„Dynamo Dresden vor 10 Jahren“ ist eine Serie, in der BILD historische Artikel wieder zum Leben erweckt. Lesen Sie heute, was den Klub im Jahr 2015 bewegte.
Der Artikel „Von Dynamo bin ich enttäuscht“ ist am 30. Mai 2015 bei BILD erschienen
Er rettete Dresden einst vor dem Abstieg, geriet dann durch Verletzungen aus dem Tritt: Jetzt spielt Tobias Müller (21) beim HFC. Kurz vor seinem Spanien-Urlaub traf ihn BILD zum Interview.
BILD: Sind Sie schon heiß auf Halle?
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Müller: „Auf jeden Fall! Ich freue mich auf diese Herausforderung, habe mir das gut überlegt. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich etwas Neues brauche, um mich weiterzuentwickeln.“
BILD: Warum lief es bei Dynamo nicht mehr?
Müller: „Ich hatte eine große Erwartungshaltung an mich selbst. Zum ungünstigsten Zeitpunkt habe ich mir dann einen Syndesmoseriss zugezogen – das war zwei Tage vor dem Trainingslager. Im Winter hat mich eine Kniereizung gestoppt. Ich kam in der Saison nicht wirklich in Tritt.“
BILD: Hatten Sie die Freude am Fußball verloren?
Müller: „Die Freude kann man gar nicht verlieren. Aber es war ein verdammt schwieriges Jahr. Ich habe an mir gezweifelt, aber meine Freundin, meine Familie und auch Mitspieler wie Christian Fiel haben mich aufgebaut. Das war enorm wichtig.“
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BILD: Nachdem Ihr Wechsel offiziell war, durften Sie nicht mehr bei den Profis ran. Gab es da eine Absprache?
Müller: „Mit mir wurde überhaupt nicht gesprochen. Ich war deswegen ziemlich enttäuscht. Im Training habe ich wie immer mein Bestes gegeben, trotzdem durfte ich nicht mehr ran.“
BILD: Jetzt geht es vom lauten Dresden ins beschauliche Halle. Ein Kulturschock?
Müller: „In Dresden ist immer was los – sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Es ist einfach eine fußballverrückte Stadt. Ich freue mich auf die neuen, stabileren Umstände in Halle. Dass Sven Köhler seit acht Jahren Trainer des HFC ist, hat meine Entscheidung beeinflusst.“
BILD: Sie fühlen sich als hängende Spitze am wohlsten, werden damit ein Teil des Erbes von Andy Gogia antreten. Was denken Sie darüber?
Müller: „Unabhängig vom Namen kann ich mir das von der Position her sehr gut vorstellen. Ich denke, dass ich technisch ganz gut bin und einen gewissen Spielwitz habe.“