Bei einem Vor-Ort-Termin am 28. Mai 2025 übergab Béla Bélafi, Präsident der Landesdirektion Sachsen den Fördermittelbescheid persönlich an Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung im Beisein vom ersten Beigeordneten und Bürgermeister der Stadt Schkeuditz Dirk Thomas.
Natürliche Funktion des Flusses zurückgeben
„Mit der Bewilligung der Fördermittel wird ein weiterer wichtiger Schritt getan, um dem Zschampert seine natürlichen Funktionen zurückzugeben und die Region ökologisch zu stärken“, so LDS-Präsident Béla Bélafi. „Durch die Renaturierung wird der Zschampert wieder zu einem lebendigen Gewässer, dass nicht nur biologische Vielfalt fördert, sondern auch die Lebensqualität der Menschen in der Region langfristig verbessert.“
Mit den nun genehmigten Fördermitteln wird der Zschampert, der linksseitig zur Weißen Elster fließt, auf einer Länge von 1.100 Metern renaturiert und in seinen historischen Verlauf zurückgeführt. Während seine ursprüngliche Fließrichtung zur ökologischen Stabilität beitrug, beeinträchtigt der aktuell regulierte Bachverlauf die natürlichen Prozesse, schränkt die Tier- und Pflanzenvielfalt ein und begünstigt Überflutungen. Mit der Renaturierung wird der Zschampert wieder in der Lage sein, seine natürlichen Funktionen zu entfalten.
Wechselwasserzone auf über einem Kilometer Länge
Im geförderten Abschnitt des Zschampert entsteht eine Wechselwasserzone, die regelmäßig überflutet wird. Dadurch entstehen wertvolle Feuchtlandschaften, die Lebensräume für Feuchtwiesen, Staudenfluren und Weidegehölze bieten. So wird die biologische Vielfalt gefördert und wichtiger Habitat für Pflanzen und Tiere geschaffen. Beispielsweise gehört der Zschampert zu den wenigen Gebieten im Freistaat Sachsen, in denen die Libellenart Helm-Azurjungfer geeignete Lebensbedingungen findet.
Ein Erddamm am Grünen Winkel wird den Zschampert mit seinem ursprünglichen Gewässerbett verbinden. Er dient auch als Notüberlauf, um bei Hochwasser überschüssiges Wasser in die Neue Luppe abzuleiten. Die Renaturierung sorgt außerdem für einen gleichmäßigeren Wasserabfluss. Längere Trockenfallphasen werden verhindert und die Wasserversorgung bleibt stabil. Dadurch verbessert sich die ökologische Qualität des Gewässers erheblich.
Hintergrund zum Projekt „Lebendige Luppe“
Das Vorhaben ist Teil des Projekts „Lebendige Luppe“, das darauf abzielt, die Lebensräume der Leipziger Nordwestaue hydrologisch zu vernetzen und die ökologischen Bedingungen in der Aue auf dem Gebiet der Städte Leipzig und Schkeuditz zu verbessern. Der Freistaat Sachsen fördert die Maßnahme nach der Förderrichtlinie Gewässer/ Hochwasserschutz (FRL GH/2024). Die Förderung beträgt 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Mittel werden auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes bereitgestellt.
Die Arbeiten sollen voraussichtlich im August 2025 beginnen und bis 2026 umgesetzt sein.