 km, 400 Euro für Flüge über 1 500 km innerhalb der EU (oder 1 500-3 500 km international) und 600 Euro für Flüge über 3 500 km.

Zu den Ausnahmen gehören jedoch außergewöhnliche Umstände wie Streiks der Flugsicherung oder wetterbedingte Unterbrechungen. In diesen Fällen wird keine Entschädigung fällig.

Dennoch sind die Fluggesellschaften verpflichtet, den Fluggästen mit alternativen Lösungen wie Umleitung oder Hotelunterbringung zu helfen.

Mindestens 75 % der Fluggastansprüche werden nach den neuen Plänen abgelehnt

FlightRight und der Europäische Verbraucherverband BEUC haben die jüngsten Pläne der polnischen EU-Ratspräsidentschaft zur Änderung der Fluggastrechte kritisiert.

Laut FlightRight sieht der aktuelle Vorschlag vor, die Verspätungsgrenze bei Flügen zwischen 1.500 und 3.500 km von drei auf fünf Stunden und bei Flügen über 3.500 km auf neun Stunden zu erhöhen.

Die damit verbundenen Entschädigungen würden auf 300 bzw. 500 Euro gesenkt, statt wie bisher auf 250, 400 bzw. 600 Euro.

Außerdem könnte die Liste der „außergewöhnlichen Umstände“ erweitert werden, einschließlich interner Streiks und des Todes von Besatzungsmitgliedern, wodurch Fluggesellschaften in „vermeidbaren Fällen“ von jeglicher Entschädigung befreit würden, so FlightRight gegenüber Euronews.

Das Unternehmen warnte, dass im Falle einer Verabschiedung des Vorschlags „zwischen 75 % und 85 % der derzeitigen Entschädigungsansprüche abgelehnt werden“ würden.

Wann wird der Vorschlag voraussichtlich verabschiedet werden?

EU-Quellen sagten Euronews, dass der Rat den Vorschlag nach zehnjährigen Verhandlungen voraussichtlich am 5. Juni annehmen wird.

Sollte dies geschehen, wird das Europäische Parlament seinen Standpunkt am 24. Juni aktualisieren.