Dresden – Sie haben ihr Kind durch ein schreckliches Verbrechen verloren, nun wenden sich die Eltern der erstochenen Emma (†21) aus Dresden in einem bewegenden Video an die Öffentlichkeit, suchen selbst nach Zeugen.
Die Eltern wollen nichts anderes als Aufklärung: Warum starb ihre Tochter nach einer illegalen Techno-Party in einem Wald in Sachsen? Sie appellieren an andere Partygäste, nicht zu schweigen.
Emmas Eltern appellieren an Zeugen, sich zu melden. BILD veröffentlicht ihr Foto mit ihrer Genehmigung
Foto: privat
„Was wir jetzt machen, fällt uns sehr, sehr schwer“, sind die ersten Worte von Emmas Mama im Video. Sie kämpft mit den Tränen und dankt für die große Anteilnahme. Dann spricht sie die Teilnehmer der Party direkt an: „Um den Fall aufzuklären, brauchen wir eure Zeugenaussagen – ohne dem kommen wir nicht weiter.“
Das ist über den Tat-Morgen bekannt
Sonntag, 18. Mai 2025 – Laußnitzer Heide im Landkreis Bautzen. Etwa 200 Techno-Fans feierten die ganze Nacht eine illegale Party im Wald. Polizisten lösen gegen 6.40 Uhr die Fete auf einer Lichtung am Wanderweg „Alte Vier“ auf.
Auf dieser Lichtung löste die Polizei eine illegale Techno-Party auf
Foto: Picxell
Danach traten die Techno-Fans den Heimweg an, einige liefen zu Fuß die „Grüne Eins“ entlang. Der Wanderweg führt ins vier Kilometer entfernte Ottendorf-Okrilla – von dort fährt die Regionalbahn 33 nach Dresden.
Nach BILD-Informationen begegneten Partygäste hier Emmas Freund. Der 16-jährige Oberschüler wirkte verwirrt, berauscht, hatte blutige Hände. Dann wurde Emmas Leiche gefunden, übersät von Messerstichen in Hals und Bauch.
Ermittler stellten die Tatwaffe – ein kleines Messer – sicher. Der Teenager wurde festgenommen. Der Ermittlungsrichter ordnete die einstweilige Unterbringung des tatverdächtigen Minderjährigen in der Psychiatrie an. Ein Drogentest war positiv. Das Motiv, der Auslöser – bis jetzt völlig unklar.
In diesem Video sprechen die Eltern
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Emmas Papa schreibt bei Instagram: „Auch wenn der mutmaßliche Täter gefasst wurde, bleiben viele Fragen zur Tatnacht offen. Noch immer gibt es Menschen, die wichtige Informationen haben könnten, sich aber bisher nicht trauen, sich zu melden.“
Zeugen sollen keine Angst haben
Die Polizei sucht Zeugen unter den Party-Gästen. Das Problem: Auf den illegalen Partys werden auch Drogen konsumiert. Partygäste könnten Angst haben, im Polizeicomputer zu landen, wenn sie sich melden. Dabei spielt das für die Tataufklärung keine Rolle, wie die Techno-Community „Tolerave“ auf ihrer Instagram-Seite schreibt. Bislang sind erst fünf Hinweise bei der Polizei im Zusammenhang mit dem Tod der jungen Frau eingegangen.
Emmas Eltern bitten, ihr Video im Internet zu teilen. Sie sprechen auch die Eltern von Party-Gästen an, das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen – nicht die Party oder möglichen Drogen-Konsum zu verurteilen, möglicherweise benötigen auch sie Hilfe, um Ängste zu verarbeiten.
Lesen Sie auchSo können Zeugen sich melden
Emmas Mama hofft, dass die Zeugen aussagen. Mit ihrem Schweigen würden sie den Täter sonst unbewusst schützen.
Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder die Kripo Görlitz entgegen. Telefon: 03581/4685000.