Das Wetter ist schön, der Alkohol fließt: Erfahrungsgemäß kommt es für die Polizei in Brandenburg am Vatertag vermehrt zu Einsätzen, die Polizeipräsenz wird hier planmäßig hochgefahren. Tatsächlich ist das Berliner Umland allem Anschein nach von den Herausforderungen stärker betroffen als die Hauptstadt selbst: Im Vergleich zu anderen Tagen mit Großveranstaltungen rechnet etwa die Berliner Feuerwehr nicht mit einer spürbaren Häufung der Einsätze.
Ein bundesweiter Trend ist insbesondere ein Anstieg der Straßenverkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss an Christi Himmelfahrt, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Demnach ereignen sich am sogenannten Vatertag die meisten Alkoholunfälle im Jahr: Während sich 2024 an einem durchschnittlichen Tag 95 solcher Unfälle ereigneten, waren es am Vatertag 287.
Mehr Polizeipräsenz in Brandenburg am Feiertag
Bei der Polizeiinspektion Oder-Spree beobachtet man ebenfalls eine Häufung der Unfälle zu Christi Himmelfahrt. In den vergangenen zehn Jahren habe es am Vatertag durchschnittlich 21 Unfälle gegeben – doppelt so viele wie an normalen Tagen mit zehn Unfällen im Schnitt.
Ergebnisse der Auswertung des Statistischen Bundesamts
- 287 Alkoholunfälle im Straßenverkehr am Vatertag 2024
- Bei 204 der Unfälle kamen Menschen zu Schaden, 58 Verletzte, ein Toter
- Weniger Alkoholunfälle als 2023 (340) und 2022 (319)
Link zur Mitteilung.
In den Landkreisen Uckermark, Barnim und Märkisch-Oderland beobachtet man keine auffällige Häufung der Autounfälle an Vatertagen. Stattdessen berichtet die Polizei aber jeweils von Erfahrungen mit Zwischenfällen betrunkener Radfahrer. Radler würden sich selbst überschätzen, häufig komme es zu „rauschbedingten Stürzen“.
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Insgesamt wird in Brandenburg mehr Polizei unterwegs sein, um Alkoholkontrollen im Verkehr durchzuführen und Veranstaltungen zu begleiten. Auch mit mehr Straftaten wird gerechnet: „Alkohol enthemmt, sodass es immer wieder auch zu Körperverletzungen kommt“, hieß es von der Polizeiinspektion Uckermark.
Bei der Berliner Feuerwehr dagegen erwartet man keinen Einsatzrekord am Vatertag. An Tagen mit Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Straßenfesten habe man mit Sicherheit weitaus mehr Alkoholeinsätze, hieß es auf Nachfrage. In Berlin gebe es grundsätzlich viele Feiernde – das Umland sei daher von Tagen wie Christi Himmelfahrt stärker betroffen. Die Berliner Polizei konnte kurzfristig keine Auskunft geben.
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Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) weist darauf hin, dass auch Fahrrad- oder E-Scooter-Fahrer nicht alkoholisiert fahren sollten. Ansonsten drohen ihnen Bußgelder. Wer mit 0,5 bis 1,09 Promille einen E-Scooter fährt, begeht laut DVR eine Ordnungswidrigkeit. Die Folge sei ein Bußgeldbescheid, meist in Höhe von 500 Euro, ein Monat Fahrverbot sowie zwei Punkte im Flensburger Fahreignungsregister.
Wer mit mindestens 1,1 Promille Alkohol im Blut E-Scooter fährt, begeht eine Straftat. In der Probezeit des Autoführerscheins und unter 21 Jahren gelte zudem das absolute Alkoholverbot. (kko, KNA)