An dieser Stelle findest du den Text-to-Speech Player
Um den TTS Player darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
externen Inhalt aktivieren Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über den Schalter oder über “ Widerruf Tracking und Cookies “ am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig. Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO). Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier.
Mit Kopfschmerzen kommt der 8-jährige Liam Dahlberg im April aus der Schule. Einen Tag später ist er tot.
Seine Mutter Ashlee schöpft zunächst keinen Verdacht, erst am nächsten Morgen merkt sie, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt. Sofort bringt sie Liam ins Krankenhaus. Die Diagnose: eine Infektion mit dem Bakterium Haemophilus influenzae Typ B – auch bekannt als „Hib“. Ein seltenes Bakterium, hochgefährlich. „Fast jeder, der sich damit infiziert, stirbt innerhalb von 24 Stunden“, sagte die Mutter dem US-Sender 13WMAZ.
Liam war fröhlich und aufgeweckt – niemand ahnte, dass er bald erkranken könnte
Foto: Gofundme
Infektion breitete sich rasend schnell aus
Das MRT zeigt: Die Infektion hat bereits Gehirn und Rückenmark befallen. „Sie konnten nichts tun“, sagte die Mutter. Als die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt wurden, war Ashlee Dahlberg bei ihrem Kind. „Ich konnte spüren, wie sein kleiner Herzschlag verklang – es gibt keine Worte, die diesen Schmerz beschreiben können.“
Die Hib-Infektion breitete sich rasend schnell in Liams Körper aus
Foto: Gofundme
Ansteckung trotz Impfung: So gefährlich ist Hib
Das Bakterium wird über Tröpfchen übertragen, kann unbemerkt im Körper bleiben und bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich werden. Dringt es in den Blutkreislauf ein, breitet es sich rasch in den Organen aus. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern kann es schwere Infektionen oder eine lebensbedrohliche Kehldeckelentzündung auslösen. Die meisten Kinder werden im ersten Lebensjahr dagegen geimpft – trotzdem sind Ansteckungen möglich.
Im vergangenen Jahr gab es in ganz Deutschland laut Robert Koch-Institut 1702 Fälle von Haemophilus influenzae, mehr als 90 Prozent aller Kinder sind laut Stiko geimpft. Bis zur Einführung der Impfung im Jahr 1990 erkrankte jedes 500. Kind in Deutschland daran.
Auch Liam war gegen Hib geimpft. Der US-Kinderarzt Dr. Eric Yancy* erklärte gegenüber dem Sender, dass die Krankheit bis zur Einführung der Hib-Impfung „absolut verheerend“ gewesen sei. „Auch wenn die Kinder dadurch nicht innerhalb kürzester Zeit starben, erlitten viele von ihnen erhebliche Komplikationen“, erklärte Yancy. Er vermutet, dass Liam sich bei einem ungeimpften Kind angesteckt hat.
*Zur Person: Dr. Eric Yancy arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Kinderarzt in Indianapolis (USA). 1976 machte er seinen Medizin-Abschluss an der Creighton University und begann zunächst als Assistenzarzt auf der Neugeborenen-Intensivstation des Indiana University Medical Center – dort war er der erste afroamerikanische Assistenzarzt. Bereits 1979 wurde er zum Chefarzt der Pädiatrie ernannt.
Trotz ihres Verlusts ruft Ashlee andere Eltern zur Impfung auf. „Ich habe das Gefühl, mein Kind im Stich gelassen zu haben, weil ich es nicht vor allem schützen konnte, was ihm schaden könnte.“
Manchmal tun Eltern alles – und es reicht trotzdem nicht.