Bonn (NRW) – Sie war auf einer Diplomatenparty, fuhr dann mit Freuden zu einer Kneipe und anschließend in die Wohnung ihres Freundes, der zu diesem Zeitpunkt nicht daheim war. Dort wurde Bettina Damschen (†29) am 18. Oktober 1992 ermordet aufgefunden. Seitdem beschäftigt der mysteriöse Mord die Polizei. Nach 32 Jahren gelang den Behörden nun der entscheidende Durchbruch.

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Wer steckt hinter dem Mord im Diplomatenviertel? Die Antwort auf diese Frage versuchten die Cold-Case-Ermittler des Kriminalkommissariats 11 der Bonner Polizei nach über drei Jahrzehnten erneut zu beantworten. Dabei wurden die damals am Tatort sichergestellte Spuren neu untersucht und mit den modernen Methoden ausgewertet.

Nach BILD-Informationen gelang es den Börden dabei, einen Treffer in der DNA-Datei zu erzielen. Die Spur führte zu einem 59-jährigen Mann aus Bad Breisig (Rheinland-Pfalz), der bereits polizeilich in Erscheinung getreten ist. Hier nahmen die Ermittler den Verdächtigen fest. Ein Haftrichter erließ gegen den mutmaßlichen Mörder einen Haftbefehl.

Bettina wird tot in Wohnung ihres Freundes gefunden

Am 17. Oktober 1992 sah der Vater von Bettina Damschen sie das letzte Mal. „Ich fahre nach Bonn, da haben wir heute einen Empfang in der Botschaft“, sagte die Mitarbeiterin von British Airways beim Abschied zu ihm. Keine 24 Stunden spät wurde sie ermordet aufgefunden.

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Nach der Party, so die Erkenntnisse der Ermittler, fuhr sie in eine Kneipe. Anschließend wurde sie von ihren Freunden in die Wohnung ihres Lebensgefährten, der beim Sicherheitsdienst der US-Botschaft beschäftigt war, gebracht.

Als er gegen sechs Uhr morgens von der Spätschicht nach Hause zurückkehrte, entdeckte er in seiner Wohnung einen Brand. Die alarmierte Feuerwehr fand in der Wohnung die Leiche von Bettina Damschen. Eine Obduktion ergab damals, dass sie erdrosselt wurde. Um die Spuren zu verwischen, legte der Täter ein Feuer.

Ermittlungen zu Hintergründen der Tat dauern an

Da sowohl ihr Freund, als auch ihr Ex-Mann für die Tatzeit ein Alibi hatten, konzentrierten sich die Ermittlungen auf einen Täter, den sie entweder bei der Diplomatenparty oder in der Kneipe kennengelernt haben könnte. Nach dem DNA-Treffer dauern nun die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat weiter an.

„Der erfolgreiche Abschluss dieses Falls ist ein herausragender Ermittlungserfolg. Es zeigt: Unsere Polizei gibt nicht auf“, sagt der NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU). „Sie ermittelt mit Ausdauer, Präzision und einem klaren Ziel: Gerechtigkeit. Verbrecher sollten sich nicht zu sicher fühlen. Auch nach Jahrzehnten ist es möglich, Fälle noch zu lösen und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.“