Nicht nur Indiepopkünstler und -fans sind traurig, dass das Maifeld Derby an diesem Wochenende zum vermutlich letzten Mal über die Bühne gehen wird.

Sondern viele Menschen, die das Mannheimer Festival seit Jahren begleitet haben und ein Teil davon geworden sind. Wie Nikolaos Troiannos, der mit seinem Partner Yaniv Malkowsky eins von vielen kulinarischen Angeboten auf dem Derby macht: Bei Cubanos Speyer gibt es mit Schweineschulter und Emmentaler belegte Ciabatta-Brötchen und auch eine vegetarische Variante mit Halloumi.

Kam beim dritten Mal als Headliner: Drangsal beim pandemischen Maifeld Derby 2021. Mannheim RHEINPFALZ Plus Artikel

Ein letztes Mal Derby: Memories of Maifeld

Wie der Name ihres nebenberuflich betriebenen Gastronomie-Projekts schon sagt, leben Troiannos und Malkowsky in Speyer. Seit 2016 stehen sie beim dortigen Altstadtfest jedes Jahr im Hasenpfuhl. Mit dem Maifeld Derby verbindet Troiannos eine noch längere Geschichte. Seit 2013 habe er privat immer wieder das Festival besucht, erzählt er. Seine Kinder seien mit dem alljährlichen Derby groß geworden, sagt der 57-jährige Vater dreier Töchter und eines Sohnes. Weil er die dort gespielte Musik aus den unterschiedlichsten Genres und aus vielen verschiedenen Ländern so schätze, habe er jahrelang versucht, dabei zu sein. Den Veranstalter Timo Kumpf habe er richtig genervt, ihm sogar Zettel ans Auto gehängt. Bis Malkowsky, heute 44, und er mit ihrem Peugeot J7 Foodtruck aus dem Jahr 1973 („der Blaue“) auf dem Maimarktgelände stehen durften, sollte es bis 2021 dauern. Weder die Corona-Pandemie noch diverse Probleme an dem Fahrzeug wie ein Motorschaden hielten die beiden und ihre Familien davon ab, immer wieder nach Mannheim zu fahren.

Idee aus einem Film

Was sie motiviert? Geld schon mal nicht, sie verdienten dort keine Reichtümer, erzählt Troiannos. Es ist auch nicht der große Wunsch, den Besucherinnen und Besuchern die Küche ihrer mittelamerikanischen Heimat nahezubringen: „Ich war noch nie auf Kuba, ich habe griechische Wurzeln“, sagt Troiannos und lacht. Die Idee zu den kubanischen Sandwiches kam dem Speyerer, als er vor etwa zehn Jahren den Film „Kiss the Cook – So schmeckt das Leben!“ sah, in dem diese bei Exilkubanern im Süden der USA beliebte Speise serviert wird.

Nein, es ist etwas anderes: der Kontakt mit ausnahmslos netten, entspannten Menschen, wie Troiannos sagt. Wie jenen Hamburgern, die jedes Jahr nach Mannheim kommen, zelten und an seinem Stand essen. Dass er diese besondere Atmosphäre nun wohl zum letzten Mal spüren wird, betrübt ihn. Etwas Gutes kann er dem Ende des Derbys allerdings doch abgewinnen: „Vielleicht können wir in Zukunft ja etwas früher in Urlaub fahren.“