Stand: 29.05.2025 10:00 Uhr

Am Vatertag dreht sich (fast) alles um Bollerwagen, Bier und laute Musik. Feiernde sollten sich aber informieren, was erlaubt ist und was nicht. Denn in Niedersachsen gibt es vielerorts Regeln für Himmelfahrt.

von Viktoria Koenigs

Braunschweig zum Beispiel hat im Prinz-Albrecht-Park, auf dem Nußberg und im Heidbergpark ein Glasverbot ausgesprochen. Dort dürfen keine Glasflaschen oder auch Glasbehältnisse genutzt werden. Grund für das Verbot sind Erfahrungen aus den Vorjahren: Leere Flaschen wurden häufig liegen gelassen oder zerschlagen – außerdem sind Glasscherben ein Risiko. Die Polizei und der Ordnungsdienst werden demnach die Einhaltung des Glasverbots kontrollieren. Ersatzweise rät die Stadt zu Dosen oder Plastikflaschen.

Christi Himmelfahrt in Hannover: Glasverbot im Maschpark

Am Vatertag läuft eine Männergruppe mit einem Bollerwagen zu einem Gartenfest © dpa - Bildarchiv


Bollerwagen ja, Glasflaschen nein. In Braunschweig und Hannover sind teilweise Glasflaschen verboten.

Auch in Hannover dürfen heute von 10 bis 24 Uhr im Maschpark hinter dem Rathaus keine Glasflaschen mitgeführt oder benutzt werden. Die Stadt will mit dieser Maßnahme die Sicherheit auf der beliebten Grünfläche verbessern und Verletzungen durch Glasscherben vermeiden. Zusätzlich bleibt das Grillverbot bestehen. Die Polizei und der Ordnungsdienst kontrollieren verstärkt. In der Vergangenheit kam es dort wegen übermäßigen Alkoholkonsums zu Straftaten, Vandalismus und viel Müll. Deshalb gilt seit 2018 an Himmelfahrt das Glasverbot. Für alle weiteren Orte betont die Stadt: „Wir appellieren an alle, die Musik nicht zu laut zu stellen und den eigenen Müll ordnungsgemäß zu entsorgen“, sagt ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen.

Göttingen setzt auf Kontrollen am Kiessee

Nach der Party am 1. Mai am Göttinger Kiessee waren die dortigen Wiesen verdreckt. © Polizei Göttingen Foto: Polizei Göttingen


Nach der Party am 1. Mai am Göttinger Kiessee war der Park komplett verdreckt. Das soll sich laut Stadt zum Vatertag nicht wiederholen.

In Göttingen waren bereits am 1. Mai rund 5.000 Personen am Kiessee zusammengekommen. Es wurde mit verschiedenen DJs gefeiert, allerdings dabei der Park vermüllt. Es gab Diebstähle, Körperverletzung und zahlreiche Einsätze von Rettungswagen. Damit sich das zu Himmelfahrt nicht wiederholt, sind von der Stadt Göttingen zahlreiche Kontrollen am Kiessee geplant. Generell gilt: Offene Feuer, Wildpinkeln und zu laute Musik sind verboten. Größere Veranstaltungen müssen außerdem im Vorfeld beantragt werden. Die Stadt appelliert an alle Feiernden, Müll nicht in der Natur zu entsorgen und die Schutzbestimmungen rund um das Landschaftsschutzgebiet einzuhalten. Für mehr Sauberkeit werden am Kiessee zusätzliche Mülleimer aufgebaut und öffentliche Toiletten geöffnet.

