„The Next Generation“, „Deep Space Nine”, „Voyager”, „Enterprise“ – Serientitel, die nicht nur die Augen von „Star Trek“-Fans leuchten lassen. Dan Curry prägte 18 Jahre lang mit seinen Visual Effects und Designs das Erscheinungsbild der erfolgreichsten Science-Fiction-Serie. Als der inzwischen 78-Jährige jetzt im Düsseldorfer Filmmuseum vorbeischaute, um einen exklusiven Blick hinter die Kulissen seiner visuellen Kunst zu gewähren, saßen nicht nur Trekkies im passenden Outfit im Publikum. Denn Dan Curry gilt in Hollywood als Meister seines Fachs. So zeichnet er verantwortlich für die Titel-Designs und visuellen Effekte von insgesamt 118 Filmen, darunter Blockbuster wie „Top Gun“, „Indiana Jones“, „Raging Bull“ oder „Nightmare on Elm Street“ und arbeitete auch mit Michael Jackson für drei seiner legendären Videos, darunter „Thriller“, zusammen.

„Dan Curry hat die ganze Bandbreite der Visual Effects von den analogen Anfängen bis zur Digitaltechnik miterlebt“, erzählte Bernd Desinger vor ausverkauftem Saal. Den Leiter des Filmmuseums und den Kreativen aus Hollywood verbindet eine über 20 Jahre lange Freundschaft. Die führte auch dazu, dass Dan Curry dem Filmmuseum einige Devotionalien aus der „Star Trek“-Ära für die Dauerausstellung überließ.

Es ist nicht der erste Besuch des 78-Jährigen in Düsseldorf. Vor sechs Jahren schaute er bereits für die Sonderausstellung „Fantastische Welten, perfekte Illusionen“ vorbei und begeisterte schon da das Publikum mit seinen Anekdoten aus dem Filmgeschäft.

Nun verriet Dan, dass ein Canyon bei Los Angeles sehr oft als eine Art Blaupause für Landschaften in Science-Fiction- und Abenteuer-Produktionen verwendet wird. Was heute digital mit ein paar Klicks möglich ist, dauerte besonders in den Anfangsjahren der Visual Effects einige Stunden, Tage, sogar Wochen und Monate. „Ganz am Anfang habe ich Spielzeugautos genommen oder Raumschiffe, die ich in Einzelteile zerlegt habe“, verriet Dan.

Das Ende der berühmten „Enterprise“ sollte eine spektakuläre Explosion werden. Im Weltall sorgt die Schwerelosigkeit dafür, dass eine Explosion sich in alle Richtungen ausdehnt. Um das visuell nachstellen zu können, wurde die Szene nicht frontal, sondern mit einer Spezialkamera von unten gefilmt. Der tellerförmige obere Teil des Raumschiffs segelte dabei auf den Boden des Studios. Dan rettete das gute Stück vor dem unrühmlichen Ende im Müll und schenkte es ebenso wie einen „Phaser“ später dem Filmmuseum Düsseldorf.

Eltern im Publikum gab Curry den Rat: „Lasst eure Kinder mit analogen Dingen spielen. Setzt sie nicht nur vor den Computer. Nur so können sie kreativ sein und in ihrer Fantasie Geschichten entwickeln.“