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Washington (USA) – Vor 47 Jahren und acht Monaten wurde die Raumsonde Voyager 1 ins All geschickt. Heute ist sie über 24,8 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt – das ist etwa 166-mal so weit wie die Entfernung zwischen Erde und Sonne. Und dennoch sendet sie noch immer Daten zur Erde. Damit das so bleibt, ist der Nasa jetzt ein technisches Wunder gelungen: Ein für die Steuerung wichtiges Triebwerk, das bereits vor 21 Jahren kaputtgegangen ist, wurde jetzt repariert!

Voyager 1 wurde 1977 gestartet und rast seitdem mit rund 60.000 Kilometern pro Stunde durch den interstellaren Raum (Bereich im All zwischen den Sternen). Die Sonde hat kleine Triebwerke, die dafür sorgen, dass die Antenne der Sonde immer genau auf die Erde zeigt. Nur so kann sie Signale senden und empfangen. Eine besonders wichtige Bewegung dabei ist die Rollbewegung – man kann sich das vorstellen wie eine sich drehende Schallplatte. Ohne diese Bewegung würde die Antenne ihr Ziel verlieren – und damit auch den Kontakt zur Erde.

Am 5 September 1977 wurde die Voyager 1 mit einer Titan-IIIE-Centaur-Rakete von Cape Canaveral aus ins All geschossen

Am 5. September 1977 wurde die Voyager 1 mit einer Titan-IIIE-Centaur-Rakete von Cape Canaveral aus ins All geschossen

Foto: ddp/ZUMA

Erste Pannen schon 2004

Im Laufe der Zeit sind einige dieser Triebwerke kaputtgegangen. Schon 2004 fielen die wichtigsten Rolltriebwerke aus, weil kleine Heizungen, die sie vor dem Einfrieren schützen sollten, nicht mehr funktionierten. Die Nasa setzte seitdem auf Ersatztriebwerke, aber auch diese könnten irgendwann blockieren.

Deshalb begannen die Ingenieure, nach einer Lösung zu suchen, um die alten Haupttriebwerke wieder in Gang zu bringen. Ihre Vermutung: Ein elektronischer Schalter hatte damals die Heizungen abgeschaltet. Wenn man diesen Schalter irgendwie wieder aktivieren könnte, könnten die Triebwerke vielleicht doch wieder arbeiten.

Die Voyager 1 sollte zuerst das äußere Sonnensystem und danach den interstellaren Raum erforschen

Die Voyager 1 erforschte zuerst das äußere Sonnensystem und seit 2012 den interstellaren Raum

Foto: Getty Images

Erfolgreiche Operation aus der Ferne

Das Ganze war aber sehr riskant. Denn wenn die Sonde beim Einschalten der alten Triebwerke die Orientierung verliert, könnten die Triebwerke im kalten Zustand zünden – was zu kleinen Explosionen führen und die Sonde zerstören könnte. Außerdem hatte das Team wenig Zeit: Die einzige Antenne auf der Erde, die stark genug ist, um mit Voyager 1 zu kommunizieren – DSS-43 in Australien – war wegen Wartungsarbeiten monatelang immer nur in kurzen Zeitfenstern verfügbar.

Am 20. März 2025 wagte das Team den Versuch. Da Signale über 23 Stunden brauchen, um Voyager zu erreichen (und genauso lange zurück), musste das Ergebnis mit großer Geduld abgewartet werden. Dann kam die Antwort: Die Temperatur der Heizung stieg – ein Zeichen dafür, dass das primäre Triebwerk wieder funktioniert.

Dieser Erfolg könnte dafür sorgen, dass Voyager 1 noch viel länger mit der Erde verbunden bleibt, als alle Experten es jemals zu träumen gewagt haben – trotz ihres Alters und ihrer Entfernung.

Voyager 1 führt eine Datenplatte aus Kupfer mit sich – die sogenannte „Voyager Golden Record“. Als Schutz vor Korrosion ist sie mit Gold überzogen. Auf ihr sind Bild- und Audio-Informationen über die Menschheit gespeichert. Auf der Vorderseite befinden sich unter anderem eine Art Gebrauchsanleitung und eine Karte, die die Position der Sonne anzeigt. Neben Musik (u. a. Chuck Berry und Ludwig van Beethoven) und Geräuschen sind auch Grußbotschaften in vielen verschiedenen Erdsprachen auf der „Golden Record“ zu hören.

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