Kein Alkohol im Allerpark in Wolfsburg

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Badegäste am Allernsee. © Screenshot

3 Min

Vielerorts geht es eher laut und derbe her, am Allernsee muss man nach lauten Tönen aber etwas länger suchen.
3 Min

In Wolfsburg gelten zu Himmelfahrt ebenfalls besondere Regeln: Im Allerpark gilt heute zwischen 6 und 22 Uhr ein striktes Alkoholverbot, das die Polizei und der Ordnungsdienst vor Ort kontrollieren werden. Ausgenommen sind die Flächen der Gastronomie sowie das Gelände des Schützenfestes. Entlang der Wege im Stadtwald werden außerdem Müllsäcke bereitgestellt. Jedes Jahr bleiben Unmengen Müll zurück, „mit teils gravierenden Folgen für Umwelt und Tiere“, sagt ein Sprecher der Stadt dem NDR Niedersachsen. Die Stadt appelliert daher an alle, Rücksicht auf Natur und Mitmenschen zu nehmen – nicht nur im Stadtwald, sondern im gesamten Stadtgebiet.

Gifhorn: Verbot für hochprozentigen Alkohol auf den Schlosswiesen

Auf den Schlosswiesen in Gifhorn dürfen am Vatertag keine Glasflaschen genutzt werden, wie die Polizei mitteilte. Auch dürften Getränke mit hochprozentigem Alkohol auf dem Gelände weder getrunken noch mitgebracht werden. Beide Verbote gelten laut Polizei von 0 Uhr am Feiertag bis zum Tag danach um 7 Uhr. Die Polizei kündigte ein konsequentes Einschreiten bei Verstößen an.

Wilhelmshaven: Betrunkene dürfen nicht auf öffentliche Anlagen

In weiteren Städten wie beispielsweise Wilhelmshaven, Vechta, Walsrode, Osnabrück und auch im Nationalpark Harz gelten keine speziellen Regeln zu Himmelfahrt. Dazu habe es in der Vergangenheit keinen Anlass gegeben, so die Verantwortlichen. Für Vatertagstouren relevant könne aber eine Satzung in Wilhelmshaven sein, heißt es von der Stadt. Diese besagt, dass man sich nicht zum Trinken in öffentlichen Anlagen treffen darf – außerdem dürfen auch Betrunkene diese nicht betreten, wenn andere dadurch gestört werden.

Alkohol- und Fahrradverbot in der Deutschen Bahn

Auch die Deutsche Bahn (DB) bereitet sich auf Christi Himmelfahrt vor: Auf Strecken, die besonders gern für Ausflüge genutzt werden, rechnet die DB mit sehr stark ausgelasteten Zügen, sagt eine Bahnsprecherin dem NDR Niedersachsen. Daher dürfen in den Zügen der Linie RE9 (Osnabrück Bremen – Bremerhaven-Lehe) keine Fahrräder mitgenommen werden. Das Verbot gilt vom 29. Mai bis 1. Juni, sowie über Pfingsten vom 7. bis 10. Juni. Reisende sollten sich, sofern möglich, über die Auslastung der Züge im Vorfeld informieren. Außerdem erinnert die Bahn an das geltende Alkoholverbot: Auch zu Himmelfahrt darf in den Zügen der DB Regio in Niedersachsen kein Alkohol konsumiert werden.

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Nach der Party am 1. Mai am Göttinger Kiessee waren die dortigen Wiesen verdreckt. © Polizei Göttingen Foto: Polizei Göttingen

Unter anderem bauten die Feiernden DJ-Zelte auf und grillten. Allerdings musste mehrfach ein Krankenwagen anrücken.
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Männer ziehen am Vatertag am Maschsee-Nordufer einen Bollerwagen mit der Aufschrift "Feierwehr". © dpa Foto: Moritz Frankenberg

Meist blieb es friedlich, vereinzelt kam es zu Schlägereien und Festnahmen. In Brake wurde ein Polizist bespuckt.
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Ein Polizeibeamter spricht mit drei jungen Männern, die den Vatertag feiern. © NDR

Das Steinhuder Meer und der Maschsee sind beliebte Treffpunkte am Vatertag. Polizei und Rettungsdienst haben gut zu tun.
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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen |
28.05.2025 | 19:30 Uhr

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