Stand: 30.05.2025 11:27 Uhr
In Hannovers Herrenhäuser Gärten finden wieder die KunstFestSpiele statt. Bis zum 8. Juni gibt es rund 80 Veranstaltungen. Heute und morgen erwartet das Publikum eine Skateboard-Choreografie von Mette Ingvartsen.
Die Halle vom Deutschen Hockey Club Hannover wird zu einem Skatepark umgebaut, wo Skater*innen bei einer Performance Subkultur und Hochkultur zusammenbringen. Mette Ingvartsen, die selbst Skateboarderin ist, hat die Szene lange beobachtet und in der Community Parallelen zur Gesellschaft entdeckt, wie etwa Gemeinschaft, Toleranz und Präzision. Deshalb habe sie interessiert, was wir als Gesellschaft von diesem Mikrokosmos lernen können und diese Choreografie entworfen.
Space Oratorium für KI-Stimmklone geplant
Die KunstFestSpiele Herrenhausen sind besonders für ihre ungewöhnlichen, experimentellen Performances, Konzerte, Installationen und Tanzprojekte bekannt. In diesem Jahr erwarten das Publikum unter anderem eine Theaterperformance von Una isla, ein Space Oratorium für KI-Stimmklone, 3D-Audio und Elektronik, Zirkustheater und Talks. In „Haribo Kimchi“ geht es um das koreanische Nationalgericht – inklusive Koch-Show. Außerdem ist das brasilianische Tanzstück „Zona Franca“ zu sehen.
50 Klaviere donnern in der Hockeyhalle
Zum Auftakt eröffneten die Kunstfestspiele Herrenhausen mit der Klavier-Performance „11.000 Saiten“. Es klang wie ein Gewitter. Der Donner kommt allerdings nicht aus der Natur, sondern von nicht weniger als 50 Klavieren. Sie stehen in der Sporthalle des Deutschen Hockey Clubs Hannover und sind im Kreis angeordnet. In der Mitte sitzt das Publikum. Alle Instrumente sind ein kleines bisschen unterschiedlich gestimmt. Daran sitzen Studierende und Lehrende der Musikhochschule Hannover und spielen das Werk „11.000 Saiten“ von Georg Friedrich Haas. Die Musik erinnert an Minimal Music. Der 360-Grad-Klangeffekt ist gewaltig. So eröffneten in diesem Jahr die Kunstfestspiele Herrenhausen.
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Nackte und Blasmusik: „Ganz starkes Zeichen im Garten“
Ein großes Jubiläum scheint wie für dieses Festival gemacht – und wird deshalb in das Programm integriert, verrät Ingo Metzmacher: „Wichtig für uns war: die 350 Jahre Herrenhäuser Gärten. Deswegen machen wir diese zwei großen Sachen, diese große Performance mit nackt Tanzenden von Doris Uhlich, und eben die Blasmusik von Georg Friedrich Haas für Herrenhausen. Ursprünglich war sie für Graf von Eck, aber er hat sie umbenannt und auch umgearbeitet. Und da werden sogar die Brunnen mitspielen, genauso wie die Fontänen. Wir wollten wirklich ein ganz starkes Zeichen im Garten setzen.“
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Stolz und Wehmut zum Abschied
Mit dieser Spielzeit endet Metzmachers Intendanz – nicht ganz leicht für den in Hannover geborenen Dirigenten: „Ich bin einerseits wahnsinnig stolz auf dieses wunderbare Team, was jetzt so gewachsen ist und unglaubliche Arbeit leistet. Ich bin da sehr froh darüber, dass ich das Haus so übergeben kann. Und auf der anderen Seite bin ich natürlich auch wehmütig, denn ich werde auch die Stadt verlassen und umziehen. Aber ich werde mit einem sehr schönen Gefühl weggehen.“
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Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur |
Der Nachmittag |
22.05.2025 | 14:40 Uhr
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Tanz