Gegenbewegung an den Aktienmärkten. Grafik: Jes2Ufoto-Freepik.com
Der rasante Kurssturz an den globalen Aktienmärkten setzte sich auch zu Wochenbeginn fort. Zeitweise stürzte der Dax am Montag um bis zu 10 Prozent ab und markierte mit einem Tagestief von 18.489 Punkten den tiefsten Stand seit September. Von seinem jüngsten Rekordhoch bei 23.476 Punkten büßte er fast 5.000 Punkte ein und lag damit zeitweise mehr als 21 Prozent im Minus, womit die Hürde zum Bärenmarkt kurzzeitig überschritten war. Im Laufe des Handelstages setzte jedoch an den Aktienmärkten eine dynamische Erholung ein, die einen Teil der Verluste wieder eindämmte. Am Ende des Tages stand dennoch ein Minus von 852 Punkten (4,1 %) bei 19.789 Zählern zu Buche.
Nicht nur der Dax brach ein, auch die Aktienmärkte weltweit gaben zuletzt aufgrund des eskalierenden Zollstreits nach. Die Futures auf den S&P 500 sackten am frühen Montag auf 4.800 Punkte ab, wo das Allzeithoch vom Januar 2022 liegt. Seit Donald Trump am Mittwoch die Zollkeule geschwungen hat, geht es an den Börsen steil bergab. Er selbst sieht keinen Grund zur Panik und weist Crash-Ängste zurück. Im Gegenteil, er freut sich sogar über den fallenden Ölpreis und sieht das Ende der Inflation, weshalb die Fed nun bitte die Zinsen senken solle, so Trump.
Angesichts der zunehmenden Rezessionswahrscheinlichkeit gehen die Märkte inzwischen von bis zu fünf Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr aus. Auch eine Notfallzinssenkung wird bereits gefordert. Dies dürfte einer der Gründe dafür sein, dass die Aktienmärkte trotz der Fake News ihre Erholung fortsetzten. Doch Vorsicht: Aufgrund fehlender fundamentaler Impulse dürfte es sich bei der aktuellen Erholung lediglich um eine technische Gegenbewegung handeln.
US-Aktienmärkte mit Erholung
Die zwischenzeitliche Erholungsrally wurde von Gerüchten befeuert, Trump erwäge einen 90-tägigen Aufschub der Zölle, was sich jedoch schnell als Fake News herausstellte. Das Short-Covering tat sein Übriges und verstärkte den Anstieg deutlich. Der Dax sprang zeitweise bis auf 20.799 Punkte und der S&P 500 kletterte ins Plus, bevor die Rally wieder abflachte. Unterstützung erhielt der deutsche Leitindex jedoch von den US-Börsen, die trotz der Fake-News die Erholung nicht abverkauften und den Dax letztlich mit nach oben zogen. So dürfte der deutsche Leitindex am Dienstag mit einer Aufwärtskurslücke in den Handel starten. Da Trump derzeit die Zügel der Aktienmärkte in der Hand hält, wird viel davon abhängen, wie er sich zum Thema Zölle äußern wird. Jegliche Anzeichen eines Einlenkens dürften eine kräftige Rally auslösen, wie wir sie gestern gesehen haben. Die Volatilität dürfte also hoch bleiben.
Dax über 20.000 Punkte
Long: Der Dax notiert vorbörslich wieder über der Marke von 20.000 Punkten. Bislang tut er sich jedoch schwer, die Hürde bei 20.100 nachhaltig zu überwinden. Sollte dies gelingen, könnte er wieder Kurs auf das Zwischenhoch bei 20.250 nehmen. Ein Ausbruch darüber könnte den Index dann bis 20.414 und 20.452 führen. Diese Marken müssen nachhaltig überwunden werden, damit sich die Erholung in Richtung des gestrigen Tageshochs bei 20.799 fortsetzen kann. Trotz der laufenden Erholung sollten Anleger vorsichtig bleiben, weitere Rückschläge sind nach wie vor wahrscheinlich.
Short: Bleibt der Dax unter 20.100 Punkten, könnte es zunächst zu einem Rücklauf kommen. Fällt er dabei unter 20.000, dürfte er zunächst die Marke um 19.950 testen. Darunter rückt der Bereich um 19.855 ins Visier. Sollte es auch dort nicht zu einer Drehung kommen, dann könnte der das Gap bei 19.789 schließen. Ein potenzieller Support um 19.674/645 könnte schließlich für Halt sorgen und eine weitere Aufwärtsbewegung einleiten. Ein Rutsch darunter würde das kurzfristige Bild wieder etwas eintrüben. Weitere Abgaben bis 19.525 und 19.241 wären wahrscheinlich.
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Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
19.789 – Gap 07.04.
19.674 – ex Allzeithoch 17.10.2024
19.645 – Horizontale
19.525 – Horizontale
19.000 – Psycho-Marke
18.489 – Tagestief 07.04.
Dax Widerstände (WS):
20.100 – Horizontale
20.250 – Zwischenhoch
20.340 – 200-Tage-Linie (EMA)
20.450 – Horizontale
20.799 – Tageshoch 07.04.
21.000 – Psycho-Marke
21.077 – Zwischenhoch
21.240 – Abrisskante
21.320 – Horizontale
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