Schwäbisch Gmünd – Jaguar, Joop, Pepe Jeans und viele weitere namhafte Labels zählten zu den Partnern: Doch jetzt ist der Brillen-Hersteller Menrad aus Schwäbisch Gmünd endgültig insolvent. Eine anfangs noch geplante Sanierung ist nicht mehr möglich, wie BILD von der Kanzlei Pluta erfuhr.

100 Angestellten gekündigt

Das traditionsreiche Familienunternehmen aus Baden-Württemberg beschäftigte allein mehr als 100 Mitarbeiter in den Bereichen Herstellung, Vermarktung und Vertrieb von Brillengestellen. Laut einer Mitteilung der Kanzlei Pluta sind 100 Angestellte infolge der Insolvenz ab sofort ihren Job los.

Lediglich für zehn Außendienstmitarbeiter bestehe die Option, im Rahmen einer Übernahme weiterbeschäftigt zu werden.

Der Stammsitz der Firma Menrad in Schwäbisch Gmünd

Der Stammsitz der Firma Menrad in Schwäbisch Gmünd

Foto: Menrad

Die 1896 in Schwäbisch Gmünd gegründete Firma Menrad hatte bereits Ende März beim Amtsgericht Aalen die Insolvenz angemeldet. Der Grund: „Ein zukünftig zu erwartender Liquiditätsengpass, bedingt durch eine rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung aufgrund eines schwierigen Marktumfeldes“, hieß es.

Bis einschließlich Mai wurden die Gehälter noch vom Insolvenzgeld bezahlt. Jetzt müssten sie wieder durch den laufenden Geschäftsbetrieb übernommen werden. Doch das ist nicht möglich.

Hermann und Eberhard Müller-Menrad, Inhaber & Managing Directors Ferdinand Menrad GmbH & Co. KG

Hermann und Eberhard Müller-Menrad, Inhaber und Managing Directors des Unternehmens

Foto: Menrad

Insolvenz und kein Investor gefunden

Insolvenzverwalter Florian Zistler von Pluta: „Die Finanzierungslücke ist zu groß, um den Betrieb in seiner bisherigen Form fortzuführen. Der Geschäftsbetrieb ist unter Vollkosten defizitär. Da kein Investor den gesamten Betrieb übernehmen möchte, ist die Betriebseinstellung des Standorts in Schwäbisch Gmünd leider die einzige Option.“

Insolvenzverwalter Florian Zistler will die Marke Menrad noch durch einen Verkauf retten

Insolvenzverwalter Florian Zistler will die Marke Menrad noch durch einen Verkauf retten

Foto: Pluta

Aber: „Die Gespräche zur Markenübernahme verlaufen positiv“, erklärt er weiter. Hier solle ein fließender Übergang stattfinden, was auch für die Händler positiv sei, um die Lieferung der Waren und die Ersatzteilversorgung weiter zu gewährleisten.

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