Cumlosen (Brandenburg) – 35 Jahre nach der Wende kommt jetzt der DDR-Grenzwachturm in Cumlosen (Landkreis Prignitz) unter den Hammer. Das Startgebot liegt bei gerade mal 5000 Euro.
Was nach einem Schnäppchen klingt, ist ein Betonstück trauriger Ost-Geschichte: Der Gebäude wurde Ende der 1970er erbaut – ein funktionaler Betonklotz mit klarer Mission: Grenze sichern und niemanden ohne Erlaubnis rein- oder gar rauslassen!
Die Deutsche Grundstücksauktionen AG (DGA) versteigert am 27. Juni in Berlin den echten DDR-Grenzwachturm, der seit fünf Jahren unter Denkmalschutz steht. Cumlosen liegt nur sechs Kilometer nordwestlich von Wittenberge im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. Ein historischer Ort, der deutsche Geschichte atmet.
Der Turm diente auch als Zollstation für Schiffe, die hier auf der Elbe die Grenze überquerten
Foto: Immobilienscout24/Deutsche Grundstücksauktionen AG
Es dürfte allerdings auch spannend werden, was ein möglicher Besitzer nach der Auktion mit dem Turm vorhat. Das Umbauen des denkmalgeschützten Grenzwachturms in etwa ein Restaurant ist grundsätzlich möglich. Da der Turm aber denkmalgeschützt ist, ist auf jeden Fall eine Genehmigung von den zuständigen Denkmalschutzbehörden erforderlich.
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Das Grundstück umfasst 3683 Quadratmeter, die Nutzfläche des Turms beträgt 180 Quadratmeter. Der Bau ist verputzt, typisch für die Grenzsicherungsanlagen der DDR – funktional, zweckgebunden, rau.
Im Erdgeschoss: Flur mit Fliesen, Toilette, Technikraum und Durchgang zum Anbau. Eine Betontreppe führt in den Keller, die oberen Etagen waren die Aufenthaltsräume der Grenzsoldaten. Das dritte Obergeschoss war die Beobachtungsstelle.
Der Anbau: ein rechteckiger, eingeschossiger Flachbau mit Fenstern, früher Büroräume. Vom Turm führt ein Durchgang in den Anbau.
Aus dem Turm blickt man auf die Elbe
Foto: Immobilienscout24/Deutsche Grundstücksauktionen AG
Der Haken: Sanierungsbedarf
Vandalismus, Leerstand, Wind und Wetter haben ihre Spuren hinterlassen. Wer hier mitbieten will, braucht nicht nur einen langen Atem, sondern auch ein gutes Händchen für Sanierung und Denkmalpflege!