Stand: 29.05.2025 16:14 Uhr

Alexander Zverev hat sich bei den French Open in Paris in die 3. Runde gespielt. Der deutsche Tennisprofi zeigte gegen den Niederländer Jesper de Jong aber schwankende Leistungen.


Jörg Strohschein

Es dauerte über eine Stunde, bis Alexander Zverev zu sich selbst und seinem Spiel gefunden hatte. Am Ende zog er gegen den Niederländer Jesper de Jong nach drei Stunden Spielzeit verdient mit 3:6, 6:1, 6:2, 6:3 in die dritte Runde der French Open ein. Von seiner Bestform ist der beste deutsche Tennisprofi aber noch ein ganzes Stück entfernt.

Der 28-Jährige durchlebte eine Vielzahl von Aufs und Abs in dieser Partie und machte sich das Leben damit häufiger selbst schwer. Aber: Zverev biss sich durch das zähe Match durch und kann seinen Traum weiter verfolgen.

Zverev: „Bin froh hier zu sein“

Seine Mission Titelgewinn kann also weitergehen. Und die gute Nachricht ist: So gut wie nie waren Grand-Slam-Sieger bereits in der ersten Woche in Topform. Das dürfte Zverev Hoffnung auf eine Leistungssteigerung in den nächsten Tagen geben.

„Der erste Satz war nicht das beste Tennis von mir, ich hatte Probleme, den Rhythmus zu finden. Aber ich hatte die Chance das Spiel zu drehen. Die nächsten drei Sätze waren dann deutlich besser. Ich bin froh, dass ich in der 3. Runde bin“, sagte Zverev. „Ich bin froh hier zu sein und wir werden sehen, wie weit ich kommen werde.“

Zverev wirkte überrascht

De Jong hatte aus der Premieren-Begegnung mit Zverev offenbar gelernt. Denn ganz anders als noch vor ein paar Tagen beim Turnier in Hamburg, wo sich der Deutsche nahezu mühelos durchsetzte (6:2, 6:2), agierte Jesper de Jong vom ersten Schlag an couragiert, druckvoll und auch spielfreudig. Der 24-Jährige nutzte das wärmere Wetter, das den Bällen mehr Tempo und einen höheren Absprung als in den vergangenen Tagen verlieh, früh für sich aus.

Diese Herangehensweise schien Zverev anfangs ein ums andere Mal zu überraschen und verleitete den Deutschen wieder einmal dazu, sich weit hinter der Grundlinie zu positionieren und von dort sein Spiel aufzubauen. Das Problem: Durch die längere Distanz verlieren seine Bälle an Geschwindigkeit. Und so kassierte Zverev gleich bei seinem ersten Aufschlagspiel ein Break, dem er im gesamten ersten Satz hinterher lief.

Deutliche Leistungssteigerung

Zumal der Niederländer auch immer wieder Stopps einstreute, die Zverev ein ums andere Mal nicht erlaufen konnte, weil er sich so weit hinter der Grundlinie eingerichtet hatte. Ein Umstand, den in den vergangenen Wochen einige seiner Kontrahenten für sich ausnutzten. De Jong blieb danach stabil in seinen Aufschlagspielen und er sicherte sich den ersten Durchgang verdient mit 6:3.

Im zweiten Satz schaffte es Zverev gleich zu Beginn, seine Taktik zu ändern, näher an die Linie zu rücken, damit mehr Druck zu erzeugen und de Jong in Schwierigkeiten zu bringen. Auf diese Weise strahlte Zverev deutlich mehr Stabilität aus und ihm gelang sofort ein Break, das er dann zu einem 3:0-Zwischenstand ausbauen konnte. De Jong büßte gleichzeitig ein wenig seiner zuvor gezeigten Schlag- und Spiel-Qualität ein, was dazu führte, dass sich Zverev ungefährdet und deutlich mit 6:1 durchsetzen konnte.

Krachende erste Aufschläge

Der dritte Satz startete wieder deutlich ausgeglichener, aber Zverev war derjenige, der die Partie bestimmte. Seine Wucht setzte sich im fünften Spiel durch, wo ihm erneut ein Break gegen de Jong gelang. Zverevs knallharter erster Aufschlag war zudem deutlich konstanter. Mit dem zweiten Break zum 5:2 war eine Vorentscheidung gefallen, Der Niederländer hatte nur noch wenig entgegen zu setzen und Zverev sicherte sich den Satz souverän mit 6:2.

Auch im vierten Satz setzte sich zunächst die höhere Schlagintensität und das druckvollere Spiel Zverevs von Beginn an durch. Zverev schien endgültig seinen Weg gefunden zun haben, um de Jong in Schach zu halten. Aber: Der Deutsche ließ de Jong wieder zurück ins Spiel, nachdem er seinen Aufschlag beim Stand von 4:1 abgab. Am Ende blieb der Deutsche souverän und sicherte sich den vierten Durchgang mit 6:3.